Daniel Karrais, FDP-Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Rottweil, informierte sich bei Dornhans Bürgermeister Huber über die aktuelle Agenda der Stadt. Dornhans Bürgermeister habe es sich zur Aufgabe gemacht, Zentren zu schaffen, indem Infrastruktur gebündelt werde, denn für Bürgermeister Huber ist eines klar: „Ein starkes Zentrum schafft starke Dörfer.“ Auf diese Weise schaffe man auch attraktiven Wohnraum in den Stadtteilen Dornhans. Wahlkreisabgeordneter Karrais pflichtete dem bei: „Sobald Arbeitsplätze zentral geschaffen werden, steigt die Attraktivität. Da ist eine Bündelung der Infrastruktur nur sinnvoll.“

Ein Beispiel der Bündelung stellt das Gesundheitszentrum dar. Mit zwei Hausarztpraxen und jeweils einer Physiotherapiepraxis, einer Ergotherapiepraxis, einer Logopädiepraxis, der Sozialstation und einem Gesundheitscoach sei im Herzen von Dornhan eine Anlaufstelle für Jung und Alt entstanden, wie Bürgermeister Huber berichtet. Ein guter Grund für Huber den Abgeordneten bei seinem Besuch auch in die Sozialstation zu führen.

Im Gespräch mit Susanne Miller, Leiterin der Sozialstation wurde schnell deutlich, mit welchen Herausforderungen sich der Pflegebereich aktuell konfrontiert sieht. Während der Hochphase der Corona-Krise habe die Arbeit für den Pflegedienstleister erst einmal abgenommen. Angehörige übernahmen teils in Eigenverantwortung die Betreuung ihrer Familienmitglieder. Dies ändere sich nun wieder, so Miller.

Doch nicht nur die Corona-Pandemie und die zu Beginn erschwerten Bedingungen zur Beschaffung von Hilfsmaterialien wie Masken belastet die Leiterin der Sozialstation. Miller erklärt: „Ein ganz großes Thema ist auch bei uns der Fachkräftemangel.“ Der bürokratische Aufwand sei in den letzten Jahren deutlich angestiegen und man müsse mittlerweile jeden Schritt dokumentieren, so Miller. „Das kostet wertvolle Zeit, die bei den zu Pflegenden fehlt,“ so die erfahrene Leiterin.

In einem waren sich der Bürgermeister, der im Übrigen der erste Vorsitzende des Diakonievereins in Dornhan ist, zu welchem die Sozialstation gehört, der Landtagsabgeordnete Karrais und die Leiterin der Sozialstation Miller einig: Es muss sich dringend etwas an der Attraktivität der Jobs im Pflegebereich ändern. Dornhans Bürgermeister verwies auf ein System in Dänemark, nach dem Pflegeangestellte die Möglichkeit haben sich innerhalb ihres Berufes bis zum Studium hochzuarbeiten. Was im Handwerk bereits möglich sei, fehle im Gesundheitsbereich, so Huber.

Karrais erklärt: „Es ist auf jeden Fall an der Zeit, dass die Politik hier tätig wird. Die Pflege sollte ein angesehener Bereich sein, in dem man gerne arbeitet, um den verschiedensten Personen zu helfen. Dass hierbei aktuell der bürokratische Aufwand und die fehlenden Perspektiven in Hinblick auf Aufstiegsmöglichkeiten bremsen, finde ich höchst bedenklich.“

Den ersten Schritt hin zur Entbürokratisierung, so Miller, mache die Sozialstation noch diesen Herbst. Mit Hilfe der vom Land bereitgestellten Digitalisierungsprämie stellt die Sozialstation nun von analog auf digital um. Dies führe dazu, dass die Dokumentation der einzelnen Schritte nach dem Besuch eines Patienten schneller gehe, so Miller. Karrais, der digitalpolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion ist, freute sich sehr: „Schön, dass die Digitalisierungsprämie dazu beiträgt, Unternehmen wie Ihrem bei Innovationen zu helfen.“ Die Sozialstation in Dornhan sei mal wieder ein guter Beweis dafür, dass Digitalisierung einen großen Mehrwert schaffen könne. Zum einen können Prozesse einfacher und zum anderen aber auch schneller abgewickelt werden. „Genau darum geht es beim digitalen Wandel,“ schließt Karrais ab.

Bei seinem Besuch in Dornhan verschaffte sich der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais im Gespräch mit Bürgermeister Huber einen Überblick über die aktuelle Situation der Stadt. Dornhan kam insgesamt glimpflich davon. Es gab nur wenige Infizierte im gesamten Gebiet. „Natürlich hat die Corona-Krise viele Herausforderungen mit sich gebracht,“ so Bürgermeister Huber. Nichtsdestotrotz könne man aus solch schwierigen Zeiten lernen. Der Dornhaner Bürgermeister erklärte: „Während des Lockdowns haben wir das Bürgerbüro weiterhin geöffnet gehabt, allerdings nur mit Terminvereinbarung. Wir überlegen Terminvereinbarungen auch weiter beizubehalten, da es für alle Seiten Planbarkeit schafft.“

Anschließend ging es für den Bürgermeister und den Landtagsabgeordneten zur Feuerwehr Dornhan, wo die beiden Politiker von Stadtkommandant Frank Pfau und dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Jürgen Eberhardt empfangen wurden. Karrais, der im Innenausschuss des Landtags sitzt, erkundigte sich bei den Feuerwehrmännern über die Auswirkungen auf den Dienstbetrieb in den vergangenen Wochen und Monaten durch Corona. „Auf Grund des Lockdowns waren wir anfangs dazu gezwungen, den Übungsbetrieb einzustellen,“ berichtete Pfau.

