Gut vorbereitet auf das berufliche Leben
Landtagsabgeordneter Daniel Karrais zu Besuch in der Grund- und Werkrealschule GWRS Villingendorf
Villingendorf. Als regelmäßig preisgekrönte Schule im Kreis Rottweil stellt die GWRS Villingendorf ein interessantes Ziel für Gäste aus der Politik dar. So auch für den lokalen FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais, der der Grund- und Werkrealschule zusammen mit Bürgermeister Marcus Türk einen Besuch abstattete. Mit rund 380 Schülern und 33 Lehrkräften sowie zahlreichen hauptamtlich und ehrenamtlich Mitarbeitenden für die Ganztagesbetreuung kann die Schule einiges bieten. Im Rahmen der Ganztagesbetreuung gibt es Angebote zu Kunst, Musik und Kultur sowie Kochen in der eigenen Lehrküche, eine gute mediale Ausstattung und viele weitere Aktivitäten.
„Als eine der wenigen Werkrealschulen im Land haben wir kontinuierlich wachsende Schülerzahlen“, berichtet Schulleiter Rainer Kropp-Kurta stolz. Auch ein Grund dafür sei wohl das Angebot der offenen Ganztagesschule. „Bei uns kann man frei wählen, wann und ob ein Schüler Ganztagesschule in Anspruch nimmt.“, zeigt sich Schulleiter Kropp-Kurta von seinem Modell überzeugt. Im Schnitt seien es täglich etwa 125 der insgesamt 378 Kinder, die von den Mittagsangeboten und dem Schulessen Gebrauch machten. „Wir legen Wert auf Engagement der Schüler und der Lehrkräfte. Wir wollen, dass die Schüler mehr lernen als nur den Schulstoff,“ so Kropp-Kurta. Ein Paradebeispiel hierfür sei, dass jede 7. Klasse als „Irlandklasse“ eine Fahrt auf die Insel unternehme. Die Besonderheit: Das hierfür benötigte Kapital erwirtschaften die Schüler zu einem großen Teil mit einer eigenen Genossenschaft selbst, indem Handwerkskunst verkauft oder durch Firmenkooperationen Gelder eingeworben werden. So sei das ganze Schuljahr geprägt von der Vorbereitung auf die Ausfahrt, wobei viel gelernt werden kann. Zuletzt erhielt die Schule für dieses Projekt, das mittlerweile zur Institution geworden ist, den Deutschen Lehrerpreis.
„Ich bin froh, dass Schüler, Eltern, Lehrer, Vereine und Firmen gemeinsam am Erfolg unserer Schule arbeiten,“ meint Bürgermeister Türk. Der Schulleiter ergänzt: „Wir arbeiten alle mit viel Herzblut daran, dass unsere Schüler etwas für das Leben mitnehmen können.“ Die Leistungen der Beteiligten zahlen sich derweil bei den Schülerzahlen aus, wie der Schulleiter berichtet. „Über 17 Prozent der Schüler der Werkrealschule kommen aus anderen Gemeinden und Städten. Außerdem sind auch einige bei uns, die eine Empfehlung für die Realschule oder das Gymnasium haben“, stellt der Schulleiter erfreut fest und sieht sich in der Arbeit der Schule bestätigt.
„Wir wollen optimal auf das Berufsleben vorbereiten. Darum unterhalten wir über 30 Kooperationen mit Unternehmen, in denen unsere Schüler Praktika absolvieren können“, erklärt Kropp-Kurta. Laut Aussage des Schulleiters, würden sich über 50 Prozent der Abgänger nach der Schule für eine Ausbildung entscheiden, meist bei einem der Partner.
Der Landespolitiker Karrais sieht die Schule als Erfolgsmodell. „Die Werkrealschule ist ein wichtiger Teil des Schulsystems. Die Skepsis, die Mancher dieser Schulart gegenüber an den Tag legt, kann ich nicht nachvollziehen,“ meint der FDP-Abgeordnete. Es sei wichtig, ein breites Angebot für die unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten junger Menschen zu bieten. Wie bei jeder Schulart seien es Motivation und Engagement aller Akteure, die den Lernerfolg ausmachten, so Karrais. Dies sehe man in Villingendorf besonders deutlich.
Nach den positiven Eindrücken aus dem Vorgespräch stellte sich der Landtagsabgeordnete den Fragen von Schülern der SMV. Neben der Frage welche Partei Karrais gründen würde, wenn es die FDP nicht gäbe, wurde er auch nach seiner eigenen Schulzeit gefragt. „Früher war einiges anders. Ich war selbst aber auch bei der SMV als Jahrgangssprecher und habe versucht den Schulalltag zu verbessern“, antwortete Karrais.