FDP-Abgeordneter in Schenkenzell

Eine weitere Station bei seiner täglichen Kreisbereisung war für den FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais die Gemeinde Schenkenzell. Für den rührigen Landespolitiker, der in Begleitung seines Stellvertreters im Kreis Josef Rack und des früheren Landtagsabgeordneten Dieter Kleinmann kam, nahm sich Bürgermeister Bernd Heinzelmann viel Zeit.

Das Sanierungsgebiet „Heilig-Garten“ war die erste Station. Der Spielplatz in der Dorfmitte entpuppe sich immer mehr zum Treffpunkt junger Familien. Großzügig angelegt mit einem Pavillon sei er Anziehungspunkt für Jung und Alt. „Diese Gelder sind gut angelegt,“ so Karrais im Gespräch mit dem Bürgermeister.

„Die kommenden Hochwasserschutzmaßnahmen werden derzeit beim Land auf ihr Kosten-Nutzen-Potential geprüft,“ erklärte Heinzelmann, auch wenn es noch ein paar neuralgische Stellen gebe. Die Sanierung des alten Schulgebäudes Bergzell werde mit 50 Prozent vom Landessanierungsprogramm bezuschusst. Da es unter Denkmalschutz stehe, gebe es hier einen höheren Förderbetrag. „Es ist gut, dass sich das Landessanierungsprogramm an einem solch repräsentativen Gebäude beteiligt,“ so der Rottweiler Landtagsabgeordnete. Die spätere Nutzung sei als Bürgerhaus geplant, zusätzlich mit Kursen der Volkshochschule und Musikschule sowie mit zwei Wohnungen zur Vermietung. Karrais sicherte zu, den Aufstockungsantrag für das Landessanierungsprogramm zu unterstützen.

Auch das neue Schulhaus werde neben dem Kindergarten Räume für Vereine haben. Karrais lobte das Nutzungskonzept der Gemeinde: „Da haben sie und der Gemeinderat ganze Arbeit geleistet,“ lobte er Bürgermeister Heinzelmann. Ein weiteres Thema war die Forstbetriebsgemeinschaft Schenkenzell. „Wir sind Mitglied und pflegen mit der Vorstandschaft der Forstbetriebsgemeinschaft eine gute Zusammenarbeit,“ so Heinzelmann. Kritisch merkte er jedoch an, dass die Forstreform tiefe Eingriffe in die Gemeindekasse verursacht habe. Herausforderungen gebe es, so der Bürgermeister, durch die Veränderungen im Wald und die Schäden durch den Borkenkäfer und Trockenheit. Dies habe die Preise für Holz in den Keller getrieben, was wirtschaftlich schwierig sei für die Waldbesitzer.

Karrais, der mit seinem Team im vergangenen Jahr bereits eine Klausurtagung in Schenkenzell abgehalten hat, wird die Gemeinde auch in Zukunft wohlwollend begleiten.

Text zum Bild:

Sehr angetan waren die FDP-Politiker Landtagskandidat Daniel Karrais (Mitte) und Dieter Kleinmann (re)von den Projekten, die Bürgermeister Bernd Heinzelmann (li) präsentierte.

Foto: FDP/Rack

In der heutigen Sondersitzung des Landtages zu den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz wandte sich der Rottweiler Abgeordnete Daniel Karrais mit einer Zwischenfrage an Ministerpräsidenten Kretschmann. Karrais wollte wissen, wie man in Sachen Öffnungen mit Kreisen umgehe, die auf Grund weniger zentrierter Infektionsgeschehen eine hohe Inzidenz haben, so auch im Kreis Rottweil. Ministerpräsident Kretschmann erklärte, dass die betroffenen Kreise die Situation lokal, auch mit den umliegenden Kreisen, prüfen müssen. „Wenn die Inzidenzen auf klar lokalisierbaren Clustern beruhen, haben wir natürlich eine andere Situation, als wenn es insgesamt ein diffuses Infektionsgeschehen ist,“ so der Ministerpräsident.

