IT-Bereich des Landes bei Tarifvertrag, Struktur und Aufgaben überdenken

Anlässlich der heutigen Öffentlichen Anhörung „Landesbehörde IT Baden-Württemberg (BITBW) als zentrale IT-Dienstleisterin des Landes Baden-Württemberg“ meint der digitalpolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Daniel Karrais:

„Vom von der Landesregierung erklärten Ziel, die Leistungsfähigkeit der BITBW als zentralen IT-Dienstleisterin des Landes zu stärken, sind wir aktuell meilenweit entfernt. Bis heute fehlt eine klare Strategie, wohin sich die IT des Landes und damit auch die BITBW entwickeln soll. Die Rechnung darf dabei auch nicht ohne die Kommunen gemacht werden. Diese haben ähnliche Herausforderungen. Darum muss eine erneute grundlegende Strukturreform erdacht werden.

Die Aufgaben der BITBW sind in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Der Personalaufbau aber konnte damit nicht Schritt halten. Durch die strengen Vorgaben des Tarifvertrags ist die BITBW nicht in der Lage ausreichend Personal, insbesondere in Schlüsselpositionen zu finden oder zu binden. Darum schlagen wir vor, die BITBW zur AöR oder GmbH umzufirmieren. Dadurch erhält sie mehr Freiheit und kann Einnahmen reinvestieren. Die Landesregierung ist in der Pflicht einen eigenen Tarifvertrag für IT-Einrichtungen des Landes zu verhandeln. Die FDP hat bereits im Rahmen der Haushaltsberatungen 2019 und 2020 von der Landesregierung erfolgreich eine Zusatzvergütung für IT-Spezialisten in der Verwaltung gefordert, was diese auch umgesetzt hat. Das hat die Lage verbessert, aber noch nicht umfassend gelöst. Der nächste Schritt ist jetzt ein eigener Tarifvertrag. Der Mangel an Fach- und Führungskräften ist ein massives Risiko für die Zukunftsfähigkeit der BITBW und damit auch für die digitale Souveränität, die IT-Sicherheit und das Voranschreiten der Digitalisierung im Land insgesamt.

Genauso hat sich Minister Strobl bis heute nicht positioniert, wie der Standardarbeitsplatz der Zukunft ausgerichtet sein soll. Der Standardarbeitsplatz ist das Kernstück der Bürokommunikation in der Landesverwaltung und damit von zentraler Bedeutung für deren Arbeitsfähigkeit. Er wird von der BITBW betrieben. Minister Strobl muss schnellstmöglich eine abgestimmte Konzeption, eine Cloud-Strategie mit konkreten Zielen und Zeitplänen für die Umsetzung vorliegen. Ansonsten kann die digitale Souveränität im Sinne von Datenschutz und Datenhoheit nicht gewährleistet werden.

Die IT-Landschaft der Landesverwaltung muss an den Zielen der digitalen Souveränität ausgerichtet werden. Wir brauchen eine klare Strategie, wohin sich die Gesamtheit der Landes-IT und damit auch die BITBW in den nächsten Jahren entwickeln soll.“

Kürzlich stattete der FDP-Landtagsabgeordnete und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Daniel Karrais, Bürgermeister Jürgen Leichtle in Lauterbach einen Besuch ab. Mit 68,25% wurde Jürgen Leichtle im vergangenen Jahr im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt und die vergangenen Monate waren gefüllt mit vielen Herausforderungen, neuen Aufgaben und Projekten.

Im Wahlkampf hat sich Leichtle für die Sanierung der Durchgangsstraße L 108 stark gemacht und dieses Thema möchte er nun auch angehen und baldmöglichst umsetzen. „Die Straßen im Landkreis Rottweil liegen in der Benotung zwischen 4 und 5, dies sollte wirklich dringend geändert werden“, so der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais.