Dies sei für alle eine große Herausforderung gewesen, da die Übungseinheiten für die Mannschaftsdynamik innerhalb der Feuerwehr essentiell seien und Routine verloren gehe, erklärte der Stadtkommandant und ergänzte: „Nichtsdestotrotz hat das Wegfallen der Trainingseinheiten keinen Einfluss auf die fachlichen Kompetenzen der Beteiligten gehabt und die Einsätze konnten erfolgreich durchgeführt werden.“ Mittlerweile laufe der Übungsbetrieb, allerdings noch nicht wie gewohnt. Das Innenministerium habe hierfür eine Art Leitfaden erstellt, was beim Ausbildungs- und Übungsbetrieb eingehalten werden müsse. So dürfen nur kleine Gruppen unter der Einhaltung der gängigen Abstands- und Hygieneregelungen üben. Übungsteile mit Körperkontakt seien zudem zu vermeiden.

Ein zentraler Aspekt der Dornhaner Feuerwehr ist die Jugendarbeit, denn nur so könne der Nachwuchs gesichert werden und der künftige Einsatzdienst aufrechterhalten werden, berichtet Pfau. Um die Jugendfeuerwehr möglichst attraktiv zu gestalten werden neben regelmäßigen Übungen auch zahlreiche Ausflüge veranstaltet. „Wir wollen die Kinder und Jugendlichen für die Feuerwehr begeistern. Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz,“ sagte Pfau dazu. Mit rund 40 Kindern und Jugendlichen habe man im Verhältnis zu 160 aktiven Feuerwehrleuten einen sehr starken Nachwuchs.

Ein weiteres Thema, das die Mitglieder der Feuerwehr beschäftigt sei die Landesfeuerwehrschule. Bedarf und Angebot der Ausbildungsplätze gingen weit auseinander, bestätigten Pfau und Eberhardt. „Für die höheren Aufgaben, wie Gruppenführer oder Kommandant ist ein Besuch bei der Feuerwehrschule Pflicht. Wir bekommen aber nicht genug Ausbildungsplätze zugeteilt,“ beklagt Pfau. Karrais hatte bereits zuvor eine Anfrage bei der Landesregierung gestellt, wie es um die Kapazität der für die Feuerwehren wichtigen Einrichtung bestellt sei. „Bei Führungsaufgaben in der Feuerwehr verantwortet man die Gesundheit und das Leben der Einsatzkräfte, da muss bestmöglich ausgebildet werden,“ ist der Abgeordnete überzeugt.

„In den letzten Wochen sind die Unterrichtseinheiten digital abgehalten worden. Beim theoretischen Teil könnte man das doch einfach beibehalten, so könnte eine größere Anzahl an Schülerinnen und Schülern gleichzeitig unterrichtet werden,“ schlug Pfau vor. Den praktischen Unterricht könne man dann als Blockeinheiten abhalten. Karrais bedankte sich für den Anstoß und versprach, die Idee in den Innenausschuss zu tragen, sobald das Thema dort behandelt werde. „Wir müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung, die jetzt viele entdeckt haben, künftig stärker nutzen,“ ist der Digitalpolitiker überzeugt.

FDP-Abgeordneter Karrais in Diskussion mit Smart-City-Experten zu Chancen von Smart City Ansätzen im ländlichen Raum / Chancen auch für Kreis Rottweil

 „Die Digitalisierung der Städte und Kommunen in Baden-Württemberg ist ein wichtiger Beitrag für ein effizientes und modernes Gemeinweisen,“ so eine These des Rottweiler Digitalpolitikers Daniel Karrais, der bei einer Veranstaltung der FDP/DVP-Landtagsfraktion über die Chancen von Smart City Konzepten für den ländlichen Raum diskutierte. Dabei traf er auch auf Dr. Steffen Braun, Geschäftsfeldleiter/Instituts-

direktor am Frauenhofer IAO, der vor Kurzem zu Besuch im Rottweiler Gemeinderat war, um eine neue Digitalstrategie der Stadt vorzustellen.

Im Rahmen der Online-Diskussionsveranstaltung „Smart Cities für ein #SmartesLändle“ betonte der digitalpolitische Sprecher Karrais noch einmal die Bedeutung der Digitalisierung zur Standortsicherung der Kommunen in Baden-Württemberg: „Smarte Lösungen können vieles erleichtern, beschleunigen und Bürokratie abbauen. Doch die ganze Welt fährt uns davon, während wir erst dabei sind den Gang einzulegen. Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, um unseren Wohlstand zu erhalten.“ Dabei könne auch für kleinere Kommunen im ländlichen Raum der Einsatz von neuen Technologien interessant sein, so Karrais. Dringend notwendig sei auf jeden Fall, dass die staatlichen Einrichtungen Schritt hielten mit der Lebenswirklichkeit der Bürger. „Wer etwas von seiner Ortsverwaltung will, braucht oft vor allem eines: Papier. Dabei ließen sich die Aufgaben grundsätzlich digital erledigen,“ meint der Digitalpolitiker. Verwaltungsprozesse zu digitalisieren sei, sofern man es richtig macht, nicht nur einfacher für die Bürger, sondern ergebe auch neue Möglichkeiten in den Verwaltungen.