Für Karrais steht fest: „Der Landrat hat die Möglichkeit trotz der Inzidenz über 100 dem Einzelhandel die Öffnung zu erlauben. Dies sollte so dann auch passieren. Auch eine Lockerung zum Beispiel bei den Kontaktbeschränkungen und beim Außensport könnte erwogen werden.“ Länger andauernde Schließungen seien für den FDP-Abgeordneten jedoch keine Option. Der Einzelhandel habe in den vergangenen Wochen und Monaten genug gelitten und um Existenzen bangen müssen. „Unsere Geschäfte sollten mit den Flächenbegrenzungen pro Person wieder öffnen dürfen. Mindestens die Click&Meet Möglichkeit muss voll ausgeschöpft werden,“ forderte Karrais. Diese Option sei bei Inzidenzen zwischen 50 und 100 vorgesehen. Alles andere führe zu Shopping-Tourismus in die umliegenden Landkreise und schade dem hiesigen Einzelhandel umso mehr. „Die Inzidenzen im Kreis sind klar lokalisierbar. Dementsprechend spricht, offensichtlich auch aus Sicht des Ministerpräsidenten, nichts gegen erste Öffnungen,“ so Karrais abschließend.

Frage und Antwort können hier nachgeschaut werden (ab Minute 22:41):

https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/videos/2021/20210305sitzung1451.html?t=0

Hoher Besuch im Kreis Rottweil, wenn auch nur digital. Eigentlich wäre der Bundesvorsitzende der Freien Demokraten und Vorsitzende der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag, Christian Lindner, nur zu gerne nach Rottweil gereist, wie er zu Beginn des Austausches mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais beteuerte. Die pandemische Lage habe der Reise leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Angepasst an die aktuelle Situation tauschten sich Karrais und Lindner bei einem Zoom-Webinar über die neu beschlossenen Maßnahmen sowie weitere Perspektiven aus. „Es gibt jetzt einen Stufenplan,“ so Lindner zu Beginn. Der Stufenplan selbst sei jedoch kompliziert und habe zudem für viele Bereiche über eine längere Zeit im Alltag quasi keine Auswirkungen. Viele Branchen hätten daher das Jahr 2021 ohnehin bereits abgeschrieben. „Das zeigt wiederum nur, dass der Stufenplan keine völlig neue Corona-Politik darstellt,“ kritisierte der Bundesvorsitzende scharf. Die Abwägung zwischen Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft erfolge, trotz knapp einem Jahr Pandemieerfahrung, laut Lindner zu unausgewogen. Die Fokussierung des reinen Inzidenzwertes spiegle wieder, dass man sich in diesem Jahr wenig weiterentwickelt habe. „Wir brauchen andere, ergänzende Indikatoren, wie beispielsweise die Quote der positiven Tests an der Gesamtzahl der Tests. Diese Quote ist besonders in Hinblick auf die steigenden Testzahlen enorm wichtig,“ mahnte der FDP-Chef an. Wenn man mehr teste werde es mehr positive Ergebnisse geben. Ohne diese Quote werde also auch die Inzidenz steigen und eine Fehleinschätzung zur Pandemie hervorrufen. Dies zeige deutlich, wieso es weitere Indikatoren benötige.