Die Umsetzung eines „fahrbaren ÖPNVs“, der Glasfaserausbau und die Digitalisierung verschiedener Verwaltungsvorgänge sowie die damit verbundenen hohen Kosten waren weitere Themen, die Leichtle und Karrais diskutierten. 120.000 Euro jährlich überweist die Kommune an die IT-Dienstleisterin für Kommunen – Komm.One, doch zufriedenstellend ist die Zusammenarbeit nicht. „Eine Reform der Verwaltungsstrukturen, damit einhergehend zufriedenere Bürger und nachvollziehbarere Verwaltungsvorgänge, das ist erstrebenswert“, so Karrais.

Befragt nach Tourismus und Gastronomie äußert sich Leichtle positiv. Mit fast 50.000 jährlichen Übernachtungen sei das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht und auch die Möglichkeiten für geselliges Beisammensein sei durch die örtliche Gastronomie gesichert.

Die Grundversorgung mit Lebensmitteln und die fehlende Postfiliale bereiten dem Bürgermeister der 2.900-Personen-Gemeinde große Sorgen. Privatpersonen und Unternehmer sind verärgert und die verschiedenen Lösungen, die angedacht und diskutiert wurden, führten bisher nicht zum Erfolg.

„Ich werde mich bei der Bundesnetzagentur erkundigen und sie bei der Lösung des Problems unterstützen“, sagte Karrais zu.

Auf Nachfrage Karrais‘, wie hoch denn die Belastung durch Kriegsvertriebene und Flüchtlinge sei, antwortete Leichtle, dass die Situation in Lauterbach sehr entspannt sei, ruhig und gut laufe, da sich viele Einwohner ehrenamtlich engagieren und die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Rottweil sehr gut funktioniere. Zurzeit sind 84 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Gemeinde untergebracht, die an einer Integration interessiert seien und sich in die Gemeinschaft einbringen, so Leichtle.

Im weiteren Gespräch wollte Karrais wissen, ob es eine Änderung zum Thema geobelasteten Böden gäbe. „Dieses Thema stellt uns beim Neubaugebiet und der Sanierungen von Straßen immer wieder vor große Herausforderungen und die Kosten für die Entsorgung der Böden übersteigt manches Budget“, so Leichtle. Karrais sagte zu bei der zuständigen Stelle nachzuhaken. „Es gab eine Untersuchung zu geobelasteten Böden, ich werde mich um das Prüfungsergebnis kümmern und Sie informieren“, so Karrais an Leichtle.

 

Foto: FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais (li.), Bürgermeister Jürgen Leichtle (re.)

Klimaschutz gelingt nur mit Innovation und Technologieoffenheit

In der heutigen Landtagsdebatte zu Ausbau und Nutzung von Carbon Capture and Storage (CCS) sagte der klimapolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Daniel Karrais:

„Offenbar sieht Landesregierung vor lauter Wald die Bäume nicht, da im Klima-Klein-Klein die wesentlichen Maßnahmen untergehen. Carbon Capture and Storage, also die technische Speicherung von CO2, ist ein Gamechanger im Kampf gegen den Klimawandel. Seit Jahren fordern wir Freie Demokraten daher mehr Einsatz für CCS. Seit Jahren wollen wir Freie Demokraten die technische CO2-Speicherung auch in Deutschland möglich machen. Schon 2011 haben wir ein technologie- und verfahrensoffenes CCS-Gesetz auf den Weg gebracht, das im Bundesrat am Widerstand von CDU, SPD und Grünen gescheitert ist. Die Blockadehaltung von CDU, SPD und Grünen hat Deutschland im internationalen Vergleich um mehrere Jahrzehnte zurückgeworfen.

