Der Rottweiler Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (FDP) bezieht Stellung zu den abgewiesenen Klagen des Landesnaturschutzverbands (LNV) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zur Zukunft der Gäubahn. Beide Klagen wurden vom Verwaltungsgericht abgewiesen. „Die Abweisung der Klagen war absolut erwartbar. Es zeigt sich ein Mal mehr, dass es sinnvoller wäre an einem Strang, statt aussichtslose Gerichtsprozesse zu führen. Wir brauchen eine zukunftsfähige Lösung für eine Direktanbindung der Gäubahn an den Hauptbahnhof in Stuttgart. Der Pfaffensteigtunnel muss kommen. Dazu höre ich von DUH und LNV leider immer noch kein Wort, wohl weil man aus ideologischen Gründen keine Flughafenanbindung will. Das Urteil stärkt nun die Notwendigkeit den Druck zu erhöhen, damit auch gebaut wird“, sagte Karrais.

 

Für den Fall, dass die zeitnahe und endgültige Finanzierungszusage für den Tunnelbau nicht gelinge, könne man als Plan B die Anbindung der Gäubahn über Renningen realisieren. „Das wäre eine Übergangslösung, so lange der Pfaffensteigtunnel nicht fertig ist. Am Status Quo festzuhalten, ohne auf die neue Situation durch S21 einzugehen, ist wenig innovativ und auch nicht zielführend für die Reisenden auf der Gäubahn. Wir müssen bei der künftigen Bundesregierung alle Kraft darauf verwenden, dass die Bahn an ihre Zusage einer direkten Anbindung an den Flughafen und den Tiefbahnhof zu erinnern“, so Karrais abschließend.   

Bürokratie belastet Unternehmen

Beim Besuch des Oberndorfer Unternehmens Feinwerkbau machten sich die FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais und Prof. Dr. Erik Schweickert ein Bild von den aktuellen Herausforderungen des Familienunternehmens. Im Zentrum des Gesprächs mit den Geschäftsführern Michael Westinger und Manfred Kötzle sowie Produktionsleiter Patrick Knöpfle standen die Bürokratielast und die Nachwuchsgewinnung.

„Feinwerkbau ist mit knapp 120 Mitarbeitenden nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber in der Region, sondern mit seinen Produkten auf der ganzen Welt gefragt“, betont Geschäftsführer Westinger. Das Familienunternehmen stellt Sportwaffen für Sportschützen her, die von Freizeitsportlern bis zu Olympiaathleten genutzt werden. Die Auftragslage sei gut und man sei insgesamt zufrieden mit der Lage. „Dennoch gibt es auch für uns Herausforderungen und wir machen uns Sorgen wegen der zahlreichen Einschränkungen durch Regularien und Dokumentationspflichten“, erklärte Westinger. „Feinwerkbau ist ein Beispiel für den starken Mittelstand, der Baden-Württemberg prägt und voranbringt. Dabei zeigt sich erneut, dass gerade der ländliche Raum als Standort große wirtschaftliche Chancen bietet“, erklärt Karrais, der im Landtag den Landkreis Rottweil repräsentiert.

Gleichzeitig verweisen die Geschäftsführer auf die steigenden Belastungen durch immer neue bürokratische Anforderungen. So würden Genehmigungen oft Monate dauern und zahlreiche Vorschriften Zeit und Geld kosten, ohne dass dies für den Betrieb einen konkreten Mehrwert habe. „Vom Regalschutzbeauftragten, über europäische Vorschriften, wie dem Lieferkettengesetz, bis hin zur Erfassung unnötiger Statistiken – die bürokratischen Pflichten für Unternehmen sind in den letzten Jahren völlig aus dem Ruder gelaufen“, stellt der FDP-Politiker Prof. Dr. Erik Schweickert heraus. „Wir müssen hier an vielen Stellen spürbar entlasten. Denn ich wünsche mir, dass der Standort Baden-Württemberg auch in Zukunft für einen erfolgreichen Mittelstand steht“, erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Landtag.

Auch bei der Gewinnung von Nachwuchskräften stehe Feinwerkbau wie viele andere Unternehmen vor großen Herausforderungen. Zwar sei man stolz auf die aktuell zwölf Auszubildenden, die man als Betrieb beschäftigt, doch der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte werde immer härter, wie die Geschäftsführer berichten. „Der Standort Oberndorf kann junge Menschen begeistern, wenn wir attraktive Arbeitsplätze mit einer starken Infrastruktur und hoher Lebensqualität verbinden. Der ländliche Raum bietet großartige Möglichkeiten, die wir gezielt fördern sollten“, betont Karrais abschließend.

Nachhaltigkeit und Innovationsfreude sind Säulen der Erfolgsgeschichte von Hansgrohe. Der Bundestagsabgeordnete Martin Gassner-Herz besuchte zusammen mit seinem Landtagskollegen Daniel Karrais und dem Trossinger Bundestagskandidaten Dr. Andreas Anton das Unternehmen in Schiltach.

Neben dem Gedankenaustausch gab es eine Führung durch die Firma von Fiona Felix, zuständig für politische Arbeit.