„Viel zu oft müssen die gleichen Daten an unterschiedlichsten Stellen abgegeben werden. Das macht Arbeit bei Verwaltung und Bürger. Ein digitales Bürgerkonto, bei dem man freiwillig seine Daten hinterlegen kann, sodass Behörden bei Bedarf darauf zugreifen können, würde viel Arbeitszeit frei machen,“ schlägt der Abgeordnete vor. Dieser Teilaspekt eines smarten Gemeinwesens sei nicht nur in Großstädten, sondern gerade auch im ländlichen Raum zentral, wo man teilweise längere Fahrtwege oder beschränkte Öffnungszeiten der Ämter habe. Als weitere lokale Beispiele für smarte Ansätze, die im ländlichen Raum einen Mehrwert brächten, nannte Karrais das geplante dynamische Parkleitsystem in Rottweil oder den Lokalen Online-Marktplatz in Oberndorf. „Mit passgenauen Lösungen kann die Digitalisierung Chancen schaffen,“ so Karrais.

In der von Christian Milankovic, Titelautor der Stuttgarter Zeitung, moderierten Diskussion betonte Smart City-Experte Braun die zukunftsweisende Chance von Smart Cities im Sinne der Nachhaltigkeit und des ökologischen Fußabdrucks. Wichtig in der Debatte sei dabei, dass diese langfristig gedacht werden müssen und auch die Stadtplanung sich daran ausrichte, da sich ganze Lebensräume veränderten.

Ferdinand Schuster, Geschäftsführer des Instituts für den öffentlichen Sektor bei der Beratungsgesellschaft KPMG, machte noch einmal deutlich, dass Digitalisierung kein Selbstzweck sei. „Es müssen immer die Nutzer, also die Bürgerinnen und Bürger, im Mittelpunkt stehen,“ so Schuster. Die Aufgabe von Smart Cities sei es, die Lebensqualität für die Einwohnerinnen und Einwohner zu steigern, verdeutlicht Schuster. Zudem könne dadurch auch ein wirtschaftliches Wachstum entstehen, wenn die Stadt ein Start-Up-freundliches Klima schaffen könne. Für die Wirtschaft sei es dabei unerlässlich, dass der Staat bzw. die kommunalen Verwaltungen eine klar zu erkennende Strategie hätten, die aufzeige, wohin der Digitalisierungsweg gehen solle.

Kevin Lindauer, Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Pforzheim und Antonija Scheible, CIO/CDO der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm, erläuterten anhand von Praxisbeispielen, dass Städte unterschiedlicher Größe spannende Digitalisierungsprojekte auf den Weg bringen können. Seien es Sensoren für die Frühanzeige von Straßenglätte oder das Zählen und damit Überwachen von Schädlingen, wie Ratten in einer Stadt oder eben Anwendungen, die direkt vom Nutzer im Alltag bemerkt werden. Gerade für den ländlichen Raum spannend sei ein „Bus-on-demand“, wie er in Pforzheim eingesetzt werde. Bei diesem Modell richte sich Route und Fahrplan an den aktuellen Bedarfen der Fahrgäste aus. „Da ließe sich jede Menge Geld und der Transport heißer Luft sparen,“ bekräftigt Karrais diese Idee mit Blick auf die immer wiederkehrenden Diskussionen um schlecht frequentierte Buslinien im Kreis Rottweil und Schwierigkeiten mit den Anruf-Sammel-Bussen.

Alle Referenten waren sich einig, dass die Digitalisierung als großer Treiber für Veränderung in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft fungiert und dies ein enormes Potenzial für eine zukunftsgerechte Stadtentwicklung birgt, auch für die Entwicklung von Städten und Gemeinden im ländlichen Raum.

Daniel Karrais, Landtagsabgeordneter der FDP/DVP-Fraktion, informierte sich bei einem Besuch über die aktuelle Situation sowie den Tourismus in Schiltach. Nach einem Stadtrundgang mit Bürgermeister Thomas Haas kamen Daniel Karrais und Christian Jäckels, Tourismus-Manager der Stadt Schiltach, ins Gespräch. Weit über 25.000 Übernachtung gebe es im Jahr insgesamt. Rund 21.800 davon zu Erholungszwecken und rund 3.600 im Rahmen einer Geschäftsreise. „Viele Tagestouristen, auch Internationale, kommen wegen des Fachwerks nach Schiltach,“ erklärt Jäckels. Doch die Corona-Krise verschone auch die Stadt Schiltach nicht.

Besonders über Pfingsten habe man es an den Zahlen der Museumsbesucher gemerkt. „Während es im Vorjahr noch 1.500 Gäste waren, verschlug es dieses Jahr gerade einmal 350 Interessierte nach Schiltach in die Museen,“ berichtete der Tourismusexperte. Karrais, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, erkundigte sich auch über den Stand der Digitalisierung. „Eine digitale Stadtführung ist bereits in Planung und wird zeitnah auf unserer Homepage verfügbar sein. Im Eingangsbereich des Rathauses gibt es zudem ein digitales Board, an dem sich Touristen über Sehenswürdigkeiten usw. informieren können,“ so Jäckels. Der Liberale zeigt sich begeistert: „Ich finde es toll, dass Schiltach in Sachen Tourismus und Digitalisierung investiert. Das kann man von anderen, teils größeren Städten, oftmals nicht behaupten.“

