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Aktiver Umweltschutz ist gelebter Unternehmeralltag: FDP-Landtagsabgeordneter Karrais zu Besuch bei STW in Schenkenzell

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Im Gespräch mit STW Geschäftsführer Dr. Frank Kautzmann und Prokurist Willi Intraschak informierte sich der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais gemeinsam mit Bürgermeister Heinzelmann über die Schwarzwälder Textil-Werke. Das Familienunternehmen befindet sich bereits in der vierten Generation und beschäftigt aktuell rund 100 Mitarbeiter. Zudem kann das Unternehmen STW 100 Jahre Erfahrung in Sachen technischer Fasern vorweisen. Für die verschiedensten Branchen und Bereiche werden hochwertige Fasern hergestellt. Vom Inhalt der Wimperntusche, über den Teebeutel bis hin zur Bremse im Auto und dem Putz an der Wand kann man heutzutage Fasern original made in Schenkenzell finden. Zum einen sei es natürlich toll, dass man die verschiedensten Branchen mit seinem Portfolio bedienen könne, erklären Kautzmann und Intraschak. „Gleichzeitig ist es auch eine große Herausforderung, denn es handelt sich um ein sehr kompetitives Marktumfeld,“ so der Geschäftsführer Kautzmann. Neben der Faserherstellung betreibt das Schenkenzeller Unternehmen drei Wasserkraftwerke zur Energiegewinnung.

Doch auch die Schwarzwälder Textil-Werke wurden von der Corona-Pandemie nicht verschont. „An sich sind wir bisher glimpflich davongekommen,“ erklärt Kautzmann. Das Unternehmen sei in 70 Ländern aktiv. Der Geschäftsführer verdeutlicht: „Viele Unternehmen, und das weltweit, wurden und werden von der Corona-Pandemie stark beeinflusst. Das bekommen wir auch in Schenkenzell zu spüren.“ Die Digitalisierung der Unternehmensstrategie stand bei STW bereits vor Corona für das Jahr 2020 auf der Tagesordnung. So war der Faserhersteller bereits gewappnet als Teile des gängigen Betriebs auf Homeoffice und Videokonferenzen umgestellt wurden. „Das Ganze wurde durch die Pandemie nochmal deutlich beschleunigt,“ meint Intraschak augenzwinkernd.

„In Schenkenzell ist aktiver Umweltschutz bereits gelebter Unternehmensalltag, immerhin verwenden wir beispielsweise Stoffreste aus dem Verschnitt von Textilproduktionen, um daraus unsere Fasern herzustellen,“ verdeutlicht Kautzmann. Synthetische Fasern seien dabei ein wichtiger Bestandteil des Produktportfolios, denn eine reine Produktion mit Naturfasern wie beispielsweise Leinen könne weder den Bedarf an faserverstärkten Produkten decken, noch die technischen Anforderungen erfüllen. Zudem seien synthetische Fasern wesentlich robuster und somit langlebiger als Naturfasern. „Die synthetischen Fasern sind fest in ein Endprodukt eingebunden und gelangen so nicht in die Umwelt. Eine Deklaration als Mikroplastik und eine Beschränkung dieser Stoffe in der Verwendung würde uns treffen, aber nichts bewirken,“ verdeutlicht Kautzmann, der in der Angelegenheit auch schon beim EU-Parlament vorsprach. Er erklärt: „Dass Makroplastik, wie Flaschen und Tüten das eigentliche Problem sind, wird von vielen leider verkannt. Entweder wird aus diesen Gegenständen Mikroplastik ausgewaschen oder die großen Teile werden direkt von Tieren aufgenommen. Die EU bezieht sich in ihrem Reglementierungsvorschlag überhaupt nicht auf diesen Haupteintragsweg von Mikroplastik in die Meere.“ Mittlerweile diskutiere man im Bereich der Plastiken über eine Kennzeichnung und Meldepflicht. Für Unternehmen wie STW sei dies sehr schwer, da es sich in manchen Fällen um keine Originalware handle, die verarbeitet werde. Für Kautzmann ist klar: „Dann findet die Herstellung eben nicht mehr in Europa, sondern durch andere Unternehmen in Asien statt.“

Für Daniel Karrais, Rottweiler Landtagsabgeordneter der FDP und energiepolitischen Sprecher seiner Fraktion ist das ein klares Zeichen von Goldplating. Goldplating bezeichne eine überdimensionierte Umsetzung von Richtlinien der Europäischen Union durch ihre Mitgliedstaaten. „Nachhaltige Entwicklung und Fortschritt kann man als Staat nicht verordnen,“ erklärt Karrais. Der Staat müsse aber die passenden Rahmenbedingungen schaffen. STW betreibe mit den eigenen Wasserkraftwerken und den Produkten, mit denen ressourcenschonender und langlebiger gebaut werden könne, bereits Nachhaltigkeit und aktiven Umweltschutz. Dem Energiepolitiker sei es wichtig, dass solche Unternehmen gestärkt und unterstützt und nicht durch Verordnungen geschwächt werden.

 

Auf dem Bild zu sehen v.l.n.r.: Dr. Frank Kautzmann, Willi Intraschak, Daniel Karrais MdL, Bürgermeister Bernd Heinzelmann