Wer Klimaschutz ernst meint, der muss CCS möglich machen. Länder wie Norwegen, Dänemark oder die Niederlande zeigen: CCS ist sicher, klimafreundlich und umweltverträglich. Klimaexperten sind sich einig: das Engagement für CCS muss dramatisch steigen, sonst verfehlen wir die Klimaziele. Auch in Deutschland ist das CO2-Speicherungspotenzial enorm: allein in der Nordsee könnten über 190 Gigatonnen und damit mehr als das Zwanzigfache des bundesdeutschen CO2-Ausstoßes gespeichert werden. Damit uns die Transformation in Richtung Klimaneutralität gelingt, müssen jetzt die richtigen Weichen gestellt werden. In Bund und Land fordern wir Freie Demokraten daher eine zukunftsfähige Carbon Management Strategie. Das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz muss dringend überarbeitet, das Londoner Protokoll endlich unterzeichnet werden. Infrastruktur muss geschaffen, der Transport von CO2 technologieoffen geregelt werden. Auch die Landesregierung muss handeln: CCS gehört ins Klimaschutzgesetz. Statt untätig auf den Bund zu warten, muss Grün-Schwarz schon jetzt damit beginnen, Stakeholder an einen Tisch zu holen und entschlossen auf den Bund einzuwirken.

Die heutige Landtagsdebatte zeigt: die Klimaziele erreichen wir nur mit Innovation und Technologieoffenheit. Die FDP hat es verstanden – bei Grün-Schwarz bin ich mir noch nicht ganz sicher. Macht das Land bei CCS keine Fortschritte, erhärtet sich der Eindruck des ‚Mehr Schein als Sein‘ der Regierung Kretschmann in Sachen Klimapolitik.“

Minister Strobl muss auf geänderte Fördersituation reagieren.

Der digitalpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Daniel Karrais, lobt die neue Gigabit-Richtlinie 2.0 der Bundesregierung. Die damit verbundene Äußerung von Digitalisierungsminister Strobl, der Bund sei mit Ländern und Kommunen herbe umgegangen und habe durch einen ‚Knall auf Fall-Förderstopp‘ einen Zeitverzug verursacht, kritisiert er scharf:

„Die bisherige Breitbandförderung wurde, anders als häufig von Minister Strobl dargestellt, Ende Oktober 2022 nicht aus inhaltlichen Gründen von der Bundesregierung gestoppt. Der Fördertopf war ausgeschöpft, weil es der Ampelkoalition gelungen war, den Mittelabfluss zu verbessern und damit in zehn Monaten doppelt so viel Förderung zu bewilligen, wie es unter Unionsführung im Jahr 2021 gelungen war. Die Ampelregierung und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr haben jetzt ein modernisiertes Förderprogramm vorgelegt.

Die neue Gigabit-Richtlinie des Bundes ist der entscheidende Schritt für den digitalen Fortschritt in unserem Land. Die Förderung der Bundesregierung für den Gigabitausbau sorgt für eine Beschleunigung des Gigabitausbaus und eine angemessene Verteilung der Fördermittel. CDU in Land und Bund haben das jahrelang nicht hinbekommen. Erstmals werden Gebiete, die immer noch keine angemessene Anbindung haben, in ein Fast-Lane-Verfahren aufgenommen, sodass sie priorisiert Förderungen erhalten können. Damit endet die Fehlallokation von Steuermitteln.

Es liegt jetzt an Minister Strobl, auf die veränderte Fördersituation zu reagieren und endlich Glasfasergutscheine auf den Weg zu bringen, um den eigenwirtschaftlichen Ausbau weiter zu unterstützen. Landesmittel müssten dafür zur Verfügung stehen.

Fördermittel sind nicht alles, es geht vor allem um gute Rahmenbedingungen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen unter den Bundesländern. Baden-Württemberg ist auf dem letzten Platz der Flächenländer bei Glasfaseranschlüssen. Wo es in anderen Ländern Vereinbarungen zwischen Land, Branche und Kommunen gibt, wie der Ausbau schneller gelingt, ist in Baden-Württemberg nichts passiert. Um den Breitbandausbau zu beschleunigen, muss Strobl die Akteure an einen Tisch bringen, Standards schaffen und den Kommunen bei der Umsetzung helfen. Vor allem brauchen Unternehmen, die eigenwirtschaftlich ausbauen wollen, die notwendige Unterstützung. Baden-Württemberg braucht einen verbindlichen Glasfaserpakt, in dem sich Land, Kommunen und Telekommunikationsunternehmen auf bestimmte Maßnahmen und Aktivitäten verständigen. Andere Bundesländer machen schon lange vor, wie es geht.“

Zahl der Fahrzeuge wächst stetig / E-Autos bleiben die Ausnahme

Daniel Karrais, Rottweiler FDP-Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg, hat sich mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung über die Individualmobilität im Landkreis Rottweil informiert. Die Antwort des Verkehrsministeriums wertet der Umweltpolitiker Karrais als Handlungsaufforderung, eine technologieoffene Verkehrswende auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft zu betreiben, die besonders die Gegebenheiten im ländlichen Raum berücksichtigt.