Eine drängende Frage sei die Auswirkung der Regionalität auf die Öffnungen. So solle der Inzidenzwert in einzelnen Landkreisen zu Rate gezogen werden, um über Öffnungen oder Schließungen der Händler oder Außengastronomie zu entscheiden. „Für uns im Kreis Rottweil mit unserer hohen Inzidenz wegen weniger lokal eingegrenzter Infektionsgeschehen ist das ein riesen Problem. Es wäre fatal, wenn unsere umliegenden Kreise öffnen dürfen und unsere Geschäfte nicht,“ gab Karrais zu bedenken. In Schleswig-Holstein hingegen werde am Montag bereits der Einzelhandel geöffnet. „Es ist regional möglich und vertretbar und daher haben sich der FDP-Wirtschaftsminister und der FDP-Gesundheitsminister mit Nachdruck dafür eingesetzt,“ so Lindner. Dies wünsche sich Karrais ebenfalls für Baden-Württemberg. „Leider wird es soweit nicht kommen, denn unser Ministerpräsident gilt als strikter Mahner und Bremser,“ kritisierte der Rottweiler Landtagsabgeordnete. An Lindners Beispiel merke man wieder einmal deutlich, dass es wichtig sei, wer wirklich in der Regierung sitze. Für Karrais ist klar: „Die CDU in Baden-Württemberg ist das Paradebeispiel für haltlose Versprechungen. Von Öffnungen sprechen sie alle, aber keiner setzt sich wirklich dafür ein und vor allem in der Regierung nicht durch.“

Ob die Gefahr bestehe, dass sich bestehende Einschränkungen über die Zeit der Pandemie hinaus verfestigen, wollte ein Zuschauer von den beiden FDP-Politikern wissen. Lindner rechne damit, dass die ein oder andere Maßnahme auch in der Zukunft einen Platz finden werden. Die Alltagsmasken könnten beispielsweise einen wichtigen Teil einnehmen, wie man das bereits vor der Pandemie in Asien habe sehen können, so der Bundesvorsitzende. Dem stimmte Karrais zu. Der Rottweiler Abgeordnete mahnte jedoch an, dass der Staat sich nun bereits darum kümmern müsse, Instrumente u erarbeiten, um weitere Pandemien zu regeln. „Der Lockdown darf keinesfalls zum Allheilmittel in der Krise werden,“ so Karrais abschließend.

Den gesamten Austausch gibt es auf dem Youtube-Kanal von Daniel Karrais zum Nachschauen.

 

Gäubahn

Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais begrüße die Machbarkeitsstudie des Bundes, die sich nun endlich mit den konkreten Kosten zum Ausbau der Gäubahn beschäftige. Der Vorschlag des Bundesverkehrsministeriums, um die Gäubahn leistungsfähiger zu machen, kostet dabei mindestens 2,1 Milliarden Euro. „Endlich kommt Bewegung in die Planungen des Gäubahnausbaus, aber es ist noch nicht alles Gold, was glänzt“ so Karrais.

Kurz vor den vergangenen acht Wahlen in Baden-Württemberg habe es immer wieder Jubelmeldungen zum Ausbau der Gäubahn gegebenen. Karrais macht deutlich: „Ich hoffe doch sehr, dass die Aussagen von heute auch noch nach dem 14. März weiter gelten.“ Karrais werde sich weiter für den Ausbau stark machen und freue sich darauf, diesen konstruktiv zu begleiten. Das neue Ausbaukonzept sehe auch den zweigleisigen Ausbau zwischen der Strecke Sulz und Epfendorf vor.

Dennoch hat der Rottweiler Abgeordnete auch Bedenken bezüglich des Vorhabens. „Die Neuerungen bei der Flughafenanbindung über einen Fildertunnel sind bisher nur ein Strich auf dem Papier. Es gibt noch eine Planfeststellung, die lange dauern wird. Die Gefahr ist hoch, dass sich so die Unterbrechung der Gäubahn in Vaihingen länger und damit über Jahre hinzieht,“ so Karrais. Es sei vor allem für die Landesgartenschau in Rottweil, aber auch für die Unternehmen und Pendler im Kreis extrem wichtig, dass eine gute Anbindung an den Fernverkehr ab Stuttgart gegeben sei. „Es darf nicht passieren, dass unsere Region bis runter zum Bodensee von der Hauptstadt und den dortigen Bahnverbindungen abgehängt wird,“ so Karrais abschließend.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais zeigte sich enttäuscht von den neusten Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz: „Endlich gibt es so etwas Ähnliches, wie einen Stufenplan, der klarmacht, wann welche Regelungen gelten sollen. Trotzdem sind die Schritte viel zu zögerlich und wie es ab Ende März wirklich weitergeht ist meiner Meinung nach völlig unklar,“ so Karrais. Zwar könnten erste Öffnungsschritte als Lichtblick gesehen werden, aus Karrais Sicht sei dies jedoch nicht genug.

