Ortsvorsteher Thorsten Ade stellte dem FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais beim Ortsrundgang im Rahmen der Heimatliebe-Tour die Besonderheiten Bochingens vor. Dabei lobte Ade das Biergartenfest als ein weit über die Ortsgrenzen hinaus bekanntes Musikfest. “Es ist der deutlichste Beweis für eine höchst engagierte Bürgerschaft”, berichtet der Ortsvorsteher. Dies zeige sich auch bei der Anlage des Kroneplatzes, der mit viel Eigenleistung entstanden sei.
Mit Stolz präsentierte der Ortsvorsteher den sehr ansprechenden Erweiterungsbau der Kindertagesstätte. Bei drei Gruppen bietet die Einrichtung normale und verlängerte Öffnungszeiten. “Besonders erfreulich war, dass es genügend Bewerbungen gab für die ausgeschriebenen Stellen”, berichtete Ade. Für Karrais ein positives Beispiel für gelungene Angebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. “Es wird immer wichtiger, dass es gute Betreuungsplätze gibt. Da geht es um nicht weniger als Selbstbestimmung der Familien, aber auch Arbeitskraft, die verfügbar wird”, sagte der Landespolitiker.
Seit den Baumaßnahmen in Vöhringen und Wittershausen sei der Durchgangsverkehr von und zur Autobahn durch Bochingen deutlich angewachsen. Mit einem Lärmaktionsplan sollen hier Maßnahmen folgen.
Letzte Station der Tour war der idyllisch gelegene Riedsee. Auf städtischer Fläche gelegen, wird das Gewässer vom Angelsportverein gepflegt. Der See, eine Oase im Wald, begeisterte den Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt und Klima auch wegen der Wirkung als Biotop in der Umgebung.
Gewässerwart Tomas Rapp brachte dem Gast ein besonderes Anliegen vor. Seit 2021 bestehe durch den Temperaturanstieg und fehlenden Sauerstoff im Gewässer ein zunehmendes Problem mit Blaualgen. “Durch zu viel Sediment verschlammt der See immer mehr”, so der Gewässerwart. Wegen des Sauerstoffmangels könnten manche Fischarten nicht mehr eingesetzt werden, was das Gesamtökosystem störe. Die Lösung wäre ein solarbetriebenes Regenerationssystem, dass die Zirkulation und damit den Abbau von Sediment im See fördere. Die Kosten hierfür beliefen sich auf nahezu 30.000 Euro, was für den kleinen Verein nicht alleine tragbar sei, wie anwesende Angler berichteten. “Der Klimawandel macht vor Kleingewässern in unserer Region nicht halt. Sie sind mehr als nur Hobby für Angler, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt und Naherholung”, sagte Karrais dazu. Er wolle sich zu Fördermöglichkeiten für die Anlage erkundigen. Es müsse im Interesse des Landes liegen, dass solche Kleinbiotope nicht verschwinden, so der Umweltpolitiker.
Info: Im Rahmen der Heimatliebe-Tour besucht Daniel Karrais die Ortschaften und Gemeinden im Kreis Rottweil, um direkt mit den Menschen vor Ort über ihre Anliegen zu sprechen. „Ohne große Reden, dafür mit offenen Ohren: Was läuft gut, was nicht? Mein Ziel: zuhören, verstehen, anpacken“, erklärt der Abgeordnete. Die Termine werden gegebenenfalls vorab in den Gemeinden, in den lokalen Medien und in den Sozialen Medien angekündigt.









