,

216.000 Menschen in der Region beziehen Rente

Volldigitalisierte Arbeitsweise ermöglicht Papierlosigkeit / Beratungsangebote nutzen

Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (FDP) statte dem Regionalzentrum der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen einen Besuch ab. Dort sprach er mit der Leitung des Zentrums über Leistungen der Behörde und Verwaltungsdigitalisierung im öffentlichen Bereich.

„Wir betreuen aktuell etwa 490.000 Versicherte, sowie rund 216.000 Rentenbezieher aus den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen und Konstanz“, erklärt Andrea Wittlinger, Leiterin des Regionalzentrums. Um diese große Zahl zu bewältigen, seien 134 Mitarbeiter bei der Behörde angestellt, verteilt auf die drei Standorte des Regionalzentrums in Villingen, Stuttgart und Singen, so Wittlinger. „Die Rente ist ein Thema, das früher oder später jeden und jede betreffen wird, daher wollte ich mir einen Überblick über die Dienstleistungen und Angebote der Rentenversicherung verschaffen.“, so Karrais über die Gründe für seinen Besuch in Villingen. Gleich zum Einstieg war die geplante Rentenerhöhung um 5,35 Prozent in Westdeutschland ein Thema. Die Erhöhung komme zum richtigen Zeitpunkt, waren sich alle Anwesenden einig.

Zu den Leistungen gehören unter anderem auch Beratungsgespräche. Hier sei es wichtig auf die drei Säulen der Altersvorsorge, die gesetzliche, betriebliche und private, aufmerksam zu machen, so die Regionaldirektorin. „Wir geben auch Tipps, welche Art von Vorsorgeprodukten geeignet sein können,“ berichtet Wittlinger. Auch Schulbesuche macht die Rentenversicherung, um die Jugendlichen früh an das Thema Altersvorsorge heranzuführen. „Leider wird in den Schulen kaum auf solche entscheidenden Fragen eingegangen. Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen“, bedauert der Abgeordnete Karrais.

Zu den weiteren Angeboten der Rentenversicherung gehören auch etwa die Übernahme der Kosten von Präventionsleistungen oder Reha, da so häufig ein gesundheitlich bedingter früherer Renteneintritt verhindert werden kann, erklärt der Erste Direktor der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, Andreas Schwarz. „Viele Leute denken, dass sie die Reha selbst zahlen müssten oder von der Krankenkasse keine bekommen. Wir helfen, um den Leuten weiter zu ermöglichen für sich selbst zu sorgen, bis sie regulär in die Rente eintreten,“ so der Direktor.

Sehr früh – im Vergleich zu anderen Behörden – habe die Deutsche Rentenversicherung die Digitalisierung forciert, mittlerweile sei die e-Akte Standard, erklärte Direktorin Gabriele Frenzer-Wolf stolz: „Das hat uns, gerade in der Corona-Pandemie, enorm weitergeholfen“. Papierakten gebe es nur noch vereinzelt, womit es einfach möglich sei den Beschäftigten mobile Arbeitsmöglichkeiten zu bieten. „Wir sind ein attraktiver und moderner Arbeitgeber und bilden auch aus. Dabei bieten wir einen Einstieg ins Beamtentum,“ warb Frenzer-Wolf. Daniel Karrais, der Sprecher für Digitales der FDP/DVP-Fraktion im Landtag ist, zeigt sich davon überzeugt: „Die Deutsche Rentenversicherung zeigt, dass auch die Verwaltung digitalisiert werden kann und muss und welche Vorteile das bietet.“

Auch der demographische Wandel und die Folgen für die Rentenentwicklung wurde diskutiert. Den Einstieg in die kapitalgedeckte Rente, den die Bundesregierung mit zehn Milliarden Euro in Form einer Aktienrente vornehmen wolle, sieht Schwarz jedoch kritisch. „Wir zahlen im Monat 25 Milliarden Euro Renten aus. Da wird man mit dem Betrag aus der Aktienrente nicht weit kommen,“ so der Rentenexperte. Dennoch müsste die Politik sich die Rente genau anschauen. „Viele Dinge sind gut gemeint, laufen aber am Ziel vorbei und kosten vor allem Geld, das man besser unter den Rentenbeziehern verteilen könnte,“ erklärte Schwarz. Die Stabilität der Renten wird wohl noch weitere Generationen beschäftigen.