Besonders für die Gastronomie findet Karrais die Beschlüsse völlig unbefriedigend: „Für die Innengastronomie sowie für Hotels wird nichts gelockert und nichts in Aussicht gestellt, außer, dass darüber bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März gesprochen werden soll.“ Ganze Branchen einfach auszuklammern, das findet Karrais äußerst bedenklich. „Gerade mal die Außengastronomie erhält eine Perspektive, welche naturgemäß im März eine sehr wacklige ist. Ansonsten gibt es nur salbungsvolle Worte. Das ist ein Lockdown mit Zuckerguss,“ so der Rottweiler Abgeordnete.

Anstatt eine stringente und sinnvolle Teststrategie auszuarbeiten, preise sich die Regierung mit der Einführung regelmäßiger Schnelltests. „Dieses Vorgehen ist prinzipiell zu begrüßen, doch auch die Selbsttests, angelehnt an das österreichische Modell, sollten meiner Meinung nach noch viel stärker mit einbezogen werden,“ gab Karrais zu bedenken. Der Rottweiler Abgeordnete zieht mittlerweile auch die Aussagekraft der Inzidenzen in Zweifel: „Wir sehen an den Diskussionen um die Auswertung von Tests bei uns in der Region, wie irreführend die Inzidenzen sein können. Wenige stark eingegrenzte Infektionsgeschehen treiben die Inzidenz für den gesamten Landkreis in die Höhe. Dabei hat das Pflegeheim in Sulz nur wenig mit der Wirtschaft in Schramberg zu tun. Daher befürchte ich, dass wir die Inzidenz von 50, die für wichtige Lockerungen erforderlich ist, erstmal nicht erreichen werden.“ Man müsse viel mehr auch die Impfquote unter den Infizierten berücksichtigen, da die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs bei Geimpften deutlich niedriger sei.

Für den Rottweiler Abgeordneten steht fest: „Die MPK hat uns hier einen Happen hingeworfen, traut sich aber nicht weitere Schritte zu gehen.“ Die Stimmung in der Bevölkerung kippe zunehmend, das stellte Karrais auch bei einem Infostand am Morgen nach der Entscheidung in Tennenbronn fest. „Jetzt einfach hier ein bisschen und da ein bisschen zu öffnen, schafft kein Vertrauen in das Handeln der Regierung,“ ärgerte sich Karrais. Doch auch Zuhause bleiben sei auf Dauer nicht die Lösung des Problems, wie man an den Zahlen sehe. Für Karrais sei dies zudem keine Strategie, sondern eine Art des Verdrängens: „Welche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden aus dieser Pseudo-Strategie heraus entstehen, das lässt man schön unter den Tisch fallen. Zur Frage der dringend benötigten Hilfen gibt es weiter nichts Neues.“ Karrais fordere weiter stringente Öffnungskonzepte, die sich an der Lebenswirklichkeit orientierten. Dafür wolle er sich auch in der Sondersitzung im Landtag am kommenden Freitag einsetzen.

 

Der Rottweiler FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais ist auch vor der Wahl unterwegs im Kreis, um mit unterschiedlichsten Gesprächspartnern den Austausch zu suchen. Dabei machte er Station bei einer der letzten Brauereien mit Gaststätte in der Gegend, der Hirschbrauerei in Flözlingen.