 

Ein wichtiges Thema sei in Schiltach zudem die Erweiterung der Übernachtungsmöglichkeiten. Man benötige mehr Betten, denn „damit steht und fällt alles,“ erklärt der Tourismus-Manager. Verschiedene Bauernhöfe zeigten sich interessiert, zum Beispiel Übernachtungen in Weinfässern anzubieten. Die Bauordnung stelle hierbei allerdings eine zu große Hürde da. Karrais versprach hier nachzuhaken: „Ich denke, dass man hier etwas an den Regulierungen ändern sollte. Das Übernachten in Fässern wäre eine interessante Möglichkeit Ferien auf dem Bauernhof neu auszulegen. Hierbei muss die Politik unterstützen und nicht bremsen.“

Karrais möchte den Tourismus im Kreis Rottweil insgesamt voranbringen. „Ich sehe große Chancen für die Bewohner, denn Touristen machen es Gastronomie und Handel leichter. Außerdem haben wir in unserer Region auch etwas vorzuzeigen,“ ist sich der Abgeordnete sicher. Das Land müsse hierfür mehr Geld für Marketing in die Hand nehmen oder die Kommunen mehr dabei unterstützen den Tourismus voranzubringen. Karrais und Jäckels sind sich einig: Schiltach hat Potenzial. Jetzt gilt es dieses Potenzial noch weiter auszubauen.

Bei einem anschließenden Rundgang stellte Bürgermeister Haas dem Landtagsabgeordneten die aktuellen Vorhaben der Stadt vor. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien dabei laut Haas bei der Gastronomie und den Beherbergungen stark zu spüren, denn diese habe es hart getroffen. „Die Wirtschaft blieb weitestgehend verschont,“ so sein Fazit.

Zusammenschluss der Schulen war die richtige Entscheidung

Gemeinsam mit dem bildungspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern (Wahlkreis Freudenstadt) besuchte der Rottweiler Landtagsabgeordnete Daniel Karrais, die Gemeinden Schiltach und Schenkenzell.

Bürgermeister Bernd Heinzelmann und Rektorin Edeltraud Bliß, Rektorin der Nachbarschaftsschule Schiltach/Schenkenzell, informierten die Besucher über die besondere Situation an Schule in Zeiten von Corona. Mehrere Umstände forcierten bei den kommunalen Entscheidungsträgern den Zusammenschluss der Grundschulen Schiltach und Schenkenzell. Bürgermeister Heinzelmann sagte: „Die bevorstehende Pensionierung der ehemaligen Rektorin ließ vermuten, dass keine Nachfolge gefunden werden würde.“ Für den Gemeinderat lag es daher nahe, sich mit der naheliegenden Grundschule in Schiltach zusammenzutun, zumal das gemeinsame Hauptschulgebäude leer stand.“ Die Sporthalle und vor allem das Schwimmbad, das von den Schenkenzeller Grundschülern gerne besucht werde, machten die Entscheidung leichter. „Trotzdem,“ so der Schenkenzeller Bürgermeister, „kam es während der Entscheidungsfindung zu sehr kontroversen Diskussionen und letztendlich 2016 zum Bürgerentscheid.“

Für die engagierte Schulleiterin Bliß war es nach 10-monatiger Erfahrung eine gute Entscheidung. Durch den Umzug aus der Stadt in das Gebäude der früheren Nachbarschaftshauptschule habe die Schule optimale räumliche Bedingungen, so Bliß. „70 der 180 Grundschüler nutzen das Ganztagesangebot,“ berichtete die Rektorin. Sehr erfreut zeigte sich Bliß auch über das gute Angebot der außerschulischen Partner, wie z.B. Musikverein, Sportvereine, handwerkliche Angebote u.a. durch eine Bildhauerin. Wahlkreisabgeordneter Karrais zeigte sich erfreut über den positiven Bericht. Auf Nachfrage berichtete Bliß jedoch auch von dem hohen Verwaltungs- und Organisationsaufwand, den eine Ganztagesschule mit sich bringe. Nutzbare IT-Lösungen für die vielen Aufgaben, wie beispielsweise der Anmeldung zu den Angeboten sei hilfreich. Hier wünsche sich Bliß eine bessere Unterstützung durch das Land. „Hilfreich wäre z.B. eine Positivliste für digitale Lösungen durch das Kultusministerium,“ so Bliß.

Die beiden FDP-Fachpolitiker, Kern für Bildungspolitik, Karrais für Digitalisierung, fordern seit längerem einen „digitalen Hausmeister für Schulen“. Kern erklärt: „Die Corona-Pandemie hat unser Bildungswesen vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Der Stand der Digitalisierung ist bei weitem nicht zufriedenstellend. Viel mehr mussten Eltern und Kinder, aber auch Lehrkräfte von heute auf morgen vom Präsenzunterricht auf digital gestütztes Lernen von zu Hause aus umstellen.“ Für Kern habe Corona vor allem eines verdeutlicht: „Die jetzigen Erfahrungen müssen genutzt werden, um unser Bildungswesen mit den entsprechenden personellen und materiellen Ressourcen auszustatten, damit wir erstklassige Bildungschancen bieten können.“