Seit dem Jahr 2018 ist demnach die Zahl der neu zugelassenen PKW im Landkreis Rottweil um 6 Prozent auf zuletzt 96.615 gestiegen. Gleichzeitig stieg die Zahl der zugelassenen E-Autos auf 1087. Sie machen damit nur 1,2 Prozent der Gesamtzahl der Fahrzeuge aus. Damit befinde sich der Landkreis unter dem Landes- und dem Bundesdurchschnitt, welcher bei 1,5 bzw. 1,3 Prozent liegt. „Es zeigt sich, dass die E-Mobilität noch die Ausnahme ist“, so Karrais, der außerdem Vorsitzender des Ausschusses für Klima, Umwelt und Energiewirtschaft ist.

Die Zahlen zeigten eindeutig, warum es zwangsläufig für existierende Verbrenner, die momentan mit fossilen Kraftstoffen fahren, eine Alternative brauche, wenn man ernsthaft die Klimaziele erreichen wolle. „Rund 95.000 Fahrzeuge werden allein im Kreis Rottweil noch mit Benzin oder Diesel betrieben. Davon fährt ein Großteil noch mindestens zehn Jahre glücklich mit fossilen Kraftstoffen auf der Welt umher“, sagt der Abgeordnete. Diese Fahrzeuge zu verschrotten, um sie durch E-Fahrzeuge zu ersetzen, sei nicht nur unrealistisch, sondern eine Verschwendung von Ressourcen, so Karrais. Allein für diese schon vorhandenen Verbrenner brauche es eine Lösung.

Darum sei es richtig gewesen, dass die Bundesregierung in der Europäischen Union durchgesetzt habe, dass synthetische Kraftstoffe (eFuels) eine Zukunft haben. „Wäre es beim Verbot von eFuels geblieben, hätte man sich wohl kaum mit der Herstellung solcher Kraftstoffe beschäftigt. Jetzt gibt es dafür eine Chance“, so der FDP-Politiker. Mit Blick auf die Diskussion um die Effizienz solcher Kraftstoffe winkt Karrais ab: „Kirchturmpolitiker meinen, dass Energie, Kraftstoffe und sonstige Güter alleine in Deutschland hergestellt werden. Schon heute importieren wir über 90 Prozent der Kraftstoffe und das wird auch in Zukunft so sein, nur eben in Form von klimafreundlicheren Energieträgern“.

Die deutliche Zunahme von zugelassenen Fahrzeugen sei aus Sicht von Karrais ein Zeugnis dafür, dass der öffentliche Verkehr bei weitem noch nicht leistungsfähig genug sei, um eine Alternative zu bieten. „Wir brauchen eine stetige Verbesserung des ÖPNV-Angebots. Das Deutschlandticket schafft über den Preis Anreize umzusteigen. Die Zahl der Verbindungen und die Zuverlässigkeit ist im ländlichen Raum jedoch noch sehr verbesserungswürdig“, meint der FDP-Abgeordnete. Er erwartet, dass es noch einige Jahre in Anspruch nimmt, bis man im Kreis Rottweil vollständig auf ein Auto verzichten könne. „Bis dahin muss vernünftige Politik offen für verschiedene Ansätze sein. Mobilität ist Freiheit und Notwendigkeit. Man darf einzelne Mobilitätsformen nicht verteufeln, sondern muss beste Voraussetzungen schaffen, um den ländlichen Raum nicht zu benachteiligen“, schließt Karrais.