Inhaber und Braumeister Rolf Schittenhelm begrüßte den Abgeordneten und berichtete über die wirtschaftlich schwierige Situation. „Wir sind ein Mischbetrieb, da wir neben der Brauerei noch die Gaststätte betreiben. Das führt dazu, dass wir nicht ohne Weiteres an Hilfen kommen,“ beklagte Schittenhelm. Hintergrund sei eine Regelung aus der Novemberhilfe, wonach Betriebe, die mehr als ein Fünftel ihrer Einnahmen aus einer anderen Tätigkeit beziehen, leer ausgehen. „Bei mir sind rund 80 Prozent des Umsatzes aus der Gaststätte und nur rund 20 Prozent aus dem Brauereibetrieb. Dadurch ist es fraglich, ob ich Unterstützung bekomme, habe aber trotzdem die vollen Kosten,“ so der Braumeister. Mit der Brauerei könne er die Ausfälle nicht kompensieren, da auch der Absatz von Fässern eingebrochen sei, da die gesamte Gastronomie geschlossen ist und keine Feste stattfinden. „Mit den Flaschen, die wir im Handel verkaufen, machen wir das nicht wett,“ sagte der Gastronom.

Er hoffe jetzt, dass er doch noch Unterstützung erhalte. Dazu sei er regelmäßig im Austausch mit dem Steuerberater und Brauereikollegen. Er sei enttäuscht von der Politik, die im November angekündigt hatte, 75 Prozent des Umsatzes zu ersetzen, das jetzt aber so nicht eingehalten werde. Die kurze Phase der Öffnung im vergangenen Sommer habe nur bedingt geholfen. So habe der Hirsch zwar einen regen Betrieb gesehen, dabei sei aber der Personalaufwand höher gewesen. „Wir waren froh, aufmachen zu dürfen, haben jedoch auch mehr Leute gebraucht und konnten drinnen aber von unseren 72 Plätzen nur 26 besetzen,“ erklärt der Wirt die Schwierigkeit Einnahmeausfälle zu kompensieren. Trotz der beschwerlichen Phase betonte Schittenhelm, wie toll er die Unterstützung durch seine Stammkunden in Sachen Abholdienste finde. „Support your locals, das nehmen sich doch viele zu Herzen und das finde ich wirklich toll,“ so der Gastronom.

Daniel Karrais, der auch das Thema Tourismus, also auch die Gastronomie, im Landtag bearbeitet, berichtete, dass er mit seiner Fraktion einen Antrag gestellt habe, um Mischbetrieben Hilfen zukommen zu lassen und nach der Situation zu fragen. „Die Antwort war leider nichtssagend, gemacht wird wenig. Ich finde das sehr schwach, die Mischbetriebe so hängen zu lassen. Dabei sind die Probleme doch schon seit Monaten bekannt,“ kritisiert der FDP-Politiker. Dabei sei der Hirsch kein Einzelfall, sondern viele Bäcker mit Cafés, Raststätten und auch Einzelhändler mit Gastrobereich seien betroffen, weiß Karrais auch aus einer jüngst abgehaltenen Diskussionsrunde.