Dem pflichtete Karrais bei: „An kleinen Schulen sind interkommunale Lösungen durchaus sinnvoll. Doch auch hier muss dringend etwas in Sachen Digitalisierung passieren. Es kann nicht sein, dass die Ausstattung der Schulen dem Standard von 2010 entsprechen und sich hier nichts tut.“ Neben der Ausstattung der Lehrer und Schüler mit digitalen Endgeräten gehe es hierbei vor allem um die Anschaffung von Software-Lösungen, so der Digitalpolitiker. „Mit dem digitalen Hausmeister könnte dafür gesorgt werden, dass die Wartung und Aktualisierung der Systeme sichergestellt ist,“ schließte Karrais ab. Bildungspolitiker Kern ergänzte: „Natürlich ist es mit digitalen Geräten nicht getan. Gerade im Grundschulbereich sollte es vor allem um Medienkompetenz gehen.“

Bürgermeister Heinzelmann war es ebenfalls wichtig, dass neben der digitalen Entwicklung auch die personelle Entwicklung der Schulen durch das Land unterstützt wird. Dies, vor allen Dingen, mit Blick auf die Nachfolge der aus dem Dienst scheidenden Rektorin Bliß, für die es aktuell keine Nachfolge gebe.

 

 

 

 

Der digitalisierungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion und Rottweiler Landtagsabgeordnete Daniel Karrais fordert von der Landesregierung mehr Einsatz, als die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten. Das Kultusministerium hatte bekanntgegeben, dass 130 Mio. Euro für die Beschaffung von mobilen Endgeräten für Schulen bereitgestellt werden. Dies entspräche nach Angaben des Ministeriums etwa 300.000 Tablets und Notebooks. „Ich begrüße, dass es nun allen Schülerinnen und Schülern ermöglicht werden soll, ein mobiles Endgerät für den digitalen Unterricht zu erhalten, wenn es von zu Hause aus kein solches Gerät gibt. Es ist aber nicht damit getan, den Schülerinnen und Schülern ein Tablet in die Hand zu drücken und zu behaupten, man habe jetzt den Unterricht digitalisiert. Geeignete Plattformen, um die neuen Möglichkeiten ordentlich zu nutzen, gibt es kaum. Auch gibt es keine Leitfäden für die datenschutzkonforme Anwendung verschiedener Internetdienste von der Video-Konferenz zum Datenaustausch bis zum Messenger für den Unterricht. Die personalintensive Pflege und Wartung der Geräte überlässt man vollständig den Kommunen,“ kritisiert Karrais.

 

Mit Blick auf die unterschiedlichsten Qualitäten des digitalen Ersatzunterrichts in Zeiten der Schulschließungen prangerte Karrais die großen Versäumnisse der vergangenen Jahre an: „Seit 2016 hat es die Kultusministerin nicht geschafft den Schulen eine funktionierende digitale Lernplattform an die Hand zu geben. Mit der grandios gescheiterten Bildungsplattform Ella ist die Ministerin an einem Untersuchungsausschuss haarscharf vorbei geschrammt. Außer dem Weiterreichen der Bundesmittel des Digitalpakts ist quasi nichts passiert,“ wird der Landespolitiker deutlich. Dies habe die Lehrkräfte im Land vor große Herausforderungen gestellt. „Die Lehrkräfte wurden völlig im Stich gelassen mit der Herausforderung plötzlich digital mit den Schülern zu kommunizieren. Wir müssen dankbar dafür sein, dass viele Lehrerinnen und Lehrer kreativ darin waren, die Schüler auch zu Hause zu erreichen,“ meint der FDP-Politiker. Karrais setzt sich im Landtag dafür ein, dass nicht nur die Ausstattung an den Schulen stimmt, sondern auch der Umgang mit den Medien vermehrt Einzug in die Lehrpläne findet. „Wir brauchen endlich Standards für die nutzbare Software, das Schulfach Medienkompetenz und eine entsprechende Ausstattung der Schulen. Das ist gerade vor dem Hintergrund einer möglichen zweiten Welle unabdingbar, aber auch grundsätzlich schon seit Jahren überfällig,“ fordert Karrais.

„Ab 15.06.2020 sollen Busse wieder rollen“ dazu informiert sich der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais bei den Busunternehmern der Region

 

Kreis Rottweil. Für die gebeutelte Reisebusbranche gab es in den letzten Wochen immerhin zwei positive Nachrichten. Zum einen wurde Mitte Mai das Corona Soforthilfepaket II angekündigt. Dieses beinhaltet 40 Millionen Euro, die explizit für den Tourismus- und Ausflugverkehr, also für Busunternehmen, verwendet werden sollen. Zum anderen dürfen Reisebusunternehmen seit Montag (ab dem 15. Juni) ihren Betrieb wiederaufnehmen. Ob die Nachfrage allerdings noch die gleiche sein wird, wie vor der Krise, daran zweifeln auch die Inhaber der Reisebusunternehmen im Kreis, wie der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (FDP) bei einem Austausch zu hören bekam. Im Gespräch mit den Unternehmen Reisezentrum Hauser, Müller Reisen, Echle Reisen, Petrolli Reisen und Stoll Reisen sowie Vertretern der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg zeigte sich die Not der Unternehmen.