Stuttgart. Der Ausschuss für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 30. März 2023, über das Erreichen der Klimaschutzziele und die Möglichkeiten der CO2-Reduktion durch Wälder, Moore, Humusaufbau und Pflanzenkohle beraten. Das hat der Ausschussvorsitzende Daniel Karrais (FDP/DVP) mitgeteilt. Zudem wurde ein Vorschlag für eine EU-Verordnung zu recycelbaren Verpackungen und weniger Verpackungsabfällen thematisiert.

Auf Antrag der CDU-Fraktion diskutierten die Gremiumsmitglieder Potenziale und aktuelle Maßnahmen in baden-württembergischen Wäldern, Mooren und in Kulturlandschaften, durch welche der CO2-Gehalt der Atmosphäre gesenkt werden kann. Laut Karrais fokussierten sich die Antragsteller dabei auf die Frage, ob durch organische Maßnahmen wie Waldaufbau, Moore, Humusaufbau, die Herstellung und Nutzung von Pflanzenkohle oder andere Methoden des „Carbon Farming“ die Grundlage für die bis 2045 angestrebte Treibhausgasneutralität gelegt werden könne. Solange die technischen Voraussetzungen nicht geschaffen seien, um der Atmosphäre große Mengen an CO2 zu entnehmen und den CO2-Ausstoß damit zu kompensieren, müssten organische Maßnahmen wie der Waldaufbau im Vordergrund stehen, gab Karrais die Auffassung der Antragsteller wieder.

Den Ergebnissen der Bundeswaldinventur von 2012 zufolge liege die durchschnittliche Kohlenstoff-Speicherung in baden-württembergischen Wäldern je Hektar bei 467,53 Tonnen CO2 Gesamtbiomasse auf einer Fläche von 1,323 Millionen Hektar Holzbodenfläche, so Karrais. Hinzu käme noch die signifikant hohe CO2-Speicherung in Waldböden. Ob die bewaldete Fläche im Land erhöht werden könne, hinge aber von einer Vielzahl von Faktoren ab, die außerhalb der Waldbewirtschaftung lägen, fasste der Ausschussvorsitzende die Angaben von Ministeriumsseite zusammen. Vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren bereits sichtbaren Klimawandelfolgen müsse insgesamt eher von einer abnehmenden CO2-Senkenleistung des Waldes ausgegangen werden. Holz müsse kaskadenartig genutzt werden, beispielsweise im Holzbau, um eine dauerhafte Kohlenstoffwirkung zu erzielen.

Zur Möglichkeit, die Moorfläche in Baden-Württemberg zu erhöhen sowie zur Erhöhung der CO2-Bindung je Hektar seien dem Ministerium zufolge derzeit keine belastbaren Abschätzungen möglich, so Karrais. Da nicht intakte Moorböden große Mengen an Treibhausgasen wieder freisetzen könnten, spiele der Moorschutz für die notwendigen Emissionsminderungen eine große Rolle. Etwa sieben Prozent des Gesamtausstoßes von CO2 in Deutschland komme derzeit aus Mooren. Zur Nutzung von Pflanzenkohle als in den Boden eingearbeiteter Kohlenstoff-Speicher gebe es momentan zwei Modellprojekte im Land. Die Klimaschutzwirkung sei ebenso wie beim Humusaufbau aber überschaubar.
Außerdem informierte sich der Ausschuss über einen Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über Verpackungen und Verpackungsabfälle. Darin festgelegt werden solle unter anderem eine prozentuale Verringerung der Verpackungsabfälle um 15 Prozent (bis 2040) pro Kopf in jedem EU-Mitgliedsstaat, wie Karrais berichtete. Zudem werde in der Verordnung die Recyclingfähigkeit aller Verpackungen bis 2030, ein Pfandsystem für Getränkeflaschen wie in Deutschland bereits vorhanden und die Einführung von Recyclingstandards angestrebt. „Es ist sinnvoll, den Anteil an Recyclingstoffen in Verpackungen zu erhöhen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der Nachweis nicht überbürokratisiert wird“, fasste der Ausschussvorsitzende die Debatte im Ausschuss zusammen.

