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Fachkräfte und Bürokratie sind größte Herausforderung

Daniel Karrais besucht Firma Michelfelder

Beim Besuch der Firma Michelfelder lernte das FDP-Landtagsmitglied Daniel Karrais einen Betrieb kennen, der trotz der schwierigen Corona-Situation kreative Lösungen gesucht und umgesetzt hat. Der Spezialist für die Metalltechnik, Rohrtechnik, Dosiertechnik und mechanische Fertigung (Edelstahl, Bleche, Dichtungen und Laserbearbeitung) hatte im zweiten Quartal des Jahres mit heftigen Einbußen zu kämpfen, berichtete der geschäftsführende Gesellschafter Klaus Michelfelder. In der Sparte Fitnessindustrie sei es annähernd von 100 auf 0 gegangen. Eine Auswirkung der langen Schließungen aller Fitnessstudios, die daraufhin wenig in neue Geräte investieren konnten.

Um letztendlich wettbewerbsfähig zu bleiben wurde „innerbetrieblich neu- und umstrukturiert, um gut auf neue Entwicklungen vorbereitet zu sein“, so Klaus Michelfelder. Eine Konsequenz der Konsolidierung war die Integration des Standortes Spaichingen nach Winzeln (Aufgabe des Standorts Spaichingen).

Eine große Herausforderung für das Unternehmen sei, wie für viele in der Branche, die Bürokratie, wie der Unternehmer dem Abgeordneten erklärt. „Das Bürokratiemonster in Deutschland ist der Wahnsinn,“ sagte der Geschäftsführer. Diese Aussage belegte er mit der Forderung an die Betriebe „einen Beauftragten für Geldwäsche einzusetzen.“ Dies sei sicherlich für manche Betriebe relevant, aber nicht pauschal für alle Unternehmen, ab einer gewissen Größe. „Die Produktivität und Effizienz eines Unternehmens zeigt sich nicht in der Aufblähung der Verwaltung aufgrund staatlicher Vorschriften, sondern in möglichst schlanken und damit agilen Strukturen und damit dem Freischaffen von Kapazitäten,“ erklärte Klaus Michelfelder. Karrais stimmte dieser Aussage zu, da auch er beobachte, dass der Staat immer mehr zur Selbstbeschäftigung der Unternehmen und der Verwaltung führe. „Wir könnten so viel mehr, wenn man sich nicht dauernd durch das Beauftragtenwesen und nochmal neue Vorschriften selbst das Bein stellen würde,“ findet der FDP-Politiker. Darum habe die FDP-Fraktion im Landtag sich das Ziel gesetzt, Vorschriften und Vorgaben, die viel Zeit kosten, aber wenig Nutzen haben, zu sammeln und dann deren Streichung zu beantragen. „Wir müssen konkret werden, wenn es um den Bürokratieabbau geht,“ so Karrais.

Eine weitere Herausforderung für das Unternehmen aus Fluorn-Winzeln sei der Personalmangel, berichtet Michelfelder. Auch deshalb denke die Unternehmensführung sehr mitarbeiterorientiert, gibt der Geschäftsführer an. „Wir müssen auch dem Mitarbeiter gegenüber liefern,“ sagt er klar. Eine Wachstumsprognose von 3 bis 4 Prozent sei gut, werde aber durch den Fachkräftemangel stark eingebremst. Karrais bekräftigte die Forderung Michelfelders nach einem Einwanderungsgesetz mit klaren Regeln. „Wir müssen einfach anerkennen, dass qualifizierte Leute auch aus dem Ausland zu uns kommen müssen. Dafür darf und muss der Staat aber auch Regeln schaffen, wen wir hier wollen und wen nicht,“ stellt der Abgeordnete klar. Karrais sei zuversichtlich, dass die sich anbahnende Ampelkoalition im Bund eine entsprechende Rechtsgrundlage schaffe.

Insgesamt wünschten sich die Gesprächspartner Michelfelder und Hezel mehr unternehmerische Denke in der Politik. „Wir brauchen mehr Dynamik, das hat spätestens Corona gezeigt,“ sagte Michelfelder. Mit Blick auf die steigenden Energiepreise und die Klimaherausforderungen stimmten die beiden Unternehmer zu, dass der speichertaugliche Wasserstoff in den Energiemix gehöre. Ein Thema, das Karrais als Vorsitzenden des Umwelt-, Klima- und Energieausschusses besonders beschäftige. „Wichtig ist bei der Klimafrage, dass wir global denken und uns immer fragen, wie man mit möglichst wenig Euros, möglichst viel CO2 sparen kann,“ schloss der FDP-Politiker ab.

Text zum Bild:

Darüber waren sich Geschäftsführer Klaus Michelfelder (2.v.li), Vertriebsleiter Karl-Heinz Hezel (re) und die FDP-Politiker MdL Daniel Karrais (2. V.re) und Josef Rack /li) einig: Wir brauchen weniger Bürokratie und ein gutes Einwanderungsgesetz.                                                                      Foto: Rack