Beim Gedankenaustausch der FDP-Politiker mit Fiona Felix und Personalvorständin Sandra Richter ging es neben der Regulatorik auch um den hohen bürokratischen Aufwand, der unter anderem das beschleunigte Bauen verhindert. „Wir kämpfen immer noch auf europäischer Ebene gegen das Verbot von Chrom-6. Diesen Stoff benötigen wir, um unsere Produkte kratzfest und langlebig zu machen. Äquivalente Alternativen gibt es derzeit nicht“, erklärte Felix. Umweltausschussvorsitzender Karrais kritisierte das EU-Vorhaben als nicht durchdacht. „Wenn man den Einsatz von Chrom-6 in Europa verbietet, wird das Material einfach woanders eingesetzt und dann können wir von dort die selben Produkte kaufen. Damit ist weder der Umwelt noch sonst wem geholfen“, so der Abgeordnete kopfschüttelnd. Er wolle sich erneut bei der Landesregierung dafür einsetzen, dass auf EU-Ebene für eine vernünftige Lösung geworben wird.

Für Bundespolitiker Gassner-Herz ist es wichtig, gute Bedingungen zu schaffen, damit Eltern nach der Elternzeit wieder arbeiten können. Beim anschließenden Besuch der Klaus-Grohe-Kita waren die „jungen Väter“ Gassner-Herz und Anton begeistert über das Angebot. Öffnungszeiten, die am Bedarf der Mitarbeiter orientiert sind und ein pädagogisches Konzept, das frühzeitig Neugier und damit Erfindergeist weckt, zeichnen die U-3- und Ü-3-Kita aus. „Sie sind für mich die Vorzeigekita, die ich in Berlin immer wieder als Beispiel anführe“, so der Familienpolitiker Gassner-Herz. Auch Andreas Anton war begeistert: „Hier sieht man was eine gute Kooperation zwischen Unternehmen und Kommune bewirken kann. Hier ist privates Kapital bei einer kommunalen Aufgabe optimal verwendet“. Der FDP sei es wichtig, dass durch gute Betreuungsplätze nicht nur frühkindliche Bildung stattfindet, sondern so auch für Familien die Möglichkeit geschaffen werde, selbstbestimmt über den Umfang der Arbeitszeit zu entscheiden. „Das ist auch wichtig als Beitrag gegen den Fachkräftemangel“, so Gassner-Herz. Personalvorständin Richter betonte, dass es noch viel zu tun gebe, was die Kinderbetreuung betreffe. „Bei uns sind über 90 Prozent der Beschäftigten, die wegen Kinderbetreuung weniger arbeiten, Frauen. Die Männer halten sich bisher sehr zurück“, erklärte Richter.

Im weiteren Gespräch ging es um Zukunftsperspektiven, Konkurrenz aus dem asiatischen Raum und die Auswirkungen der globalen Politik auf den Weltkonzern aus Schiltach.

Karrais: „Dringender Nachholbedarf bei Netz- und Speicherausbau“

 

Beim Besuch des mittelständischen Unternehmens JÖHLE Kunststofftechnik in Schramberg sprach der Rottweiler Landtagsabgeordnete Daniel Karrais mit den Geschäftsführern Stefan und Anita Jung über die Herausforderungen der Branche. Im Zentrum standen dabei die hohen Energiepreise und die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Kunststoffproduktion.

Das Familienunternehmen JÖHLE stellt Kunststoffteile für unterschiedliche Industrien und Gewerbe her – von winzigen Zahnrädern bis hin zu Montageelementen. „Vemutlich haben Sie Kunststoffteile von uns in Ihrer Küche oder Ihren Möbeln zu Hause“ erklärte Stefan Jung zu beginn.

„Die massiv gestiegenen Energiepreise treffen uns in der Produktion besonders hart“, erklärten die Geschäftsführer. Da Kunststoffspritzguss höhere Temperaturen für die Kunststoffschmelze erfordere, seien die Stromkosten ein zentraler Kostenbestandteil. Karrais, der im Landtag den Landkreis Rottweil vertritt, stellt klar: „Der Fokus lag jahrelang auf dem Ausbau erneuerbarer Energien, während die notwendigen Stromnetze und Speicherkapazitäten vernachlässigt wurden“. Als Folge seien die Netzengelte gestiegen, was die Strompreise in die Höhe treibe. Auch das Strommarktdesign führe dazu, dass nicht der sehr kostengünstige erneuerbare Strom den Preis definiere, sondern der teuerste aus fossilen Kraftwerken. „Der Fokus muss jetzt verstärkt auf Netz- und Speicherausbau gelegt werden, bevor weiter Anlagen gebaut werden, deren Überschussstrom zu Negativpreisen verkauft werden muss“, so der Vorsitzende des Umwelt- und Energieausschusses.

Neben den Energiepreisen spielte im Gespräch auch das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. „Häufig wird Kunststoff pauschal mit Umweltverschmutzung und Plastikmüll in Verbindung gebracht.“, so Karrais, selbst gelernter Maschinenbauingenieur. Dieses Vorurteil entspreche jedoch nicht der Realität in den Betrieben. „Kunststoffteile sind oft in Hinsicht auf den Energieeinsatz in der Produktion und den CO2-Fußabdruck besser als Metallteile und vor allem leichter sowie korrosionsbeständig“, sagte Jung. Wie die Geschäftsführer Jung betonen, erzeuge ihre Kunststoffproduktion kaum Kunststoffabfall: „Alle Produktionsüberreste (Angüsse) werden direkt recycelt und in den Kreislauf zurückgeführt. Das ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll“.

Karrais versprach sich weiter im Landtag für bessere Rahmenbedingungen für mittelständische Betriebe einzusetzen.