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FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais zu Besuch bei Bürgermeister Peter Schuster in Bösingen/Herrenzimmern

„Menschen zusammenbringen und etwas gemeinsam gestalten“ – das hat mich geprägt.

Kurz vor dem 100. Tag im Amt trafen sich der FDP-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Daniel Karrais und Bürgermeister Peter Schuster im Rathaus in Herrenzimmern. Schuster ist nach seinen Angaben angetreten, um Menschen zusammenzubringen, um mit Teams, Netzwerken und den ehrenamtlich Tätigen die positive Entwicklung der Doppelgemeinde voranzubringen. Seine ersten Wochen nach der Wahl seien gefüllt gewesen mit Kennenlernen, Informieren, Nachlesen, Kontrollieren, Überlegen, Verwerfen, Diskutieren und Akten durchforsten. Schuster berichtet Karrais über sehr viele positive Begegnungen und Gespräche und freut sich nun angekommen zu sein.

Auf die Frage des Rottweilers, wo denn „der Schuh am Meisten drücke“, antwortete Schuster, dass vor allem der Bereich Bildung und Erziehung eine große Herausforderung sei, die aber auch gleichzeitig eine der wichtigsten ist. Die Geburtenrate der beiden Gemeinden sei konstant und deshalb benötigen die Gemeinden weitere Kindergartengruppenräume. Derzeit wird am Konzept einer Waldgruppe gearbeitet, was zum einen für die Kinder erlebnisreich und spannend sei und zum anderen die Gemeinde weniger koste. Das Problem der Personalgewinnung für die Kitas und Kindergärten sei damit aber nicht gelöst und stelle die Gemeinde vor eine herausfordernde Aufgabe. Karrais dazu aus der Landespolitik: „Fakt ist, dass wir Betreuungszeiten anbieten müssen und wollen, um Eltern das Ausüben einer Berufstätigkeit zu ermöglichen. Wir müssen uns aber die Frage stellen, ob wir den hohen Standard von heute mit dem zur Verfügung stehenden Personal halten können“. Schuster und Karrais waren sich einig, dass man Quereinsteigern bessere Möglichkeiten bieten solle in der Kinderbetreuung mitzuwirken. Das müsse jedoch im Land geregelt werden.

Auch die Energiekostenentwicklung mache Schuster vor allem mit Blick auf das Gewerbe Sorge: „Als Gemeinde machen wir auch Standortpolitik. Wir wollen mittelfristig und auf der Grundlage eines Konzeptes unseren Beitrag bei der Versorgung auch mit erneuerbaren Energien leisten“. In diesem Zusammenhang wird sicherlich die Thematik Windkraftanlagen wieder auf die Tagesordnung kommen. Karrais stellte zwar in Frage, ob Windanlagen, im windschwachen Land eine gute Idee seien. Trotzdem begrüßte er grundsätzlich das Vorhaben, da Baden-Württemberg sonst in Zukunft Probleme haben werde, die Klimaziele zu erreichen. „Die Speicherfrage sollte zügig geklärt werden, Elektrolyseure sind noch zu teuer und nicht in ausreichendem Maße vorhanden und eine profitable Einspeisevergütung wäre wünschenswert“, beklagte Schuster mit Blick auf die Bundespolitik.

Auch Karrais teilt diese Meinung und bemängelt vor allem die langen Genehmigungszeiten für neue Anlagen aller Art. „Es muss mehr Standardgenehmigungen für solche Verfahren geben, damit Genehmigungszeiten von über fünf Jahren der Vergangenheit angehören. Im Bund sollen nun 422 bürokratische Hürden abgebaut werden, das macht Hoffnung.“, fügte Karrais an. „Dass Verwaltungsreformen ein dickes Brett sind“, darin waren Karrais und Schuster sich einig.

 

Foto: Landtagsabgeordneter Daniel Karrais (li), Bürgermeister Peter Schuster (re)