Schittenhelm erklärt: „Ich denke viele Maßnahmen waren nötig. Ich habe viel Kontakt zu Leuten aus aller Welt. Zum Teil waren die Maßnahmen viel restriktiver als bei uns. Aber langsam geht uns durch die Länge der Schließung die Luft aus.“ Tatsächlich hat der Braumeister immer wieder internationale Auszubildende, zuletzt aus Brasilien und Australien bei sich gehabt. „Wir müssen die Sache ernst nehmen, brauchen aber auch Perspektiven, wie es weitergeht oder Entschädigungen,“ so Schittenhelm, bei dem in normalen Zeiten 25 Leute hinzuverdienten, wovon drei Festangestellt waren. Karrais stimmt zu: „Wenn der Staat die Betriebe schließt, muss er für die Ausfälle ohne Wenn und Aber aufkommen, sonst geht für die Zukunft Investitionsspielraum verloren. Das schadet der Wirtschaft. Oder man muss eben Regeln schaffen, wie man mit der Corona-Situation umgeht und weiterarbeiten kann.“ Die Gesprächsrunde war sich einig, dass das Thema noch lange brauche, um bewältigt zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dass Fitnessstudios mehr sind als nur Muckibuden und gerade auch im Bereich des Rehasports ihre Anwendung finden, davon überzeugte sich der FDP-Landtagsabgeordnete erneut im Gespräch mit David Scheck, Inhaber und Geschäftsführer des SMS Sport macht Sinn Fitness- und Gesundheitszentrum in Oberndorf. Dass in der Corona-Pandemie oftmals alles über einen Kamm geschert werde, sehe man in Bezug auf die Fitnessstudios, die sich bereits im fünften Monat der Schließungen befinden, eröffnete Karrais seine Ansicht gleich zu Beginn.

Im Januar 2021, quasi mitten im Lockdown, übernahm Scheck das Oberndorfer Fitnessstudio, das bereits seit 2012 besteht. Bereits im Jahr zuvor wurde ein Businessplan mit einer entsprechenden Risikoabschätzung erstellt. „Dass es dann jedoch so schnell mit den erneuten Schließungen geht, das hätte ich nicht gedacht,“ so Scheck. Im Herzen von Oberndorf auf 1000 Quadratmetern Fläche bietet Scheck seinen Kunden unter normalen Umständen die Möglichkeit sich fit zu halten. Dabei verfolge er eine klare Philosophie: „Ich will nicht einfach nur Geräte zur Verfügung stellen. Bei uns steht der Mensch im Fokus. Daher bekommt jeder Neukunde einen ausführlichen Check, bei dem der Ist-Zustand und der Soll-Zustand genau analysiert werden.“ Neben den gängigen Geräten spiele auch der Rehasport eine große Rolle. In einem Nebenraum könne man sich hier speziell auf die Regeneration nach einer Operation oder einer Verletzung fokussieren.

Für den 26-jährigen Scheck sei es unverständlich, dass Fitnessstudios nach wie vor geschlossen seien. „In den Medien wird häufig nur das Bild der Muckibude vermittelt. Da springt die Politik jetzt auf und vernachlässigt dabei, wie wichtig ein gesundes Immunsystem sowie ein gesunder Geist und Körper auch in Zeiten einer Pandemie sind,“ kritisierte Scheck das Vorgehen der Regierung. Dabei haben er und auch viele weitere seiner Kollegen zwischen den beiden Lockdowns Konzepte ausgearbeitet, um das Training möglichst sicher zu machen. „Wir geben im Jahr mehrere Tausend Euro in Sachen Hygiene aus,“ erklärte der Geschäftsführer. In der kommenden Woche würden nun zusätzlich sämtliche Griffe mit einer selbstdesinfizierenden Folie versiegelt, sodass Anwendungsfehler bei der Desinfektion der Geräte durch Kunden ausgeschlossen werden.

Es sei an der Zeit, dass das alte verstaubte Bild der Muckibude in den Mülleimer geworfen werde, so der Fitnessstudiobetreiber. Scheck macht deutlich: „Im Grunde sind wir Gesundheitsstudios, in dem die verschiedensten Menschen aus den verschiedensten Gründen etwas für ihren Körper tun wollen. Das wird ihnen gerade schlichtweg verwehrt.“

