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Gemeinsam für den Erhalt der Notfallpraxis

Bürgermeister Matthias Winter und FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais beraten über aktuelle Herausforderungen der Stadt Oberndorf

Der Bürgermeister von Oberndorf, Matthias Winter, und der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais trafen sich kürzlich zu einem Gespräch über die aktuellen Herausforderungen der Neckarstadt. Im Mittelpunkt standen dabei die drohende Schließung der Notfallpraxis, die Zukunft der Gäubahn und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Dilek Akdeniz, neue Erste Beigeordnete, stellte sich zudem vor und nahm am Gespräch teil.

„Die Schließung der Notfallpraxis würde für die Menschen in unserer Region eine erhebliche Verschlechterung der medizinischen Versorgung bedeuten“, erklärte Winter. Karrais, der im Landtag den Landkreis Rottweil vertritt, ergänzte: „Wir müssen in dieser Frage zusammenstehen und auf allen Ebenen das Signal senden, dass das so nicht geht.“ Winter und Karrais vereinbarten eng im Austausch zu bleiben, um für den Erhalt des Standorts zu kämpfen.

Die Zukunft der Gäubahn sei ebenso ein zentrales Thema. „Es ist aus meiner Sicht nicht mehr abwendbar, dass die Kappung in Vaihingen kommen wird. Das ist für unsere Region problematisch“, bedauert Karrais. Der Fokus müsse daher auf der gesicherten Finanzierung des Pfaffensteigtunnels liegen, um eine direkte Anbindung an den Flughafen und damit an den neuen Tiefbahnhof ab 2032 zu ermöglichen. Winter betonte, dass die als Kompensation versprochenen zusätzlichen Züge in Richtung Stuttgart nach der Unterbrechung auch kommen müssten, „sonst entsteht einmal mehr der Eindruck, dass der ländliche Raum abgehängt wird“.

Abseits dieser aktuellen Herausforderungen hob Winter die wirtschaftliche Stabilität der 15.000-Einwohner Stadt hervor: „Wir profitieren von einem starken Gewerbe. Kleine, mittelständische und international agierende Unternehmen beweisen, dass die Stadt einen wichtigen Beitrag in der Region und darüber hinaus liefert“. Das Stadtoberhaupt zeigte sich in diesem Kontext kritisch gegenüber den zahlreichen Auflagen, welche die Kommunen belasteten. „Natürlich ist etwa der Artenschutz wichtig, aber wir müssen Lösungen finden, welche die wirtschaftlichen und infrastrukturellen Bedürfnisse der Kommunen berücksichtigen. Wir brauchen mehr Pragmatismus“, so Winter.

In Bezug auf das Bauen wies der Schultes den Landespolitiker auf eine geplante Änderung der Landesbauordnung hin. Diese machten für die Bauverwaltungen künftig einen Volljuristen und einen Beamten aus dem höheren Dienst erforderlich. „Ich weiß nicht, wie wir diese Anforderung erfüllen sollen. Kommunen der Größe Oberndorfs beschäftigen schon heute meist keine Juristen und ich mir ist ebenso unklar, welche Lücke diese schließen würden“, wundert sich Winter. Karrais zeigte sich ebenfalls irritiert und versprach der Sache nachzugehen. „Wir brauchen künftig weniger Personal in den Verwaltungen und nicht mehr. Die Demografie erlaubt keinen weiteren Stellenaufwuchs und die Haushalte auch nicht“, ist Karrais überzeugt.

Winter, Akdeniz und Karrais vereinbarten weiterhin in Kontakt zu bleiben und sich gemeinsam für die Interessen Oberndorfs einzusetzen.