Besuch der Schreinerei Flaig im Schwarzwald
Seit 111 Jahren am Markt
Landtagsabgeordneter Daniel Karrais zu Besuch bei der Schreinerei Flaig GmbH in Hardt
Hardt. Bei seinem Besuch bei der Schreinerei Flaig GmbH in Hardt, macht sich der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais ein Bild über die aktuelle Situation im Holzhandwerk. Informiert wurde der Abgeordnete durch den Geschäftsführer Hubert Flaig, seine Frau Martina Flaig, dem Leiter für den Möbelbau Erwin Fehrenbacher und dem Kaufmännischen Leiter Harald Bagenda.
Die Schreinerei Flaig GmbH beschäftigt rund 80 Mitarbeiter an drei verschiedenen Standorten. „Wir sind breit aufgestellt, wir haben insgesamt drei Standbeine, die Bauschreinerei, die Möbelschreinerei und die Serienproduktion. Dadurch ist unser Betrieb Krisenstabil aufgestellt.“, erklärt Hubert Flaig. Die Schreinerei besteht seit 111 Jahren uns wird in vierter Generation geführt. Die Hauptkundschaft komme aus einem Umkreis von 50 Kilometer. Ein großes Werbeetat habe die Firma nicht, laut Aussage von Herrn Hubert Flaig lebe man von Kunden werben Kunden, „die Zufriedenheit bei unseren Kunden ist sehr hoch“, bestätigt Frau Martina Flaig.
„Wir sind hoch technilogisiert, wir leben zum Teil Industrie 4.0. Die Kundenaufträge werden in 3D gezeichnet und nach genauem Maß produziert, damit haben wir seit ca. 18 Jahren Erfahrung. Allerdings ist die Datenübertragung sehr langsam, hier würden wir uns dringend Glasfaser wünschen, wie es in anderen Regionen Europas bereits Standard ist“, erklärt Hubert Flaig. „Dieses Problem ist bekannt, ich kämpfe dafür, dass unser Landkreis auch auf den Glasfaserausbau setzt, wie unsere Nachbarkreise Schwarzwald-Baar und Tuttligen“, versichert der Digitalisierungspolitische Sprecher der FDP Fraktion Daniel Karrais.
Die Politik muss bessere Rahmenbedingungen für den Mittelstand schaffen. Hier sieht Hubert Flaig einiges an Verbesserungspotential. Eine große Belastung seien die wachsende Bürokratie und die extreme Langsamkeit bei politischen Entscheidungsfindungen. Deutschland müsse aufpassen, international nicht ins wirtschaftliche Abseits zu geraten. Wir müssen Daten an das statistische Landesamt liefern, damit Statistiken erstellt werden können, das bedeutet für uns sehr viel Arbeit im Hintergrund, wir haben mittlerweile 30 Prozent unserer Mitarbeiter in der Verwaltung beschäftigt. Daniel Karrais, pflichtet Flaig bei: „Der Mount Everest der Bürokratie steht in Deutschland und er wächst. Überregulierung und immer neue Dokumentationspflichten machen unseren Betrieben das erfolgreiche Wirtschaften schwer.“ An anderer Stelle tue sich indes deutlich zu wenig, etwa bei der Digitalisierung und der Bekämpfung des Fachkräftemangels. „Für viele Mittelständler ist das bereits ein existenzgefährdendes Problem, denn es fehlen nicht nur gut ausgebildete Facharbeiter, auch für einfache Arbeiten finden unsere Unternehmen kaum mehr Personal.“ Hier müsse die Regierung viel entschlossener und schneller handeln und „dafür sorgen, dass der Mittelstand seiner Kernkompetenz nachgehen kann, nämlich seinem Handwerk”, kritisiert Karrais. Dem pflichtet der Kaufmännische Leiter Harald Bagenda bei: „Die steuerliche Belastung für unseren Betrieb ist extrem hoch, der Mittelstand in Deutschland zieht den Karren, wird aber am stärksten besteuert und Reglementiert. Uns Handwerksbetrieben fehlt die Lobby in der Politik.