Zu dpa lsw – Land legt neue Grenzwerte für Beschränkungen für Ungeimpfte fest

Nun also ist es so weit. Medienberichten zufolge beabsichtigt die grün-schwarze Landesregierung ab kommenden Montag strengere Regeln für Nichtgeimpfte. Demnach müssten ab einer Belegung von 250 Intensivbetten oder einer Einweisung von 8 von 100.000 Einwohnern mit Symptomen in ein Krankenhaus innerhalb von sieben Tagen nichtgeimpfte Personen für den Zugang zu bestimmten öffentlichen Bereichen einen PCR-Test vorweisen; ab 390 Patienten auf Intensivstationen oder einer Hospitalisierungsinzidenz von 12 komme die so genannte 2-G-Regel zur Anwendung.

Für den FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais sind diese Vorhaben untragbar. „Wir sind es ja schon gewohnt, dass die Regierungen willkürlich Grenzen festlegen, bei denen dann entsprechende Maßnahmen in Kraft treten, so auch hier,“ meinte Karrais. Er denke dabei an die Quadratmeter-Beschränkungen aus dem vergangenen Jahr zurück. Für den Rottweiler sei es nicht verhältnismäßig, eine ganze Gruppe von Menschen von Teilen des öffentlichen Lebens auszuschließen, wenn 12 von 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche mit Symptomen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Einführung einer PCR-Testpflicht ab einer Krankenhauseinweisungsrate von 8 je 100.000 Einwohnern oder einer Belegung mit 250 Intensivbetten bezeichnet der FDP-Politiker als hanebüchen. Er erklärte: „Bis vor kurzem war noch ein einfacher Schnelltest möglich. Jetzt muss auf einmal ein teurer PCR-Test gemacht werden?“.

Für Karrais komme dieses Vorgehen einer Impfpflicht durch die Hintertür gleich. „Wir können Menschen nicht zum Impfen zwingen. Wir sollten sie vielmehr mit Anreizen dazu ermutigen, mehr aufklären und vielleicht auch versuchen zu verstehen, was aktuell noch gegen eine Impfung sprechen könnte,“ so Karrais. Die Landesregierung spalte zudem so weiter die Gesellschaft. Für den Rottweiler Landtagsabgeordneten steht fest: „Niemand wird einen teuren PCR-Test machen, nur, weil er vielleicht einen Kaffee trinken oder Essen gehen will.“ In dieser Diskussion falle zudem unter den Tisch, dass auch geimpfte, ebenso wie genesene Personen Corona-Viren übertragen können. Karrais selbst sei bereits zweifach geimpft und werbe auch in seinem Umfeld dafür mit einer Impfung gegen das Virus anzukämpfen. Eine Corona-Zwei-Klassen-Gesellschaft zu erschaffen, helfe jedoch keinem weiter und bringe erst recht keine Normalität zurück.

FDP-Abgeordneter Daniel Karrais zu Besuch bei Oel-Heimburger

Deinhard Dittert und sein Sohn Michael Dittert von der Oel-Heimburger GmbH nahmen den FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais in Empfang, um mit ihm über die Herausforderungen im Mobilitätsbereich zu sprechen. Deinhard Dittert ist bereits seit 32 Jahren im Unternehmen tätig. Anfänge des Familienunternehmens gehen sogar bis ins Jahr 1906 zurück. Schon vor 100 Jahren vertrieben Berta und Josef Heimburger in Horgen bei Rottweil neben Kolonialwaren auch Seifen, Fußbodenöl, Schmierfette und Öle für die Landwirtschaft. Die Übergabe an die dritte Generation sei bereits gesichert, denn Sohn Michael Dittert habe bereits seit drei Jahren einen Fuß im Unternehmen. Neben dem Vertrieb von Schmierstoffen und Heizöl liegt der Schwerpunkt heutzutage auf dem Betrieb von mehr als 100 Tankstellen.