DIW-Studie untermauert Kritik an Klimapolitik der Kretschmann-Koalition

Anlässlich der Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zur Klimapolitik der grün-schwarzen Landesregierung sagte der klimapolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Daniel Karrais:

„Die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung untermauert unsere Kritik an der Klimapolitik der Kretschmann-Koalition: statt bei klimafreundlichen Zukunftstechnologien zur treibenden Kraft des Fortschritts werden, erschöpft sich das grün-schwarze Regierungshandeln im Klein-Klein theoretischer Ansätze. Das Ergebnis dieser Politik ist ernüchternd: nur 17 Mio. Tonnen und damit kaum 19 Prozent des landeseigenen CO2-Ausstoßes konnten seit 1990 eingespart werden. Wie genau die CO2-Einsparung in nur sieben Jahren auf das im Klimaschutzgesetz für 2030 verankerte Ziel verdreifacht werden soll, hat auch die dritte Kretschmann-Koalition nicht glaubhaft klären können. Gerade beim Infrastrukturausbau, beim Einstieg in die Wasserstoff- und Kohlenstoffwirtschaft, bei kritischen Lieferketten und der Personalsituation im Handwerk hinkt Baden-Württemberg unter Grün-Schwarz hinterher.

Nachdem sich die Bundesregierung am Dienstag auf ein sektorenübergreifendes Klimaschutzkonzept einigen konnte und auch die technische CO2-Speicherung möglich machen will, muss auch Grün-Schwarz endlich mehr Fortschritt beim Klimaschutz wagen. Mit der jetzigen Klimapolitik der Kretschmann-Koalition sind Klimazielverfehlung und Konjunktureinbruch vorprogrammiert.“

FDP verankert sektorenübergreifendes Klimaschutzkonzept auf Bundesebene

Zur gestrigen Einigung des Koalitionsausschusses der Bundesregierung sagte der klimapolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Daniel Karrais:

„Mit der gestrigen Einigung des Koalitionsausschusses hat sich die Bundesregierung klar zu konsequentem Klimaschutz bekannt. Die im Klimaschutzgesetz auf Bundesebene verankerte Einhaltung der Klimaschutzziele soll künftig sektorenübergreifend überprüft werden. Kleinteilige Einsparziele und künstlich geschaffene Sektoren verlieren damit an Relevanz – Klimaschutz wird endlich als gesamtgesellschaftliche Herausforderung begriffen. Um Klimaschutz weiter voranzutreiben hat sich die Bundesregierung zudem auf den Ausbau natürlicher und technischer CO2-Senken geeinigt. Auch Carbon Capture and Storage, also die umweltverträgliche Speicherung von CO2 in der Erde, soll endlich möglich gemacht werden.

Seit gestern ist zudem klar: unter Grün-Schwarz geht Baden-Württemberg beim Klimaschutz einen Sonderweg. Während der Bund die Sektorziele im Sinne des Klimaschutzes abschaffen will, hält das Land weiter an ihnen fest. Schon ein flüchtiger Blick auf das grün-schwarze Klima-Maßnahmen-Register macht deutlich, dass auf Landesebene die Komplexität der Klimaschutzmaßnahmen um ein Vielfaches gesteigert, Klimaschutz hingegen weiter verkompliziert werden soll. Grün-Schwarz sollte sich am Bund ein Vorbild nehmen und die landeseigenen Klimaschutzmaßnahmen sektorenübergreifend ausgestalten.“

Der Rottweiler FDP-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Daniel Karrais zeigt sich erfreut über die Beschlüsse des Koalitionsausschusses der Bundesregierung, die heute Morgen veröffentlicht wurden. Die Ampelvertreter haben sich demnach auf ein umfassendes Modernisierungs- und Beschleunigungspaket geeinigt. „Die FDP hat sich mit vernünftiger Politik durchgesetzt und wichtige Weichenstellungen erwirkt, die auch positiv für den ländlichen Raum sind“ kommentierte der Landespolitiker die Beschlüsse.