 

Gastgeber Axel Keller begrüßte die Anwesenden im Reisezentrum Hauser und berichtete über die existenzbedrohende Situation. Durch die Reisewarnungen und die damit einhergehenden Absagen von Reisen seien die Unternehmen massiv mit Stornierungen und Umbuchungen konfrontiert worden. Während andere Betriebe Kurzarbeit anmelden konnten, hätten die Reise- und Busunternehmen jede Arbeitskraft, um alle Anliegen bearbeiten zu können, benötigt. „Die laufenden Kosten blieben bestehen und waren durch die fehlenden Einnahmen kaum zu decken. Zudem standen in unseren Garagen Millionen rum“, macht Keller klar.

 

„40 Mio. Euro Soforthilfe für Reisebusunternehmen klingen erstmal hilfreich, doch keiner weiß, wie die Anträge gestellt werden können und wie schnell die Hilfe dann kommt,“ spielt Jochen Stoll auf das Sonderhilfspaket an, das bereits Ende Mai angekündigt worden sei. Insgesamt fehlten den Unternehmern unisono Wertschätzung und Aufklärung über die getroffenen Maßnahmen. Alle Unternehmen hätten Hygienekonzepte erstellt, nur sei es völlig unübersichtlich, wenn in anderen Bundesländern andere Verordnungen gälten und dadurch ein Reisen über Bundeslandgrenzen hinweg erschwert werde. „Wir brauchen vereinheitlichte Reiseregeln in Deutschland und besser noch in der EU. Wir bleiben ja nicht mit unseren Bussen in Baden-Württemberg, sondern fahren meistens längere Strecken,“ gab Bernhard Müller zu bedenken.

 

Landespolitiker Karrais bemängelte ein Hin- und her der Landesregierung bei den Hilfen. „Gerade im Touristikbereich werden die Verantwortungen zwischen den Ministerien weitergereicht und immer verstreicht wertvolle Zeit. Dann wird wieder gewartet, bis der Bund ein Programm aufsetzt, das vielleicht nie kommt. Ich wünsche mir da ein entschlosseneres Vorgehen der Landesregierung,“ sagte der Rottweiler Abgeordnete. Es gehe schließlich auch um die Sicherung von künftigen Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen, ist Karrais überzeugt.

 

Die Auftragsbücher der Unternehmen seien Anfang des Jahres gut gefüllt gewesen doch derzeit kämen kaum Buchungen und Reservierungen rein. Die Kundschaft sei verunsichert, wie Vorname Norbert Echle berichtet. „Die Leute wollen reisen, aber viele können sich beispielsweise eine sechsstündige Busfahrt mit Mund-Nasen-Schutz nicht vorstellen,“ so Echle. „Wir sind mit strengen Verordnungen in die Corona-Pandemie rein und kommen nur mit Vertrauen und Vorsicht wieder heraus“, so sein Bruder Gerhard Echle. Dabei, so ist man sich in der Runde einig, müsse man die Pflicht zum Tragen einer Maske im Bus hinterfragen, da man feste Sitzplätze habe und die Klimaanlage die Luft jede Minute vollständig austausche. Stefan Beck fasst zusammen: „Auch, wenn es am Montag wieder los geht, richtig lohnend werden die Fahrten erst später. Es bucht ja kaum einer eine Reise, die schon am Tag drauf los geht.“

 

Für Karrais steht fest: „Die Hilfen müssen endlich definiert und die Regeln überarbeitet werden. Die Hygienekonzepte schützen die Reisenden, da kann man nur dazu aufrufen, auch Busreisen wieder zu buchen.“ Die Busunternehmer indes rechnen mit einer schlechten Saison, sodass eine Erholung noch dauern könne.

 

Umwelt- und Artenschutz sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Zur heutigen ersten Lesung des Gesetzes zur Änderung des Naturschutzgesetzes und

des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes kommentiert der Vorsitzende des Arbeitskreises Umwelt und Energie der FDP/DVP Fraktion und naturschutzpolitische Sprecher, Daniel Karrais:

„Der heutige Gesetzesentwurf der Landesregierung nimmt nach wie vor einseitige Schuldzuweisungen für den Rückgang der Artenvielfalt in Richtung Landwirtschaft vor. Es kann also keineswegs von einer Aussöhnung zwischen Landwirtschaft und Naturschutz gesprochen werden. Was als Volksbegehren mit vollkommen realitätsfremden Forderungen begann, soll nun mit einem zwar entschärften, aber nach wie vor nicht überzeugendem Gesetzentwurf beendet werden. Dieser aus politischen Gründen zu Stande gekommene Kompromiss führt zu mehr Bürokratie bei der Landwirtschaft und setzt schwer erreichbare  Ziele bei der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln.

Die Ursachen für das Artensterben sind vielfältig und damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.  Die Forderungen aus dem Volksantrag `Gemeinsam unsere Umwelt schützen´ müssen daher im Gesetz berücksichtigt werden. Der Volksantrag hat überzeugend dargelegt, wie ein Interessensausgleich aller Akteure gelingen kann. Leider orientiert sich die Landesregierung daran zu wenig und hält an den kontraproduktiven Maßnahmen fest.

Wir werden uns im weiteren Gesetzgebungsverfahren für konkrete Verbesserungen einsetzen. Wir fordern insbesondere vier Punkte:

Erstens: Anstatt starrer Vorgaben für die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln brauchen wir eine wirksame Strategie. Diese muss das berechtigte Interesse des Pflanzenschutzes und der Ertragssicherheit mit Umweltmaßnahmen so balancieren, dass sie realistisch sind und landwirtschaftlichen Betrieben eine wirtschaftliche Anwendung möglich ist. Dazu müssen auch technologische Innovationen und neue Methoden zum Einsatz kommen und gefördert werden.