Was passiert mit der Mobilität, das wollten Deinhard und Michael Dittert von Karrais wissen. Der Klimawandel und die damit einhergehende Politik haben zweifelsohne einen direkten Einfluss, hier waren sich die Anwesenden einig. „In den vergangenen zwei Jahren hat sich insbesondere in den Köpfen der Menschen einiges getan. Für mich ist allerdings oberste Prämisse, dass wir die Möglichkeit der Individualmobilität erhalten müssen,“ so Karrais. Insbesondere die Individualmobilität dürfe nie zur sozialen Frage werden. Der Rottweiler Abgeordnete bemängelt: „Ich finde, dass der ländliche Raum regelmäßig unter den Tisch fällt. Zwar kann man Nahverkehrsangebote verbessern, aber ein vollständiger Ersatz scheint nur schwer möglich. In den Großstädten sieht das anders aus. Darum muss es möglich sein, auch zu vertretbaren Kosten mit einem eigenen Fahrzeug von A nach B kommen zu können.“ Wichtiger sei es die Energiequelle der Fahrzeuge klimafreundlicher zu machen. Dazu könnten Wasserstoff und synthetische oder biologische Kraftstoffe beitragen, meint der Umweltausschussvorsitzende. „Wir können nicht warten, bis alle Verbrenner in 15 Jahren durch E-Autos ersetzt sind. Es braucht Lösungen für den Bestand und dann wird sich ein Mix aus verschiedenen Antriebsarten ergeben,“ sagte Karrais dazu.

Deinhard Dittert kritisierte hingegen den aktuellen politischen Kurs, der seiner Meinung nach zu stark auf den Einsatz von Elektromobilität setze. „Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass wir in Deutschland Energieautarkie mit erneuerbaren Energien erreichen werden,“ so Dittert. Anstatt eine bestimmte Antriebsart zu fördern, wünschten sich Dittert und sein Unternehmen, dass man neutraler an die Sache herangehe. „Im besten Fall bestimmen die Bürgerinnen und Bürger zusammen mit dem Markt, welche Antriebsart sich auf Dauer durchsetzt,“ erklärte der Unternehmer. Dem stimmte der Rottweiler Abgeordnete zu. „Der Staat ist definitiv nicht der bessere Unternehmer und sollte auch nicht einfach die Rolle des Marktes übernehmen, auch wenn die grün-schwarze Landesregierung dies oftmals meint,“ so Karrais mit Blick auf die Landespolitik. Es sei wichtig politisch Leitplanken zu setzen, indem man Treibhausgasen einen Preis gebe und vereinzelt den Hochlauf neuer Technologien unterstütze. „Wir brauchen ein zentrales Verbot: man darf nicht mehr CO2 ausstoßen, als erlaubt. Wie man das Ziel erreicht, ist keine Entscheidung, die Abgeordnete treffen können,“ ist der klimapolitische Sprecher der FDP-Fraktion überzeugt.

Für Oel-Heimburger sei es wichtig, mit der Zeit zu gehen. Auch wenn Deinhard und Michael Dittert die einseitige Fokussierung und Subventionierung auf die reine E-Mobilität kritisieren, wollen sie jenen Kunden mit einem E-Auto das Tanken durch eine Ladesäule ermöglichen. „So einfach, wie man sich das vorstellt, ist das jedoch nicht,“ erklärte Michael Dittert. Das Unternehmen habe sich um eine Förderung bemüht, um in der Schramberger Straße eine entsprechende Ladesäule zu errichten. Dittert führte weiter aus: „Solange uns der Förderbescheid nicht vorliegt, können wir aber keine Investitionen tätigen, da die Kosten dann nicht übernommen werden. Den Antrag haben wir bereits Ende Juni gestellt.“ Verheerend finden die beiden Unternehmer zudem die Ausschreibung des Deutschlandnetzes, bei der das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) für die Errichtung und den Betrieb von gut 1.000 Schnellladestandorten rund zwei Milliarden Euro in die Hand nimmt. „Eine staatsdirigistische Maßnahme, die den Markt verzerrt. Als privates Unternehmen kann man mit den zu erwartenden Dumpingpreisen nicht mithalten. Da macht man es der Wirtschaft von Haus aus schwer,“ meinen Deinhard und Michael Dittert. Dem stimmte Karrais zu.

FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais zu Besuch in Schiltach

Die Digitalisierung betrifft nahezu alle Lebensbereiche, das wurde auch im Gespräch zwischen dem FDP-Landtagsabgeordneten und dem Schiltacher Unternehmer Michael Buzzi sowie seiner Frau Ursula Buzzi und seiner Schwester Barbara Bohrer deutlich.

Vor über 40 Jahren begann die Geschichte des Kunststofftechnik Unternehmens, damals noch in der eigenen Garage. „Schnell hat der Platz nicht mehr ausgereicht und wir sind in das alte Sägewerk gezogen. Mittlerweile haben wir den Bau erweitert,“ erklärte Geschäftsführer Michael Buzzi, dessen Vater das Unternehmen gründete. Buzzi arbeitet vor allem im Bereich kleinerer Serien bei der Bearbeitung und dem Spritzguss von Kunststoffteilen. Im Spritzgussbereich reiche die Bandbreite auch bis in große Serien. „Unser Nachbar Hansgrohe ist einer unserer besten Kunden,“ meinte der Techniker, dessen Söhne Philipp und Benedikt auch schon in der Nachfolge stehen.