Daniel Karrais, Rottweiler Landtagsabgeordneter, verstehe Schecks Ärger gut. Der Sport sei für viele wichtig, um fit zu bleiben, was wichtig für die Gesamtgesundheit der Bevölkerung sei. „Mit der Bazooka-Politik machen es sich die Regierungen leicht. Selbstverständlich sind manche Schließungen notwendig. Doch auch viele Betriebe, die unter erhöhten Schutzvorkehrungen weiterarbeiten könnten, werden geschlossen,“ so Karrais. Was ihn dabei am meisten störe, sei die fehlende Perspektive. Keiner wisse, wie lange der jetzige Lockdown noch wirklich gehe. „Mit der Herabsetzung des kritischen Inzidenzwertes auf 35 hat die Regierung wieder ein großes Stück Vertrauen verspielt,“ erklärte der Rottweiler Landtagabgeordnete. Für ihn stehe fest: „Wir brauchen jetzt dringend eine Öffnungsstrategie, denn den Lockdown in Dauerschleife halten wir wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht durch.“ Laut dem 7-Stufenplan, den die FDP vorgelegt habe, dürften Fitnessstudios öffnen, insofern der Inzidenzwert sieben Tage stabil unter 50 bleibe. Karrais konkretisiert: „Wir haben nie behauptet, dass unser Stufenplan das Non plus ultra ist, dass die Union aber erst vor einer Woche auf die Idee kommt einen Stufenplan zu erarbeiten, spricht für sich.“ Die Bevölkerung benötige endlich Verlässlichkeit, da waren sich Karrais und Scheck einig.

Der FDP-Landtagsabgeordnete tauschte sich kürzlich der Inhaberin und Geschäftsführerin des Nagelstudios Hand & Fuß, Nicole Kammerer, aus. In bester Lage, direkt neben dem Schwarzen Tor, wartet Kammerer auf baldige Öffnungen. Auch ihr Geschäft, ein kleines Nagelstudio samt Laden mit Deko-Artikeln, sei von den Schließungen auf Grund der Pandemie betroffen. „Im November wurde mir ein Berufsverbot auferlegt und daran hat sich bis heute nichts geändert,“ so Kammerer. Das Verhalten der Regierungen trifft bei der Betreiberin auf Unverständnis: „Nagelstudios haben bereits vor der Pandemie unter sehr hygienischen Bedingungen gearbeitet.“ Masken, Handschuhe und seit dem ersten Lockdown im vergangen Jahr eine Trennscheibe aus Glas – während es in vielen Lebensmittelläden zuginge wie beim Taubenschlag, achte Kammerer darauf, dass sich nie zu viele Personen im Laden aufhalten, schon gar nicht, wenn sie selbst gerade in einer Behandlung sei.

Am 1. März durften nun die Friseure öffnen. Bei den Schließungen, so Kammerer, haben die Nagelstudios in den selben Bereich wie die Friseure gehört. „Ich verstehe nicht, wieso das jetzt auf einmal anders ist,“ kritisierte die Rottweilerin. Sie fühle sich mittlerweile nicht mehr für voll genommen. Aus diesem Grund engagiere sie sich bei einer Aktion, die unter dem Slogan „Ich bin keine Nageltussi, ich bin Unternehmerin“ darauf aufmerksam machen wolle, dass die Politik mit ihren intransparenten Maßnahmen ganze Existenzen gefährde. „Leider wird mir zum Teil das Gefühl gegeben, dass mein Beruf weniger wert ist, als der der Friseurin, weil es sich hierbei um einen Ausbildungsberuf handelt und bei meinem nicht,“ so Kammerer.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais könne den Frust nachvollziehen: „Wir brauchen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie, der es ermöglicht mit der Krankheit zu leben. Teststrategien, Öffnungsszenarien und ähnliche sinnvolle Maßnahmen lassen aber schon lange auf sich warten.“ Medienberichten zufolge sollen alle körpernahen Dienstleistungen nun in der kommenden Woche öffnen dürfen. „Ich hoffe sehr, dass es sich hierbei nicht wieder um leere Versprechungen handelt,“ kritisierte Karrais. Alle Branchen bräuchten endlich eine Perspektive. „Ich weiß nicht, wie lange wir sonst noch so weitermachen können,“ schloss der Rottweiler Landtagsabgeordnete ab.

