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Karrais zu Besuch bei Sturm Sanitär- und Heizungstechnik GmbH in Sulz

„Das Vertrauen in die Politik muss wiederhergestellt werden“

Im Rahmen seiner regelmäßigen Wahlkreistermine besuchte FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais zuletzt das Unternehmen Sturm Sanitär- und Heizungstechnik in Sulz. Begleitet wurde er von der FDP-Europakandidatin Maximiliane Scheidel. Bei einem anregenden Gespräch mit der Geschäftsleitung der Sturm-Gruppe ging es um die aktuellen Herausforderungen, vor denen das Unternehmen steht.

Die seit 2000 bestehende Unternehmensgruppe ist im Bereich Klima-, Heizungs- und Sanitärbau in Neu- sowie Bestandsgebäuden tätig. Ende letzten Jahres übernahm Peter Salomon als Geschäftsführer die Leitung der Unternehmensgruppe, die verschiedene Unternehmenszweige hat.

Im Gespräch mit den Besuchern wurde schnell klar, dass Salomon große Herausforderungen für alle Unternehmen sieht. Die Krisensituation der letzten Jahre hatte spürbare Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienbranche, was sich auch bei der Auftragslage für Sturm niedergeschlagen habe, berichtete Vertriebsleiter Michael Frey.

Was das unternehmerische Handeln zunehmend erschwere, sei die fehlende Planungssicherheit, gab Peter Salomon zu bedenken: „Die Politik gibt uns aktuell wenig Anlass für Verlässlichkeit, daher herrscht oft Verunsicherung.“ Als Beispiel führte er manche kurzfristigen Kürzungen von Förderungen oder Zuschüssen an. Zudem stünden viele Unternehmen vor der schwierigen Frage der Nachfolgeregelung. „In unsicheren Zeiten sind viele nicht mehr bereit, das Risiko und die Verantwortung einer Leitungsposition auf sich zu nehmen. Das schadet dem unternehmerischen Klima,“ erklärte Peter Salomon. Perspektiven und Verlässlichkeit seien für die jüngere Generation daher essenziell. Dies bestätigte auch Maximiliane Scheidel, die im Familienunternehmen Scheidel Kunststoffe in Villingendorf vor einigen Jahren die Nachfolge angetreten hat.

FDP-Politiker Karrais verstand die Bedenken: „Das Vertrauen in den Staat hat durch langwierige Diskussionen, viel Bürokratie und unverständliche Entscheidungen gelitten. Die schwierige geopolitische Lage hat die massiven Versäumnisse für Reformen der letzten Jahrzehnte schonungslos offengelegt.“ Was über 16 Jahre verschlafen worden sei, könne man jedoch nicht in zwei Jahren beseitigen, befand der Landespolitiker. Die Bundesregierung habe hier bereits wirksame Maßnahmenpakete auf den Weg gebracht. „Hervorzuheben ist beispielsweise das Wachstumschancengesetz, das die Wirtschaft deutlich entlastet. Auch das Thema Bürokratieabbau wird durch das Bürokratieentlastungsgesetz auf Bundesebene vorangetrieben,“ berichtete Karrais.

Zuletzt habe sich die FDP auf europäischer Ebene dafür eingesetzt, dass Deutschland dem von der EU geplanten Lieferkettengesetz nicht zustimme. Dieses sei nun deutlich entschärft worden, aber gegen die Stimmen Deutschlands beschlossen worden. „Deutschland muss auf EU-Ebene gegen noch mehr Bürokratie vorgehen. Da dürfen wir mitreden, das wird oft vergessen, wenn man auf die EU schimpft,“ stimmte Maximiliane Scheidel zu. Bei der kommenden Europawahl werde sie als Kandidatin der FDP antreten. „Mir liegt daran, dass sich die Bedingungen für Unternehmen verbessern. Deswegen habe ich mich entschieden, selbst politisch aktiv zu werden. Es bringt nichts, nur zu meckern, man muss auch etwas dafür tun, damit sich etwas ändert,“ erläuterte sie ihre Motivation zur Kandidatur.

„Baden-Württemberg hat einen guten Mittelstand mit vielen Unternehmen, die für Innovationen und Fortschritt brennen. Diese müssen aber durch geeignete Rahmenbedingungen unterstützt werden,“ forderte Salomon abschließend.

Karrais zeigte sich optimistisch: „Auf politischer Ebene zeichnet sich zunehmend mehr Pragmatismus ab, zum Beispiel in Sachen Bürokratieabbau. Viele Verwaltungsvorschriften müssen an die Praxis angepasst werden, was nun auch angegangen wird. Das ist eine begrüßenswerte Trendwende, aber wir müssen natürlich weiter am Ball bleiben.“

 

Foto (v.l.n.r.): Ronny Di Caprio, Michael Frey, Maximiliane Scheidel, Peter Salomon, Daniel Karrais.