Als Buzzi vom hauseigenen Projektmanagementsystem, das direkt in ein Archivsystem übergehe, berichtete, wurde Karrais hellhörig. Kurzerhand demonstrierte Buzzi dem digitalpolitischen Sprecher der FDP/DVP Landtagsfraktion das eigens entwickelte und programmierte Programm, mit dem sich im Handumdrehen alle Projekte, egal ob laufend oder abgeschlossen, mit sämtlichen zusammenhängenden Dokumenten, von der handschriftlichen Notiz bis hin zur Rechnung, ganz einfach darstellen lassen. „Wir sind mittlerweile so weit, dass unser System sehr sicher ist. Sollte ich nun also zum Beispiel Opfer einer Phising Mail werden, ist unsere Firma geschützt, da die Daten durch verschiedene Maßnahmen abgekapselt sind,“ verdeutlichte Buzzi. Karrais zeigte sich begeistert über den innovativen Ansatz des Schwarzwälder Unternehmens. Für den Digitalisierungsexperten steht fest: „Eine derart agile und vernetzte Arbeitsweise wünsche ich mir auch für unsere öffentlichen Verwaltungen. Die Firma Buzzi geht hier wirklich als Paradebeispiel voran.“

Anders sehe es jedoch in den meisten Amtsstuben aus. Während der Kontakt zwischen Bürgern und Firmen in den meisten Fällen vollständig digital ablaufen könne, warte man bei der öffentlichen Verwaltung noch immer auf den Startschuss. „Im Kreis Rottweil kann man seine KfZ-Zulassung ganz einfach online ändern lassen, das ist aber noch lange nicht bei allen Ämtern der Standard,“ so Karrais. Ganz im Gegenteil. Auch bei Buzzi können sie hiervon ein Lied singen. „Selbstverständlich funktionieren die ganzen Abläufe analog, das entspricht aber schlichtweg nicht mehr unserer Zeit,“ so Ursula Buzzi. Für Michael Buzzi sei die digitale Transformation ein wahnsinniger Kommunikationsprozess. Der Schiltacher Unternehmer erklärte: „Man kann nicht einfach vom grünen Tisch aus arbeiten. Bei solch weitreichenden Transformationsprozessen muss man auch immer das Gespräch mit verschiedenen Stellen und den Kollegen suchen und spiegeln, inwiefern die einzelnen Prozesse sinnvoll digital abgebildet werden können.“ Dem stimmte der Digitalisierungspolitiker Karrais zu. Für die Freien Demokraten stehe fest, dass eine große Herausforderung wie die Digitalisierung am besten im eigens dafür errichteten Ministerium vorangetrieben wird. „Wenn wir das Know-How bündeln, haben wir viel mehr davon, als wenn in jedem Ministerium ein eigenes Süppchen gekocht wird,“ kritisierte Karrais den jetzigen Kurs der Bundes- und Landespolitik. Dies ändere sich hoffentlich nach der Bundestagswahl.

Urlaub im eigenen Land – das haben sich zahlreiche Urlauberinnen und Urlauber in diesem Jahr zu Herzen genommen. Auch wenn der deutsche Tourismus noch eine Hochphase erlebt, waren die vergangenen Monate gezeichnet von Schließungen, fehlender Rückhalt seitens der Regierung und im schlimmsten Fall auch fehlende finanzielle Unterstützung durch Corona-Hilfsprogramme.

Auch Elke und Peter Armbruster vom Schwabenhof in Schramberg mussten die Erfahrung machen, dass man von der Politik nur bedingt wahrgenommen wird. „Wir führen unseren Schwabenhof im Nebenerwerb, was uns leider durch viele Raster durchfallen lies,“ so Peter Armbruster, der sich, gemeinsam mit seiner Frau Elke Armbruster, geb. Nagel, um die drei Wohnmobilstellplätze, vier Ferienwohnungen und Alpakas auf der angrenzenden Weide kümmert. Die Sorgen aufgrund der fehlenden Unterstützung veranlassten das Ehepaar Kontakt mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais aufzunehmen. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr machte sich Karrais vor Ort ein Bild über die Anlage.