Den Wald für sich entdeckt, das haben während der Corona-Pandemie weite Teile der Bevölkerung. Das bekommen auch die Jäger zu spüren. Im Austausch mit dem Kreisjägermeister, Otmar Riedmüller, erfuhr der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais einiges über die aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Wald und Jagd. „Es ist erfreulich, dass die Menschen wieder die Natur vor der Haustür entdecken,“ so Riedmüller. Doch auch die Belastung für Fauna und Flora durch die hohe Frequenz an Leuten in der Natur nehme dadurch deutlich zu.

Der Klimawandel mache sich auch im Wald bemerkbar. Riedmüller habe jedoch die Befürchtung, dass es beim klimafreundlichen Waldumbau sehr bald Wald vor Wild heiße. „Um Forstwirtschaft nachhaltig zu gestalten, muss unbedingt auch die Entwicklung des Wildbestandes im Auge behalten werden, denn auch die Wildtiere gehören zu uns,“ so der Kreisjägermeister. Insgesamt würden der Wald und die Tiere nicht genug zusammen gedacht werden. Karrais, im Landtag auch Sprecher für Naturschutz, fragte nach der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Obwohl es in Baden-Württemberg aktuell noch keinen Ausbruch der Krankheit gebe, ist Riedmüller besorgt: „Meiner Meinung nach ist die Frage nicht, ob wir die Afrikanische Schweinepest hier bekommen, sondern wann.“ Erst kürzlich habe es Ausbrüche in Tschechien und Belgien gegeben und auch der Mensch sei bei der Verbreitung nicht ganz unschuldig. Zweifelsohne habe das Land bereits Maßnahmen getroffen. „Der Landkreis hat bereits Einsätze geprobt, sollte es zu einer Ausbreitung kommen. Durch präventive Schwarzwildbejagung versuchen wir zudem die Bestände einzudämmen, um im Seuchenfall schnell reagieren zu können,“ erläuterte Riedmüller.

Karrais und Riedmüller waren sich einig, dass die Diskussionen zur Jagd oft emotional geführt würden. „Die Jäger sind wichtiger Bestandteil des Naturschutzes. Das muss man immer wieder betonen,“ ist Karrais überzeugt. Erfreut hörte er vom erfahrenen Jäger Riedmüller, dass das Wildbret (Wildfleisch) der entnommenen Tiere viele Abnehmer finde. „Das ist mir besonders wichtig, dass alles, was erlegt auch verwertet wird,“ so Riedmüller.

Ein weiteres Anliegen, das der Kreisjägermeister an den Rottweiler Landtagsabgeordneten herantrug war die Besteuerung von Jagdhunden. „Die Ausbildung eines Jagdhundes ist sehr zeit- und kostenintensiv. Es wäre ein tolles Zeichen seitens der Kommunen, wenn man dann auf die Steuer für einen solchen Hund verzichten könnte,“ so Riedmüller. Die Steuerbefreiung könnte man beispielsweise daran knüpfen, dass der Jagdhundehalter im Besitz eines Jagdscheins sein muss und der Hund zudem die jagdliche Brauchbarkeitsprüfung erfolgreich bestanden habe. So werde das Vorgehen bereits in anderen Kommunen praktiziert. Bei Blinden- und Rettungshunden sei dies bereits ebenfalls zum Teil der Fall.

Für Daniel Karrais ist klar: „Jagen ist nicht nur eine naturnahe Freizeitbeschäftigung mit hohem Erholungswert, sondern auch gelebter Naturschutz und Artenschutz. Das Motto Schützen durch Nützen sollte mehr in die teils emotional geführte Diskussion eingebracht werden. “ Jäger engagierten sich dabei für die Artenvielfalt in Feld und Wald. Dies müsse auch von der Politik mit Nachdruck unterstützt werden, davon sei der Abgeordnete Karrais überze