Zweitens lehnen wir eine Ausweitung des Biosektors über die Marktnachfrage strikt ab. Dies würde nur zu einem Preisverfall von Landwirtschaftsprodukten führen und am Ende den Landwirten – gerade auch den Bio-Landwirten – nur schaden.

Drittens sind die Ursachen und der Umfang des Artenschutzes immer noch zu wenig verstanden. Daher können Maßnahmen auch nicht zielgerichtet greifen. Die Lösungen dafür können nur mehr Forschung und neue Erkenntnisse heißen. Je mehr wir über Biodiversität wissen, desto besser können wir diese auch fördern.

Und zuletzt, viertens, ist die Flächenkonkurrenz eine große Herausforderung in unserem Land. Landwirtschaft, Naturschutz, Wohnen, Energiegewinnung, Verkehr – all diese Bereiche verlangen nach einem Stück der begrenzten Fläche. Die verschiedenen Interessen gilt es dabei auszutarieren und abzuwägen. Es darf aber keinesfalls zu eigentumsfeindlichen Maßnahmen oder gar zu so etwas wie Enteignungen kommen. Für uns bei der FDP/DVP Fraktion hat der Besitzerschutz höchste Priorität.“

 

 

 

 

Kapstadt, Las Vegas, Zimmern: Weltweit genutzte Software made in Zimmern

Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (FDP) besuchte im Rahmen seiner Wahlkreiswochen die Firma macs Software mit Standort im Gewerbegebiet INKOM. Das 1999 gegründete Software-Unternehmen sei heutzutage weltweit vertreten, wie Geschäftsführer Michael Joos berichtete.

Joos, Karrais und Wirtschaftsförderer Heiko Gutekunst tauschten sich beim Besuch über die Herausforderungen aus, mit denen sich die IT-Firma, welche im Bereich Controlling tätig ist, konfrontiert sieht. Aktuell beeinflusse die Corona-Krise und der damit einhergehende Investitionsstopp potentieller Kunden auch das Zimmerner Unternehmen. Trotz dem durch die Pandemie hervorgerufenen Schub für die Digitalisierung, sei man mit Investitionen in neue Software teilweise vorsichtig, so Joos.

Das Produkt, mit dem macs begeistere, sei eine Software, die hauptsächlich von Produktions-Unternehmen im Controlling verwendet werde. Jedoch sei die Software generell für jede Branche ein passendes Controlling Instrument. Im Mittelpunkt stehe immer der Kunde und dessen Anforderungen, für den man ganz individuell eine Lösung maßschneidere. Für Joos besonders wichtig: „Auch wenn macs mit Niederlassungen in Südafrika und in USA vertreten ist, unsere Software ist 100% made in Germany und darauf sind wir auch sehr stolz.“

Die macs Software biete Funktionalitäten zur einfachen Bilanz- und Liquiditätsplanung. Auch die vernetzte, unternehmensweite, integrierte Absatz- und Beschaffungsplanung sei ebenfalls möglich. Joos erklärt: „Die Kunden erreichen damit eine sehr hohe Transparenz in Ihrer Ergebnisrechnung bzw. -planung und erkennen frühzeitig, ob und wo Handlungsbedarf besteht.“

„Unser Know-How und auch das Diskutieren auf Augenhöhe wird von unseren Kunden sehr geschätzt. Sie sehen uns somit nicht nur als reinen Software-Lieferant, sondern als Lösungsanbieter, auf den sie sich jederzeit verlassen können,“ berichtet Joos.

Die Firma hatte eine Erweiterung des Standorts um 25 Arbeitsplätze geplant, welche auch mit Hilfe der Förderung „Spitze auf dem Land“ finanziert werde. „Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen muss der Anbau jedoch erstmal ruhen,“ sagte Joos. Durch die Krise habe sich aber auch viel im Ablauf geändert, erklärte der Geschäftsführer. „Reisen sind so gut wie ganz gestrichen, dafür arbeiten wir viel mit Videokonferenzen. Das bedeutet aber auch für uns als digitalisierungsaffines Unternehmen gewaltige Umstellungen,“ berichtet Joos aus der Praxis.

Daniel Karrais, digitalpolitischer Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, erkundigte sich, wie dies von den Kunden angenommen werde. „Insgesamt sehr gut. Nichtsdestotrotz verkaufen wir am effektivsten im persönlichen Kontakt bei Veranstaltungen, Messen oder Vor-Ort-Terminen. Das ist aber momentan nur mit Einschränkungen oder gar nicht erlaubt,“ stellt Joos fest. Dem stimmt Karrais zu: „Als Digitalpolitiker bin ich immer ein Fan davon neue, digitale Wege der Kommunikation auszuprobieren und dies beispielsweise auch Gemeinderäten oder Vereinen zu ermöglichen. Ein persönliches Gespräch kann dadurch allerdings nie ersetzt werden.“ Dennoch sei es für den Abgeordneten ein wichtiges Anliegen den Ausbau von Glasfaser und Mobilfunk voranzutreiben. „Datenleitungen sind für dieses Jahrhundert das, was Straßen und Schienen für das 20. Jahrhundert waren. Hier müssen wir deutlich besser werden,“ ist der Politiker überzeugt. Das Inkom sei zwar bereits mit Glasfaseranschlüssen versorgt, jedoch müsse von überall ein schneller Internetzugriff gewährleistet sein, ist Karrais sicher.