„Der Schwabenhof ist ein echter Gewinn für den Kreis Rottweil,“ so das Fazit des Rottweiler Landtagsabgeordneten. Dass sich der Schwabenhof bereits seit 1910 und nun in der fünften Generation im Besitz der Familie Nagel befindet, beeindruckte Karrais sehr. „Man sieht direkt, wie viel Liebe Familie Armbruster in ihre Ferienwohnungen und die gesamte Anlage steckt. Dass die Corona-Hilfsprogramme der Landes- und Bundesregierung hier quasi nicht griffen, zeigt, dass unsere Exekutive nur wenig Ahnung hat, wie die verschiedenen Betriebe im Ländle geführt werden,“ kritisierte Karrais.

Corona Hilfsprogramme, so zumindest der Eindruck, gab es wie Sand am Meer – doch eines, das speziell Tourismusbetriebe, die nebenerwerblich geführt werden unterstützt, das fehle, meint Karrais. Zwar würden nebenerwerbliche Betriebe in der sogenannten Überbrückungshilfe III berücksichtigt werden, allerdings nur dann, wenn zumindest eine Person, unabhängig von der Stundenzahl, beschäftigt wird. Da dies bei Familie Armbruster nicht der Fall ist, griff die Überbrückungshilfe hier nicht. „Wir arbeiten quasi rund um die Uhr dafür, dass unsere Gäste hier eine schöne Zeit verbringen können. Das machen wir sehr gerne, aber dass man dann in den Hilfsprogrammen nicht berücksichtigt wird, finden wir ungerecht,“ so Armbruster. Auch die fehlende Planungssicherheit stellte die Armbrusters vor eine große Herausforderung. Dies sah auch der FDP-Landtagsabgeordnete so, weswegen er sich in einem Brief an die Wirtschaftsministerin, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut wandte und sie darum bat, insbesondere auch Betriebe im Nebenerwerb für künftige Finanzierungshilfen auf dem Schirm zu haben. „Auf fünf Seiten wurde mir dann bestätigt, was ich schon vermutete – das Wirtschaftsministerium versteht das eigentliche Problem nicht,“ so Karrais. Nebenerwerbliche Betriebe ohne Beschäftigte, so das Antwortschreiben der Ministerin, hätten keinen Förderanspruch, da davon ausgegangen wird, dass hier immer die Deckung von privaten Lebenshaltungskosten im Fokus stehe. Das Ministerium verwies an dieser Stelle auf das Programm der Grundsicherung für Soloselbstständige, Freiberufler und Unternehmer. Für Karrais steht fest: „Auch wenn die Annahme zum Teil stimmen mag, empfinde ich die Aussage als fragwürdig, da sie schlichtweg den Aufwand und das Herzblut verkennt, das Familie Armbruster und viele andere in ihren Betrieb steckt.“ Der Rottweiler Landtagsabgeordnete wolle sich weiter an geeigneten Stellen dafür einsetzen, dass auch Betriebe, die nebenerwerblich geführt werden, die nötige Anerkennung bekommen.

Trotz neuer Herausforderungen als Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft beschäftigt sich der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais auch nach wie vor mit seinem Herzensthema der Digitalisierung. Nachdem in einer Sitzung des Gemeinderates bereits der erste Kontakt zustande kam, besuchte Karrais Heiko Maier, gelernter Elektriker, Netzwerktechniker mit mehrjähriger Personalerfahrung und Geschäftsführer der mawa-solutions GmbH mit seinem Firmensitz im Rottweiler Wasserturm. Das IT-Unternehmen versorgt künftig die Rottweiler Innenstadt mit öffentlichem WLAN.

Seit knapp anderthalb Jahren arbeite das IT-Unternehmen nun schon vom Wasserturm aus. Die 253 Stufen bis zum Büro werden dabei ganz einfach mit dem Aufzug gemeistert. Maier, gelernter Elektriker mit mehrjähriger Personalerfahrung, sei bereits im zehnten Jahr der Selbstständigkeit. Mittlerweile habe er, gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Wannenmacher, 27 Beschäftigte am Standort in Rottweil unter sich. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Wenn man das von sich selbst behaupten kann, hat man wahrscheinlich das ganz große Los gezogen,“ so Maier über seinen Job.

Das IT-Unternehmen habe sich auf die Bereiche der Zeiterfassung und der Zutrittskontrolle spezialisiert und arbeite hierbei mit SAP zusammen. Maier berichtet: „Wir sind einer von neun zertifizierten Partnern, und das weltweit.“ Ein weiteres Standbein setze das Unternehmen im Bereich der Rechenzentren. Auch hierfür sei der Wasserturm prädestiniert. „Im früheren Pumpkeller soll ein weiteres Rechenzentrum entstehen,“ so der Geschäftsführer. Der Wasserturm eigne sich als Standort für eine IT-Firma ohnehin sehr gut, da ein schnelles Netz über Glasfaserleitungen sichergestellt sei, nicht zuletzt auch durch die gute Zusammenarbeit mit der ENRW.

