Karrais beklagt fehlende Anbindung ans Wasserstoffnetz
Bundesweiter Ausbau geplant – Region Schwarzwald-Baar-Heuberg geht leer aus
Im Rahmen der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien spielt der Transport von Wasserstoff eine zentrale Rolle. Mit dem Wasserstoff-Kernnetz will der Bund eine flächendeckende Versorgung mit dem Energieträger ermöglichen. Der entsprechende Antrag der Netzbetreiber liegt seit letzter Woche vor. In Baden-Württemberg sind dem Antrag zu Folge jedoch wirtschaftlich starke Regionen, wie Schwarzwald-Baar-Heuberg nicht einbezogen.
Daniel Karrais, FDP-Landtagsabgeordneter aus Rottweil und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, begrüßt das grundsätzliche Vorhaben: “Wasserstoff ist das Erdöl von Morgen und zentral für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Baden-Württemberg. Als Puffer- und Speichermedium spielt er zudem eine wichtige Rolle für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Nur mit der entsprechenden H2-Infrastruktur kann der Ausbau der Erneuerbaren sinnvoll begleitet werden”.
Der nun vorgelegte Entwurf der Fernnetzbetreiber decke den Bedarf in Baden-Württemberg jedoch nur unzureichend ab: “Wir haben südlich der Achse Stuttgart-Ulm viele wichtige produzierende Unternehmen und Hidden Champions. Nach den aktuellen Plänen wäre der nächste Anschluss für unsere Region jedoch erst in Stuttgart oder der Rheinschiene. Allerdings braucht auch der Landkreis Rottweil und seine Nachbarn Zugang zu Wasserstoff”. Ein Transport über Züge oder LKW sei aufgrund der geringen Dichte des Mediums nicht sinnvoll, so Karrais. Darum müsse eine entsprechende Anbindung an Gasleitungen erfolgen.
Die Bundesnetzagentur konsultiert den Entwurf nun bis zum 06. August. Wenn sie dem Antrag zustimmt kann der Ausbau des Wasserstoffnetzes beginnen. Am jetzigen Status könne man laut Karrais nur wenig ändern. Umso wichtiger sei es, dass sich die politischen Akteure für einen schnellstmöglichen Anschluss einsetzen. Karrais wolle sich daher in einem Brief an Bundesminister Robert Habeck und Landesministerin Thekla Walker wenden und um Unterstützung bitten. “Klimaschutz gelingt nur, wenn wir auch weiter Technologien entwickeln und produzieren können. Wird unsere Region abgehängt, verliert eine der innovativsten Regionen Europas den Anschluss. Das können wir nicht zulassen”, ist der Landespolitiker überzeugt.