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Computer auf dem Tisch reicht nicht

FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais zu Besuch beim TOP Innovator 2020 arvenio marketing

 Stefan Walliser, Geschäftsführer der arvenio Marketing GmbH begrüßte den Rottweiler FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais. Das Marketing Unternehmen hatte kürzlich Grund zu feiern, denn mit dem Preis „Top-Innovator 2020“ hat arvenio neben den Titeln „Arbeitgeber des Jahres 2019“ und „Highspeed Unternehmen der Uni St. Gallen“ eine weitere Auszeichnung gewonnen. Diese Freude war verdient, denn die Corona-Krise ging auch an dem Marketingunternehmen nicht spurlos vorbei. Viele Kunden stammten aus den vielfältig gebeutelten Branchen, so der Geschäftsführer.

Arvenio besteht in der jetzigen Form bereits seit 2013 und sei, typisch für ein Start-Up, auf einem steten Wachstumskurs. „Wir mussten schon drei Mal umziehen, weil uns die Räume zu klein wurden,“ so Walliser. Das Team um den IT-Experten beschäftigt sich in seiner täglichen Arbeit mit digitalen Marketingmaßnahmen und verknüpft diese mit der Optimierung der Geschäftsabläufe beim Kunden. Dabei gehe es nicht einfach um die Erstellung von Online-Shops, so Walliser. „Für uns ist es wichtig, dass wir den gesamten Prozess digitalisieren. Es bringt nichts, dem Kunden einen Online-Shop vor die Beine zu setzen, während alle weiteren Abläufe im Hintergrund ausschließlich analog von statten gehen,“ führt Walliser aus. Daniel Karrais, der bei der FDP/DVP-Landtagsfraktion für das Thema Digitalisierung zuständig ist, gefällt diese Einstellung. Digitalisierung sei nur sinnvoll, wenn man alle Schritte mitdenke, bestätigte der Abgeordnete.

Zu den digitalen Shops selbst erklärte Walliser: „Ein Online-Shop umfasst eine enorme Menge an Daten. Diese Daten intelligent zu verknüpfen und so bessere Produktplatzierung oder Erkenntnisse über die Qualität zu bekommen, ist eine unserer Spezialitäten.“ Dabei hob der ITler auch Umweltaspekte hervor. „Mit unseren Lösungen kann der Vertrieb den Kunden einen individuell passenden Produktkatalog zusenden, der automatisch erstellt und im richtigen Design gedruckt oder gemailt wird. Heute schicken die meisten einen 300-Seiten-Wälzer, in dem den Kunden nur drei Seiten interessieren. Stellen Sie sich vor, was man da an Papier und Tinte spart,“ erklärt Walliser, der schon im für Digitalunternehmen weltbekannten Silicon Valley gearbeitet hat, begeistert.

Karrais zeigte sich begeistert vom Konzept des Rottweiler Tech-Unternehmens. „Die Innovationskraft kann man hier förmlich spüren. Wir brauchen mehr von Unternehmen im digitalen Bereich, denn dort spielt die Zukunft,“ so der FDP-Politiker. Die letzten Wochen hätten gezeigt, dass die digitale Transformation schneller vorangetrieben werden müsse, „und zwar in allen Bereichen,“ verdeutlichte der Digitalpolitiker. Ein großes Problem, so Karrais, sei, dass viele denken würden digital bedeute „Hauptsache am Computer und im Internet“. Dass hierbei aber noch viel mehr dranhänge, das verstünden die wenigsten. Würde man sich die öffentliche Verwaltung anschauen, spiegelte Karrais, schätzten Experten, dass durch konsequente eGovernment-Angebote bis zu 84 Mio. Stunden Wartezeit in Amtsstuben gespart werden könnten.

Karrais und Walliser tauschten sich auch über die Verwendung von sogenannten „Big Data“ aus, also großen Datenmengen. „Digitale Systeme können aus einer Fülle an Daten Zusammenhänge herauslesen, die man analog nie erfassen könnte. Das gibt Unternehmen, aber auch dem Staat ganz neue Handlungsoptionen,“ meint IT-Experte Walliser. Karrais pflichtete dem bei und betonte, dass man jede Menge statistische, aber auch Echtzeit-Daten habe, die nicht intelligent genutzt würden. „Echtzeit-Daten aus Verkehrszählanlagen könnte man zum Beispiel nutzen, um Verkehrsströme zu lenken, das Tempo zu regeln oder bei der Parkplatzsuche zu helfen. Das machen wir viel zu wenig,“ gibt Karrais ein Beispiel.

Bei allem müsse jedoch die oberste Prämisse sein, dass man nicht den „gläsernen Bürger“ schaffe, betonte der FDP-Politiker. Es sei auch nicht immer sinnvoll Prozesse zu digitalisieren. „Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Der Nutzen für alle Beteiligten muss klar im Vordergrund stehen,“ sagte Karrais. Arvenio sei ein gutes Beispiel und in Sachen Datenverarbeitung vielen Unternehmen und Behörden einen Schritt voraus. „Ich freue mich, dass wir einen digitalen TOP-Innovator bei uns im Kreis Rottweil haben,“ schließt Karrais ab.