Im Austausch wurde schnell klar, dass die beiden Digitalisierungsexperten Karrais und Maier thematisch auf einer Wellenlänge sind. So waren sie sich einig, dass die Digitalisierung insgesamt in Deutschland großes Potenzial habe, oftmals jedoch durch den Datenschutz ausgebremst werde. „Jedes Land hat seinen eigenen Datenschutzbeauftragten, außer Bayern, die haben zwei. Hinzu kommt noch der Datenschutzbeauftragte des Bundes,“ so Karrais. Auch wenn der Föderalismus in einigen Bereichen positiv zu bewerten sei, im Bereich der Digitalisierung schränke er oftmals ein.

Ein Thema, das Maier besonders beschäftige, sei die Digitalisierung der Schulen. „Ich habe leider das Gefühl, dass einige Schulen gar nicht digitalisieren wollen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Schulen nicht bewusst sind, welchen Mehrwert Digitalisierung mit sich bringt, oder ob die Mehrbelastung durch die Einführung der neuen Techniken den Schulen zu viel ist,“ gibt Maier zu bedenken. Hier würde der IT-Unternehmer gerne ansetzen. Dem stimmte der Digitalisierungspolitiker Karrais zu. „Das Land sollte die Schulen hier noch vielmehr unterstützen, um beispielsweise mit einer Lernplattform geeignete Tools für die Nutzung vor Ort zu Verfügung zu stellen,“ so der Rottweiler Abgeordnete. Beide betonten, dass die Digitalisierung den jetzigen Schulalltag vor allem ergänzen, keineswegs jedoch ersetzen soll. „Die ehemalige Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann hat bei einer Veranstaltung gesagt, dass man das Reclam-Heft nicht einfach abschaffen darf. Wer so in Verbindung mit der Digitalisierung spricht, zeigt, dass er nichts davon verstanden hat,“ so Karrais. Dem stimmte Maier zu.

Es sei an der Zeit, dass Deutschland im Bereich der Digitalisierung nicht mehr mit angezogener Handbremse fahre. Hierfür wollen sich Karrais und Maier weiter einsetzen.

Landesregierung sieht Regionen in der Verantwortung

Im Juni suchten mehrere schwere Unwetter den Kreis Rottweil und die gesamte Region heim. Besonders betroffen waren am 28. Juni die Gemeinden Bösingen, Dunningen, Eschbronn, Epfendorf und Dietingen, sowie am 21. Juni mehrere Ortsteile von Sulz und Zimmern. Dabei kam es auch zu Hagelschäden, woraufhin eine Diskussion um den Einsatz eines Hagelfliegers im Kreis Rottweil entfacht wurde. Dies nahm der Rottweiler FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais zum Anlass, um zusammen mit seinen beiden Kollegen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg Frank Bonath (VS) und Niko Reith (TUT) eine Kleine Anfrage an die Landesregierung zu stellen. Darin wollen die drei Politiker wissen, wie es um den Einsatz des Hagelfliegers in der Region bestellt ist und welche Erkenntnisse der Landesregierung über die Wirksamkeit vorliegen.

In der gemeinsamen Antwort des Ministeriums für Ländlichen Raum und des Innenministeriums wird erklärt, dass mehrere Regionen einen Hagelflieger einsetzen. Dabei gebe es durch den Einsatz in der Region Stuttgart Indizien für die Wirksamkeit, heißt es in der Stellungnahme. Nach den Unwettern stellte man sich im Kreis Rottweil die Frage, ob der Einsatz des Hagelfliegers die Schäden hätte verhindern können. Die Landesregierung stellt klar, dass „sich der Nutzen der Hagelabwehr durch Hagelflieger bisher nicht abschließend wissenschaftlich nachweisen ließ. Daher kann aus einer eventuell stärkeren Betroffenheit von Gebieten, in denen kein Hagelflieger eingesetzt wurde, nicht abgeleitet werden, dass der Einsatz Schäden verhindert hätte.“ Das liege vor allem daran, dass man kein Experiment mit zwei identischen Gewitterwolken machen könne, um Unterschiede festzustellen, so das Ministerium.

Aus den Kreisen Tuttlingen und Schwarzwald-Baar seien neben den Landkreisen selbst 3.000 Mitglieder in dem Verein zur Hagelabwehr, darunter viele Privatpersonen und Gemeinden. Aus dem Kreis Rottweil sind lediglich die Gemeinden Deißlingen und Wellendingen Mitglieder in dem Verein.

