Bürokratie belastet Unternehmen
Beim Besuch des Oberndorfer Unternehmens Feinwerkbau machten sich die FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais und Prof. Dr. Erik Schweickert ein Bild von den aktuellen Herausforderungen des Familienunternehmens. Im Zentrum des Gesprächs mit den Geschäftsführern Michael Westinger und Manfred Kötzle sowie Produktionsleiter Patrick Knöpfle standen die Bürokratielast und die Nachwuchsgewinnung.
„Feinwerkbau ist mit knapp 120 Mitarbeitenden nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber in der Region, sondern mit seinen Produkten auf der ganzen Welt gefragt“, betont Geschäftsführer Westinger. Das Familienunternehmen stellt Sportwaffen für Sportschützen her, die von Freizeitsportlern bis zu Olympiaathleten genutzt werden. Die Auftragslage sei gut und man sei insgesamt zufrieden mit der Lage. „Dennoch gibt es auch für uns Herausforderungen und wir machen uns Sorgen wegen der zahlreichen Einschränkungen durch Regularien und Dokumentationspflichten“, erklärte Westinger. „Feinwerkbau ist ein Beispiel für den starken Mittelstand, der Baden-Württemberg prägt und voranbringt. Dabei zeigt sich erneut, dass gerade der ländliche Raum als Standort große wirtschaftliche Chancen bietet“, erklärt Karrais, der im Landtag den Landkreis Rottweil repräsentiert.
Gleichzeitig verweisen die Geschäftsführer auf die steigenden Belastungen durch immer neue bürokratische Anforderungen. So würden Genehmigungen oft Monate dauern und zahlreiche Vorschriften Zeit und Geld kosten, ohne dass dies für den Betrieb einen konkreten Mehrwert habe. „Vom Regalschutzbeauftragten, über europäische Vorschriften, wie dem Lieferkettengesetz, bis hin zur Erfassung unnötiger Statistiken – die bürokratischen Pflichten für Unternehmen sind in den letzten Jahren völlig aus dem Ruder gelaufen“, stellt der FDP-Politiker Prof. Dr. Erik Schweickert heraus. „Wir müssen hier an vielen Stellen spürbar entlasten. Denn ich wünsche mir, dass der Standort Baden-Württemberg auch in Zukunft für einen erfolgreichen Mittelstand steht“, erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Landtag.
Auch bei der Gewinnung von Nachwuchskräften stehe Feinwerkbau wie viele andere Unternehmen vor großen Herausforderungen. Zwar sei man stolz auf die aktuell zwölf Auszubildenden, die man als Betrieb beschäftigt, doch der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte werde immer härter, wie die Geschäftsführer berichten. „Der Standort Oberndorf kann junge Menschen begeistern, wenn wir attraktive Arbeitsplätze mit einer starken Infrastruktur und hoher Lebensqualität verbinden. Der ländliche Raum bietet großartige Möglichkeiten, die wir gezielt fördern sollten“, betont Karrais abschließend.