Nach mehr als 30 Stunden Beratungen sei klar, dass es ein pauschales Verbot von Gasheizungen nicht geben wird. „Das Rausreißen funktionierender Öl- und Gasheizungen ist vom Tisch. Das ist ein gutes Signal für die Einwohner des Kreises Rottweil, wo es viele dezentrale Ölheizungen gibt und auch Gas eine der vorherrschenden Wärmeversorgungsformen ist. Die Grünen wurden damit auf Ihre Plätze verwiesen,“ zeigt sich Karrais erleichtert. In Sachen Wärmewende hatte Wirtschaftsminister Habeck in einem Gesetzentwurf für einen zeitnahen Pflichtausbau alter Heizungen plädiert.

Auch mit Blick auf die Entscheidung für ein Programm für den Einsatz klimaneutraler Kraftstoffe (eFuels) habe sich die Ampel auf den richtigen Pfad begeben, so Karrais. Die Beschlüsse seien nicht nur eine gute Nachricht für die Bundesrepublik allgemein, sondern vor allem auch für den Landkreis Rottweil. „Dass das Thema E-Fuels in großem Stil ausgerollt wird, ist für unsere Region von besonderem Interesse, da viele Arbeitsplätze am Verbrenner hängen,“ so Karrais.

Besonderes Augenmerk verdiene für den Klimapolitiker der Paradigmenwechsel in Sachen Klimaschutz: „Dass die kleinteiligen Sektorziele zugunsten gesamtheitlicher Klimaziele abgeschafft werden, war schon lange notwendig.“ Bekräftigt wurde, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral sein soll. Um die Ziele zu erreichen, soll das Klimaschutzgesetz entsprechend angepasst werden. Auch beim Naturschutzrecht wird es Änderungen geben. Kompensationen von Naturflächen sollen fortan auch in Form einer Geldleistung erfolgen können, was Karrais zu Folge erhebliche Beschleunigungen bei Bauvorhaben mit sich bringe.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität sei ein klimafreundliches Mobilitätssystem wichtig. Zur Verbesserung der Infrastruktur solle der Ausbau von Autobahnstrecken und des Schienennetzes massiv beschleunigt werden. „Damit hat sich durchgesetzt, dass auch Straßen zu einem funktionierenden Transportsystem gehören. Das ist gerade für uns im ländlichen Raum wichtig“, resümiert Landespolitiker Karrais.

Zu begrüßen sind für Karrais, der digitalpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion ist, auch die Pläne hinsichtlich der Bescheinigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, die einen zentralen Beitrag zur Modernisierung leisten: „Vor allem in Sachen Bürokratieabbau und Digitalisierung brauchen wir mehr Tempo. Dafür hat die Ampel nun wichtige Grundsteine gelegt.“

Zu dpa lsw: FDP-Fraktion kritisiert «Kompetenzwirrwarr» bei Cybersicherheit

Aussage des Ministers ist falsch / Kritik ist und bleibt eine zu große Anzahl an Anlaufstellen.

Zu der aktualisierten Meldung der dpa, wonach Innenminister Thomas Strobl aussagt, dass die FDP „verwirrt“ sei und er bemängelt: «Erst beklagt sie, es gäbe keine Anlaufstelle, und dann sind es unübersichtlich viele. Das passt nicht zusammen», stellt der digitalpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Daniel Karrais, klar:

„Die Aussage des Innenministers ist falsch. Strobl sollte in Sachen Verwirrung nicht von sich selbst auf Andere schließen. Ich habe nie gesagt, dass es keine Anlaufstelle für von Cyberangriffen Betroffene gäbe. Meine Kritik ist und bleibt, dass es eine zu große Vielzahl solcher Stellen im Land und auch im Bund gibt. Die verschwindend geringe Zahl von aktiv von der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) bearbeiteten Vorfälle spricht deutlich dafür, dass kaum jemand diese Stelle kennt und in Anspruch nimmt.

Darum muss die Cybersicherheitsarchitektur im Land entschlackt und die Information darüber verbessert werden. Insgesamt scheint Strobl sehr davon getroffen zu sein, mit der Kritik des Kompetenzwirrwarrs konfrontiert zu werden.“