Der Abgeordnete Daniel Karrais sieht den Einsatz von Silberiodid-Impfungen von Unwetterwolken als sinnvoll an. „Den Nachweis der Wirksamkeit kann man nicht erbringen. Darum geht es völlig Fehl auf einen solchen Nachweis zu warten, bevor man den Hagelflieger einsetzt. Die Indizien aus mehreren Regionen sprechen für sich. Der Landkreis Rottweil sollte einen Beitritt zum Verein zur Hagelabwehr dringend erwägen,“ stellt Karrais fest. Dies sei vor allem vor dem Hintergrund der zu erwartenden zunehmenden Anzahl schwerer Unwetterereignisse notwendig. „Das Klima verändert sich. Darauf muss man sich präventiv einstellen, um Schäden so gering, wie möglich zu halten. Hier haben der Landkreis und die Kommunen die Pflicht Vorsorge zu betreiben. Wenn dann noch Private mitmachen, verteilt sich die Last auf mehrere Schultern, zu Gunsten aller,“ so Karrais.

Das Land wolle indes nicht in Hagelflieger investieren. „Über den Einsatz soll weiterhin regional entschieden werden,“ heißt es in der Antwort. Der Verein zur Hagelabwehr im Kreis Schwarzwald-Baar und Tuttlingen stellt laut Ministerium klar, dass mit den derzeitigen Ressourcen der Kreis Rottweil nicht abgedeckt werden könne. Es gebe also Finanzierungsbedarf, stellt Karrais fest.

Landesregierung muss Digitalisierung endlich zur Chefsache erklären

Die Forderung des Präsidenten des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags, Wolfgang Grenke, nach mehr Tempo bei der Verwaltungsdigitalisierung und einheitlicher Antragsverfahren, kommentiert der digitalisierungspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion Daniel Karrais:

„Den Forderungen des BWIHK kann ich mich vollumfänglich anschließen. Wenn es um die Digitalisierung der Verwaltung geht, schwingt Minister Strobl große Reden. In der Praxis verweist er dann aber auf die Kommunen, die sich in ihren Ämtern selbst darum kümmern sollen, jede einzelne Verwaltungsleistung digital anzubieten. Die Zielvorgabe des OZG bis Ende 2022 alle Leistungen online anbieten zu können, wird so nicht einzuhalten sein. Es braucht endlich eine Digitalisierungsstrategie, die ihren Namen auch verdient hat! Das gelingt nur, wenn die Koordination und Unterstützung zentral gesteuert wird. Daher fordern wir seit langem die Schaffung eines Digitalisierungsministeriums. Ministerpräsident Kretschmann hat bei seiner Kabinettsbildung erneut die Augen vor dieser großen Herausforderung unserer Zeit verschlossen!

Die Landesregierung muss auf die Unternehmen hören, die zu Recht immer wieder Planungssicherheit und Weitsicht einfordern. Wir brauchen eine Digitaloffensive, die von der Landesregierung gestartet wird und in einer vollständigen Verwaltungsdigitalisierung mündet. Jede Kommunalverwaltung muss in die Lage versetzt werden, ihre Leistungen digital und medienbruchfrei anbieten und durchführen zu können. Das Once Only – Prinzip muss endlich zur Leitlinie gemacht werden, sodass Behörden auf hinterlegte Daten der Bürger auf deren Wunsch zugreifen können. Die Zeiten, in denen der Bürger von Amt zu Amt geschickt wurde, dürfen nicht einfach in einen undurchsichtigen Wald aus Tools und ausdruckbaren PDFs verlagert werden. Alle Verwaltungsleistungen müssen über ein einheitliches System beantragt und abgeschlossen werden können. Alles andere ist Verweigerung der digitalen Realität!“

 

Kritik des Rechnungshofs an der Digitalisierungsstrategie bestärkt Haltung der FDP/DVP Fraktion

Zur Kritik des Rechnungshofs Baden-Württemberg in seiner Denkschrift 2021 an der Grundkonzeption der Digitalisierungsstrategie des Landes digital@bw, sagt Daniel Karrais, digitalisierungspolitischer Sprecher der FDP/DVP Fraktion:

„Der Rechnungshof hat völlig recht, wenn er jetzt offenlegt, dass die Digitalisierungsstrategie von Grün-Schwarz in Wahrheit keine Strategie ist. Laut Rechnungshof bestehe digital@bw aus einer losen Sammlung von Fördermaßnahmen, die keine messbaren Ziele verfolgen und nicht einmal einheitlich in einem Ministerium gesteuert und überwacht werden. Er moniert, dass die Strategie seit 2017 weder evaluiert noch weiterentwickelt wurde. Und das, obwohl die Entwicklungen der Digitalisierung unaufhaltsam mit hoher Geschwindigkeit voranschreiten. Wenn nach fünf Jahren digitale Endgeräte schon völlig veraltet sind, ist das bei einer Digitalstrategie auch so. Digitalisierung muss über alle Ressorts hinweg gedacht werden. Die bisherige Haltung der FDP/DVP Fraktion wird durch die Rechnungshof-Kritik bestärkt.

