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Karrais: „Schließung der Notfallpraxen in Oberndorf und Wolfach verschlechtert Versorgungssituation massiv“

Der Rottweil FDP-Landtagsabgeordnete äußert sich zu der öffentlich gewordenen Planung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Demnach sollen im Land 17 Notfallpraxen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes geschlossen werden. Darunter fällt im Landkreis Rottweil der Standort im Krankenhaus Oberndorf sowie in der unmittelbaren Nachbarschaft des Kreises im Krankenhaus Wolfach.

Die Notfallpraxen dienen der ärztlichen Versorgung in der Nacht und am Wochenende. Sie sind Anlaufstelle für nicht lebensbedrohliche Fälle, die ärztlicher Behandlung bedürfen und sind in der Regel in Räumlichkeiten der Krankenhäuser untergebracht. Den Planungen, die Karrais kurz vor dem öffentlich werden bekannt geworden sind, zu Folge sei künftig nur noch in Rottweil ein Standort für eine Notfallpraxis vorgesehen. Karrais dazu: „Die Planung der KVBW ist eine massive Verschlechterung der Versorgungssituationen für die Bürger im Kreis Rottweil. Wer in Schiltach, Schenkenzell, Lauterbach und Umgebung wohnt, muss rund 45 Minuten nach Lahr, Villingen-Schwenningen, Rottweil oder Freudenstadt fahren, um eine Notfallpraxis aufzusuchen. Bisher konnte man in kürzerer Zeit nach Wolfach oder Oberndorf fahren. Für die Bevölkerung in und um Sulz sowie Oberndorf bedeutet die Schließung jetzt deutlich längere Fahrtwege von einer halben Stunde nach Rottweil, Balingen oder Freudenstadt. Das ist für mich inakzeptabel und gerade für ältere Menschen unzumutbar. Ich fordere Sozialminister Lucha auf, seiner Verantwortung gerecht zu werden und diesen Planungen Einhalt zu gebieten“. Karrais befürchte zudem eine weitere Überlastung der Notaufnahmen, wenn die Notfallpraxen nicht mehr flächendeckend zur Verfügung stehen.

 

Zwar organisiere die Kassenärztliche Vereinigung die Bereitschaftsdienste grundsätzlich selbst. Dennoch habe die KVBW einen Sicherstellungsauftrag einer annehmbaren Versorgung. In dem künftigen Konzept solle eine Erreichbarkeit einer Praxis nur noch innerhalb von 30 Minuten für 95 Prozent der Bevölkerung gewährleistet werden. Für die restlichen fünf Prozent seien demnach 45 Minuten als hinnehmbar geplant. „Das Problem ist, dass die fünf Prozent mit den langen Fahrzeiten alle im ländlichen Raum liegen. Davon ist der Kreis Rottweil durch die Schließung von Oberndorf und Wolfach besonders betroffen. Das können wir nicht hinnehmen“, so Karrais abschließend. Er plane im Kreistag den Beschluss einer Resolution zu beantragen, die den Erhalt der Standorte Oberndorf und Wolfach zum Ziel hat.