Informationsfahrt mit der Gäubahn
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Die Politik sucht zum Vorteil der Gäubahn den Schulterschluss – und begibt sich zunächst auf Informationsfahrt.
Kreis Rottweil (sms). Einen besonderen Termin hatte der CDU-Landtagsabgeordnete für Rottweil und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Stefan Teufel. Auf Initiative des Nahverkehrsexperten Ulrich Grosse unternahm er gemeinsam mit seinem Abgeordnetenkollegen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis und Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im Landtag Baden-Württemberg, Karl Rombach sowie dem FDP-Abgeordneten Daniel Karrais eine Informationsfahrt mit der Gäubahn von Rottweil nach Stuttgart.
Die Fahrt wurde genutzt, um sich von Grosse die künftige Anbindung der Gäubahn (Freudenstadt und Rottweil) an die Landeshauptstadt während der Bauarbeiten zu Stuttgart 21 erläutern zu lassen. Aber auch die Stabilität des Fahrplans war Thema. „Es ist uns wichtig, einen Schulterschluss zu zeigen und nochmals auf den neuesten Stand gebracht zu werden“, betonte Teufel. Im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart 21 wird die Anbindung der Neubaustrecke Richtung Ulm, wie bereits planfestgestellt, über die Station unter der Messe-Piazza und die Anbindung der Gäubahn, wie zwischen allen Projektpartnern 2015 einvernehmlich beschlossen, über die Station „Drittes Gleis“ erfolgen. „Wir stehen zum Ausbau der Gäubahn im Zuge von Stuttgart 21 und unterstützen, dass sich die neuen Möglichkeiten positiv für die Region auswirken“ so Teufel.
Ulrich Grosse indes hatte weitere Fakten zu berichten. So soll aus Sicht der Gäubahn-Anrainer die Schienenverbindung zum Flughafen und zur Messe in Folge von Stuttgart 21 erheblich an Attraktivität gewinnen. Ebenso soll sich beispielsweise von Rottweil aus die Fahrtzeit im Fernverkehr von 122 auf 59 Minuten um mehr als eine Stunde verkürzen; von Freudenstadt aus im Regionalverkehr von 93 auf 76 Minuten um mehr als eine Viertelstunde.
Für viele Nutzer, besonders für viele Berufspendler, die nicht im direkten Umfeld des Stuttgarter Hauptbahnhofs arbeiten, werde diese Unterbrechung sogar mit einem teils erheblichen Reisezeitgewinn verbunden sein, so Grosse. Denn – anders als heute – könnten die Pendler dann bereits am Regionalhalt in Stuttgart-Vaihingen auf die S-Bahn oder die Stadtbahn umsteigen und in direkter Nähe ihres jeweiligen Arbeitsplatzes aussteigen. Der Flughafen werde für Gäubahn-Anrainer auch im Interimszeitraum über die S-Bahn und über die Stadtbahn erreichbar sein. Das gelte auch für die Zeit während der geplanten einjährigen Sperrpause der S-Bahn zur Erstellung der Station „Drittes Gleis“ am Flughafen.
Es sollte trotz Beeinträchtigungen infolge des Projekts Stuttgart 21 nicht in Vergessenheit geraten, in welch hohem Maße besonders die Gäubahn-Anrainer von der künftigen Verkehrsdrehscheibe Filder profitieren werden, waren sich die Abgeordneten einig.