Der Wildwuchs an Förderprogrammen führt zu Doppelstrukturen und verhindert eine klare Bestimmung des Erfolgs. Das Desaster um ella@bw, die fragwürdige Einführung der Luca-App und das Zurückrudern beim Einführungsdatum der E-Akte sind nur die prominentesten Beispiele. Die Probleme in der Digitalisierung des Landes konzeptlos mit Geld zuzuschütten ist weder finanzpolitisch sinnvoll noch lässt sich das eine vernünftige Strategie nennen. Die notwendigen Fördergelder müssen zielgerichtet eingesetzt und zentral koordiniert werden. Baden-Württemberg braucht eine Digitalisierungsstrategie, die den Namen auch verdient hat, damit unsere Zukunft nicht verspielt wird. Baden-Württemberg ist in Deutschland auf einem der hinteren Ränge, wobei Deutschland schon auf den hinteren Plätzen ist. Darum braucht es ein eigenständiges Digitalisierungsministerium, das für klare Zuständigkeiten und die richtige Priorisierung sorgt, sowie eine Digitalisierungsoffensive. Die transparente Übersicht über den tatsächlichen Stand könnte durch ein speziell auf das Land zugeschnittenen Digitalisierungs-Index in der Tat weit nach vorne gebracht werden. Grün-Schwarz sollte sich die Empfehlungen des Rechnungshofs zu Herzen nehmen!“

Ausbauplan entpuppt sich als unrealistisch / Karrais: Alles nur heiße Luft und Wahlkampf

Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais hat sich in der mündlichen Fragestunde des Landtags direkt an Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) gewandt. In den Fragen des Rottweiler Politikers ging es um die neu in den Medien diskutierten Pläne zum Ausbau der Gäubahn. Diese sehen unter anderem einen Bahntunnel bei Sulz und eine Verlegung der ehemaligen B14 bei Oberndorf in einen unterirdischen Straßentunnel vor. Je mehr er sich mit der Planung beschäftigt habe, desto mehr Zweifel an der Güte der Planung sei bei Karrais aufgekommen. Er habe allein vier Hinweise aus Oberndorf und Sulz erhalten, die eine Umsetzung der Planung als völlig unrealistisch erscheinen lassen.

Karrais verwies in seinen Fragen auf das Gutachten des Bundes, in dem verschiedene neuerliche Streckenführungen aufgeführt wurden. Welche Informationen die Landesregierung über die aktuellen Entwicklungen bei der Planung des zweigleisigen Ausbaus der Gäubahn im Gebiet des Landkreises Rottweil habe, wollte der FDP-Landtagsabgeordnete von Hermann wissen. Dabei interessierte sich Karrais besonders für das Konzept zur geplanten Verlegung der früheren B14 in einen circa drei Kilometer langen Straßentunnel bei Oberndorf. Hermanns Aussage, das Land wisse ziemlich wenig, war für Karrais sehr ernüchternd. „Im Rahmen der Gutachten zum Deutschlandtakt, gibt es eine Ausbauvariante, die eine Zweigleisigkeit im Bereich Oberndorf vorsieht,“ so der Verkehrsminister. Die Gutachter hätten laut Hermann wohl festgestellt: „Na gut, Platz ist da keiner. Denn da ist ja die Straße. Dann wird die Straße halt in einen Tunnel verlegt, ungefähr auf drei Kilometer.“ Bei der Untertunnelung handle es sich also um einen Vorschlag der Gutachter, der, laut Hermann, mit niemandem abgesprochen war. „Jedenfalls ist dieser Vorschlag nicht im Projektdossier zum Bundesverkehrswegeplan der Bundesregierung,“ machte der Verkehrsminister deutlich. Karrais Anfrage habe die Landesregierung jedoch dazu veranlasst, sowohl beim Bund als auch bei der Deutschen Bahn nachzufragen. Hermann erklärt: „Beide können nichts dazu sagen.“ Der Bund wisse offenbar auch noch nicht, dass die B14 bei Oberndorf schon seit fünf Jahren die Landesstraße 422 sei bemerkte der Verkehrsminister.

