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Daniel Karrais besucht Bürgermeister Hermann Acker

Digitalisierung, Erneuerbare, Verkehr – Oberndorf setzt auf Zukunft

Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (FDP) und Dieter Rinker, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Oberndorfer Stadtrat, trafen sich zum Gespräch mit Oberndorfs Bürgermeister Hermann Acker. Themen waren unter anderem die Vorbereitung auf die anstehende Flüchtlingswelle, Digitalisierung der Verwaltung und der Ausbau erneuerbarer Energien.

„Die Kommunen tun, was sie können“, sagt Acker in Bezug auf den Krieg in der Ukraine und die daraus folgende Flüchtlingswelle. Man hoffe aber auch, dass das Land aus den Fehlern von 2015 gelernt hat und nun besser vorbereitet ist. Die Hauptlast dürfe nicht wieder an den Gemeinden hängen bleiben. Um Platz zu schaffen, wird nun auch die Möglichkeit der Sanierung einiger Gebäude zur Unterbringung der Flüchtlinge geprüft. Karrais begrüßte diese Eigeninitiative der Neckarstadt.

Entgegen den Erwartungen der Verwaltung habe die Corona-Pandemie nicht zu erheblichen Einbrüchen in der bei den Gewerbesteuereinnahmen geführt, daher bleibe auch der Gemeinde-Haushalt solide. So können nun weitere Projekte realisiert werden, darunter auch die weitere Digitalisierung der Verwaltungsdienstleistungen. Diese stellt ein zentrales Anliegen des Abgeordneten Karrais dar. Hilfreich waren hierbei die sogenannten „Digitallotsen“, die die Mitarbeiter durch den Digitalisierungsprozess leiten, so Acker. Oberndorf sei dort im Kreis Vorbild, obwohl auch bei der Digitalisierung noch viel zu tun sei, bestätigte Karrais: „Die Digitalisierung der Verwaltung darf kein Zukunftsthema bleiben. Gerade Corona hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Amtsgänge auch von Zuhause aus möglich sind und automatisierbar werden.“ So könne man den Verwaltungsprozess verschlanken und damit deutlich vereinfachen.

Gesprochen wurde auch über den Ausbau erneuerbarer Energien. „Wir haben einerseits den möglichen Windkraftstandort entlang der A81, andererseits verfolgen wir einige innovative Pläne im Bereich der Solaranlagen. Wir wollen unseren Beitrag leisten und sind auch gerne an einem Pilotprjekt beteiligt“, führt Acker aus. Gerade im Bereich Photovoltaik wolledie neue Bundesregierung neue Anwendungen besser fördern, erklärt Daniel Karrais, Vorsitzender des Umweltausschusses im Landtag. Vom Ausbau der PV-Anlagen ist auch Stadtrat Rinker überzeugt, seine Fraktion hatte die weitere Nutzung der Technik auch auf Freiflächen beantragt. Allerdings werden noch einige Dinge zu klären sein, wie etwa die bauliche Eignung städtischer Dachflächen. Das generelle Problem sei die Umsetzung der Projekte, da kaum Mitarbeiter – etwa im Hochbauamt – zur Verfügung stünden. „Das Fehlen von Fachkräften ist in allen Ebenen der Verwaltung eine Herausforderung. Der demographische Wandel schlägt auch hier langsam durch“, so Karrais, der auch im Rottweiler Gemeinderat sitzt. Bürgermeister Acker hofft durch eine fortschreitende Digitalisierung der Verwaltung diesem Phänomen entgegenzuwirken.

In Sachen Gäubahn, die für Oberndorf eine wichtige Anbindung in Richtung Stuttgart und Bodensee darstellt, verabredeten die beiden Politiker laut Mitteilung sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. „Es ist gerade viel Bewegung in der Frage, wie der lange überfällige Ausbau der Strecke konkret aussehen soll. Das ist für uns hier in der Region entscheidend, damit wir nicht unter die Räder kommen,“ machte Karrais deutlich. Hermann Acker betonte, dass die Stadt bereits Vieles getan habe, um den Bahnverkehr attraktiver zu machen. „Mit einem neuen Umstiegsplatz am Bahnhof, dem Durchstich der Unterführung und der Sanierung des Bahnhofareals haben wir viel Geld investiert. Wir brauchen die Schienenanbindung und unterstützen sie auch,“ bekräftigte der Bürgermeister.