Auf das Thema Fachkräfte, die gerade im IT-Bereich gefragt seien, angesprochen kann macs Software punkten. „Wir haben es wiederholt geschafft das Siegel „Attraktiver Arbeitgeber in Gold“ von der IHK zu bekommen. Das Siegel erhalten nur sehr wenige Firmen und ist eine echte Auszeichnung,“ berichtet Joos auch mit etwas Stolz. Von der Attraktivität der Räumlichkeiten konnten sich die Besucher bei einem kurzen Rundgang im Anschluss an das Gespräch überzeugen.

 

 

 

 

 

FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais in Sachen Agrarpolitik im Wahlkreis unterwegs

Mit dem agrarpolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Klaus Hoher besuchte Daniel Karrais kürzlich den Mühlbachhof in Wittershausen. Auf dem Hof von Andreas Haberer ließen sich die Landespolitiker die Biogasanlage erklären und nutzten dazu die Gelegenheit mit dem Verantwortlichen des Kreisbauernverbandes, Manfred Haas, Eugen Haberer, Ernst-Martin Bilger sowie weiteren Landwirten ins Gespräch zu kommen. Mit Hans Klaiber war auch der Leiter des Landwirtschaftsamtes mit von der Partie.

Andreas Haberer erklärte die Biogasanlage, mit der 110 Hausanschlüsse und damit ein Drittel der Ortschaft mit Nahwärme versorgt werden. „Unser Geschäftsmodell baut auf einer guten Zusammenarbeit mit 35 Zuliefererbetrieben auf,“ so Haberer. Die Anlage sei so dimensioniert, dass Strom für 1800 bis 2000 Haushalte produziert werde. Im vergangenen Jahr hat das Nahwärmenetz des Betriebs 350 000 Liter Heizöl ersetzt, berichtet Haberer weiter. Ganz ohne ginge es jedoch nicht. So werde die Notfall- bzw. Spitzenlastversorgung über zwei Ölkessel sichergestellt. „Wir fahren dabei die Versorgung innerhalb von 5 Minuten von 0 auf voll hoch,“ so der Wittershauser Landwirt. Im Winter bestehe natürlicherweise ein höherer Strombedarf als im Sommer. „Im Gasspeicher wird hierbei die Rohenergie in Form von Biogas gespeichert. Daraus decken wir den Gasbedarf für die Phasen, in denen viel Strom im Netz gebraucht wird. In den Phasen, in denen zu viel Strom im Netz ist, füllt sich der Gasspeicher wieder, um später wiederum den höheren Bedarf zu decken,“ verdeutlicht Haberer weiter. So funktioniere der einfachste und günstigste Energiespeicher ohne seltene, teure Rohstoffe zu verbrauchen.

Für die Kritik an den Bauern wegen des Insekten- und Bienensterbens hat der junge Unternehmer kein Verständnis: „Wenn man als Landwirt Bienen ernährt ist man der King, wenn man Menschen ernährt der Depp.“ Dem stimmte Hoher zu: „Im Gegensatz zu den häufigen Unterstellungen in den Medien sind die Landwirte ganz sicher nicht für das Artensterben verantwortlich. Viele verstehen nicht, dass die Landwirtschaft von Insekten lebt. Daher ist sie auch stets bemüht, die ausgebrachte Menge an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zu verringern.“

In der anschließenden Diskussion ging es um den Verwaltungsaufwand und die Verwaltungskontrollen mit denen sich die Landwirte konfrontiert sehen. Kreisvorsitzender des Kreisbauernverbandes, Manfred Haas forderte mehr Freiraum für Kontrolleure und die Betriebsinhaber. Über den Diskurs mit den Naturschützern berichtet er: „Wir Bauern werden leider immer öfter für das Artensterben verantwortlich gemacht, aber dass es in den Gärten nicht mehr blüht, das spricht keiner an.“ Kritisiert wurde auch der Flächenverbrauch durch ständige Ausweitung von Bebauungsflächen. Absolut kein Verständnis zeigten die anwesenden Landwirte dafür, dass landwirtschaftliche Flächen immer wieder mit Photovoltaikanlagen belegt werden. Da waren sich der Leiter des Landwirtschaftsamtes und die beiden FDP-Politiker einig, „diese Anlagen gehören aufs Dach, nötigenfalls noch auf eine Erddeponie“. Hoher ergänzt: „Auf wertvollem Ackerboden sind diese Anlagen einfach fehl am Platz.“

Auch die Düngeverordnung wurde kritisiert. Die ganze Republik werde über einen Kamm geschert, obwohl die Vorrausetzungen oft sehr unterschiedlich seien. Im Schwarzwald seien sie ungleich schwieriger als auf den weiten, ebenen Flächen in Niedersachsen. Haberer verwies auch auf die bis 2012 höchst ungleiche Förderung von erneuerbaren Energien mit 54 Milliarden im Gegensatz zu 242 Milliarden für die Steinkohle. Karrais, der energiepolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion ist, pflichtete ihm bei: „Die fossilen Energieträger dürfen nicht einseitig gefördert werden. Ich bin ein Verfechter des Zertifikatehandels, denn dadurch könnte die unselige EEG-Umlage komplett abgeschafft werden.“

Eine rundum gelungene Veranstaltung resümierten sowohl die Bauern als auch die beiden FDP-Politiker.