Insgesamt stufte Hermann das Projektvorhaben als nicht sehr realistisch ein, denn nach wie vor fehlten schlichtweg die konkreten Pläne. Der Minister führt aus: „Ohne konkrete Pläne können wir das auch nicht wirklich beurteilen.“ Er sei selbst gespannt, wer die 200 bis 300 Millionen Euro überhaupt zahlen soll. Für Karrais stelle sich nun Gewissheit ein, dass die Planungen nicht weit gediehen sind. „Ich finde es schlichtweg empörend, wenn die Bundesregierung nicht wirklich weiß, was ihre Gutachter fabrizieren,“ so Karrais. „Ich hoffe sehr, dass Verkehrsminister Hermann nun an der Sache dranbleibt. Der jetzige Sachstand ist für alle Beteiligten höchst unbefriedigend,“ erklärte der Rottweiler Landtagsabgeordnete verärgert. Er für seinen Teil werde mit regelmäßigen Anfragen an die Landesregierung an der Sache festhalten und auch seine Kollegen im Bundestag involvieren.

Eine Aussage von Verkehrsminister Hermann ließ dann doch alle aufhorchen. „Wir als Land wollen seit 20 Jahren, dass es endlich vorangeht und jetzt kommt nach 20 Jahren ein umfangreicher Ausbauplan, den ich im Prinzip ja für richtig halte, aber, wenn man sieht, dass zwanzig Jahre Kleinstmaßnahmen nicht zustande kamen, kriegt man langsam Zweifel, wenn sie jetzt mit einer Großmaßnahme kommen, ob man das je noch erlebt,“ so Hermann. Der Bund müsse nun entscheiden, ob er bereit ist für eine solch aufwendige und teure Investition.

Karrais bewertet die Aussagen des Ministers und seine eigenen Eindrücke sehr kritisch: „Es hat sich wieder Mal gezeigt, dass pünktlich vor einer Wahl irgendein CDU-Politiker, diesmal Staatssekretär Bilger, eine Gäubahn-Sau durchs Dorf jagt und den großen Durchbruch verkündet. Drei Monate später entpuppt sich das alles als viel heiße Luft. Da haben Gutachter fröhlich Pinselstriche auf Landkarten gemacht, die gar nicht wirklich durchdacht sind.“ Eine ähnliche Aussage von Karrais im Landtag wollte der Minister dann nicht zusätzlich kommentieren. Er sagte aber zu am Ball zu bleiben. Man habe seitens des Landes Interesse daran, dass der Ausbau der Gäubahn nicht erst am „Sankt-Nimmerleins-Tag“ komme, so Hermann.

Am heutigen Donnerstag zeichnete Kultusministerin Theresa Schopper Schülerinnen und Schüler verschiedener Werkrealschulen in Baden-Württemberg mit dem Landespreis der Werkrealschulen aus. Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais freut sich sehr, denn unter den Preisträgern sind auch Schüler aus dem Kreis Rottweil, genauer gesagt von der Maximilian-Kolbe Schule in Rottweil sowie der Grund- und Werkrealschule in Villingendorf. „Die Werkrealschulen fallen meiner Meinung nach in der Außendarstellung oftmals unter den Tisch. Die Auszeichnung würdigt nun nicht nur die tolle Arbeit an den Werkrealschulen, sondern vor allem das Engagement der jungen Menschen,“ so Karrais. In diesem Jahr haben sich 32 Schüler durch sehr gute Leistungen und besonderes Engagement in den Fachbereichen „Technik“, „Alltagskultur, Ernährung und Soziales“ sowie „Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung“ hervorgetan.

Was den Rottweiler Landtagsabgeordneten besonders freut, ist, dass sich die Schulen im Rottweiler Kreis in allen drei Fachbereichen profilieren konnten. „Ich begrüße den praxisbezogenen Unterricht der Werkrealschulen und die damit verbundene Kooperation der Schulen mit den Unternehmen und sozialen Einrichtungen. Dass die Auszeichnung dabei an jene Schüler geht, die sich besonders um ihre berufliche Zukunft bemüht haben, spornt die Jugendlichen bestimmt an,“ erklärt Karrais. In die Bewertung fließe ebenfalls mit ein, welchen Grad der Eigenverantwortung die Schüler an den Tag gelegt haben. Eigenverantwortung, so der FDP-Landtagsabgeordnete, werde auch bei der FDP großgeschrieben.