Karrais fordert mehr Einsatz bei der Einbindung des Landkreises ins Wasserstoffnetz
Mit dem Einreichen des offiziellen Antrags der Fernleitungsbetreiber für das Wasserstoff-Kernnetz im Juli ist ein wichtiger Meilenstein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland geglückt.
In Baden-Württemberg seien laut Mitteilung des FDP-Abgeordneten Daniel Karrais jedoch wirtschaftlich starke Regionen, wie die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, wozu der Landkreis Rottweil gehört, nicht einbezogen. Daraufhin hatte sich Karrais zusammen mit Abgeordnetenkollegen in Briefen an Umweltministerin Thekla Walker und an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gewandt und um Unterstützung gebeten. So forderte Karrais darin, eine zusätzlichen Leitungsbau parallel zur A81 und verstärkte Kooperation mit der Schweiz.
In der nun vorliegenden Antwort führt die Umweltministerin aus, dass die Planung „nicht weitgehend genug ist“. Nicht alle wirtschaftsstarken Regionen seien angebunden, so auch Südbaden mit der hiesigen Region. Walker erläutert in ihrer Antwort, dass sich die Landesregierung zwar auf Grundlage einer Bedarfserhebung für eine bessere Anbindung eingesetzt habe, diese aber zu spät fertiggestellt worden sei und daher „aus formalen Gründen“ eine Einbringung in die Planung nicht mehr möglich gewesen sei.
Daniel Karrais, FDP-Landtagsabgeordneter aus Rottweil und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, zeigt sich enttäuscht über die Antwort aus Stuttgart: “Die Zeitplanung für das Wasserstoff-Kernnetz ist schon lange bekannt. Es ist unverständlich, dass die Landesregierung zwar eine Bedarfsanalyse erstellen lässt, diese aber viel zu spät auf den Weg gebracht hat. Dadurch wissen wir, wo wir gerne Wasserstoff gehabt hätten, bekommen ihn aber nicht“. Eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff sei zentral für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Baden-Württemberg und damit auch der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Leider steht nun fest, dass die Region Schwarzwald Baar Heuberg bis 2040 kaum eine Perspektive auf eine Anbindung ans Wasserstoffkernnetz erhält”, bedauert Karrais.
Die derzeitigen Planungen umfassen zunächst den Zeithorizont bis 2032. Für den Zeitraum von 2025 bis 2037 sagt das Umweltministerium zu, sich für eine Anbindung einzusetzen. Hierzu kommentiert Karrais: “Das Umweltministerium verweist auf mögliche regionale Wasserstoff-Projekte als Ausweichoption. Engagement in Form von Förderprogrammen oder spezieller Unterstützung der lokalen IHK und der Kommunen lässt das Land aber vermissen. Das Prinzip Hoffnung reicht nicht mehr aus.”
Auch die Antwort aus Berlin vom Wirtschaftsministerium durch den parlamentarischen Staatssekretär Stefan Wenzel MdB dämpft die Erwartung an eine frühere Anbindung der Region. Derzeit gäbe es lediglich die Möglichkeit bis Mitte 2025 die Region in den ersten Netzentwicklungsplan aufnehmen zu lassen. Wie es dann weiter gehe und ob das gelinge, lässt der Staatssekretär jedoch offen.
Karrais sagt abschließend zu, sich weiter für die Anbindung des Landkreises Rottweil und seiner Nachbarn einzusetzen und in einer mündlichen Anfrage im Landtag nachzuhaken: “Wasserstoff wird künftig Garant für Wohlstand und Arbeitsplätze sein. Es darf nicht sein, dass wirtschaftlich starke Regionen wie der Landkreis Rottweil von dieser Entwicklung ausgeschlossen werden.”