Oberster Datenschützer redet bei Neujahrsempfang der FDP / Karrais kündigt erneute Kandidatur zur Landtagswahl 2021 an

Beim Neujahrsempfang des FDP Kreisverbands Rottweil und des Landtagsabgeordneten Daniel Karrais warb Gastredner Stefan Brink, seines Zeichens Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI), für den „Datenschutz als Freiheitsrecht“. Brink habe durch seine vernünftige und konstruktive Art die Datenschutz-Aufsichtsbehörde zu führen parteiübergreifend Anerkennung bekommen, eröffnete Kreisvorsitzender Karrais bei seiner Begrüßung vor rund 100 Gästen.

Karrais ging in seiner Rede vor allem auf die Herausforderungen, die das neue Jahrzehnt bringe, ein. Dabei appellierte der Abgeordnete an die Vernunft und gegen blinden Aktionismus und (Klima-)Hysterie. „Wir brauchen vernünftige Lösungen, die auf Fakten basieren und keine hektischen und unüberlegten Schnellschüsse, wie bei der Energiewende,“ forderte Karrais. In seinen Ausführungen ging er dabei auch auf die Automobilbranche ein. Es werde ein Feldzug gegen den Verbrennungsmotor zu Gunsten der batteriebetriebenen Elektromobilität geführt, so der FDP-Politiker. Dabei würden die Umwelteinflüsse von Batterieautos weitgehend vernachlässigt, ist er überzeugt.

Die Lösung sehe Karrais in Technologieoffenheit und damit einer Stärkung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen. „Mit synthetischen Kraftstoffen können wir schon die Bestandsflotten klimafreundlicher fahren lassen. Fahrverbote für quasi neue Autos, wie in Stuttgart, können wir uns dann sparen,“ erläuterte Karrais den Anwesenden. Wasserstoff werde in Zukunft eine größere Rolle spielen und das nicht nur im Verkehr. Man müsse „sektorenübergreifend denken“ und so auch die Energieversorgung im Gesamtkreislauf denken. Da komme man mit Strom nicht weiter, meinte Energiepolitiker Karrais. Im weiteren Verlauf seiner Rede ging er auf die Themen Gäubahn, Infrastruktur im ländlichen Raum und Bürokratieabbau durch Digitalisierung ein.

Zum Schluss seiner Ausführungen kündigte Karrais dann seine Bereitschaft zur erneuten Kandidatur bei der Landtagswahl 2021 an. „Ich möchte eine Politik aus dem ländlichen Raum für den ländlichen Raum und damit für unsere Region und den Kreis Rottweil machen,“ warb das Mitglied des Landtags.

Nach Grußworten der beiden Bundestagsabgeordneten Marcel Klinge (VS) und Christoph Hoffmann (LÖ) sowie von Karrais Vorgänger und Kreistagsmitglied Gerhard Aden kam Gastredner Brink zu Wort. „Unser Motto ist beraten vor sanktionieren. Jedes Unternehmen und jeder Verein können sich an uns wenden, wenn sie sich unsicher sind, ob sie alles richtig machen,“ erklärte der oberste Datenschützer das Verständnis seiner Aufgabe. In Bezug auf KMUs und Vereine zeigte Brink auch die Schwächen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auf. „Der Grundsatz war one-size-fits-all. Eigentlich gut, aber man hat Ausnahmeregeln für die kleineren Einheiten vergessen. Da muss nachgebessert werden,“ forderte Brink, der dies auch in seiner Stellungnahme zum Evaluierungsprozess der DSGVO in Brüssel aufgezeigt habe.

Brink ging auch auf die Vorteile der DSGVO für Unternehmen ein. „Früher hatte jedes Land seine eigenen Regeln, welche Daten durch Produkte genutzt werden dürfen und welche nicht. Das ist jetzt vorbei,“ erklärte er. Vor allem könne man durch die Größe des europäischen Markts mit einheitlichen Regeln geschlossen gegenüber ausländischen Konzernen, wie Facebook und Google, auftreten. „Bei 500 Millionen Nutzern, wird es interessant sich an die Regeln anzupassen,“ meint der Behördenleiter. Schon heute seien Daten die Rohstoffe vieler Internetgiganten. Da sei es wichtig, dass man die Bürger davor schütze von allem und jedem durchleuchtet werden zu können.

Bei einem Stehimbiss ließ die FDP mit ihren Gästen den Abend in gemütlicher Runde ausklingen.

Text zu Bild 1439: Gäste aus Politik und Redner des Neujahrsempfangs (v.l.) Marcel Klinge MdB, Josef Rack, Isabel Groß (LfDI), Stefan Brink (lfDI), Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Daniel Karrais MdL, Gerhard Aden, Oberbürgermeister Ralf Broß, Christoph Hoffmann MdB

 Weitere Presseerwähnungen unter: 

               https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottweil-datenschutzbeauftragter-raeumt-versaeumnisse-mit-blick-auf-vereine-ein.2ae5fb75-76ee-4843-9d5e-d7f4c7fec5dd.html                                                            Foto: FDP

 

Stuttgart / Rottweil. Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais nahm gemeinsam mit seinen Gäubahnanrainer-Kollegen Timm Kern (Freudenstadt) und Jürgen Keck (Konstanz-Radolfzell) die neueste Mitteilung des Wirtschaftsbündnisses der IHK zum schnelleren Ausbau der Gäubahn zum Anlass eine Initiative in den Landtag von Baden-Württemberg einzubringen.

 

Unter der Überschrift „Tempo für die Gäubahn: Was tut die Landesregierung, um Planungsbeschleunigung und ein besseres Mobilitätsangebot auf der Gäubahn voranzutreiben?“ verlangen Karrais und seine Kollegen von Verkehrsminister Winfried Hermann eine detaillierte Antwort auf die Frage, warum er sich im Bundesrat gegen die Aufnahme der Gäubahn in ein neues Bundesgesetz gestellt habe. Die Gäubahn sollte in das Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz (MgvG) aufgenommen werden, das den Ausbau von ausgewählten Schienenprojekten voranbringen soll. Die Landesregierung habe sich bei der Abstimmung im Bundesrat aber enthalten.

 

„Der Ausbau der Gäubahn wird von Bahn und Bund immer wieder nach hinten geschoben. Jetzt hätte man die Gelegenheit gehabt einen schnelleren Ausbau ins Gesetz zu bringen und Baden-Württemberg macht nicht mit,“ äußert sich der Rottweiler Wahlkreisabgeordnete Daniel Karrais verärgert. Ein zügiger zweigleisiger Ausbau sei angesichts der unzumutbaren Verspätungen und Zugausfälle dringend geboten. „Wer Richtung Stuttgart oder Bodensee pendelt und Bahn fahren will, muss zusätzlich ein Auto vorhalten. Sonst kommt man oft nicht weiter als zum Bahnhof,“ bekräftigt Karrais seine Erfahrung mit der Verbindung. Bei einer Pünktlichkeit von nur 85 % und Ausfallraten von bis zu zwei Fahrten am Tag sei der Handlungsbedarf deutlich genug, meint Karrais.

 

Weiterhin will das FDP-Trio vom Verkehrsministerium wissen, welche Maßnahmen seitens des Landes stattdessen unternommen werden, um die Zuverlässigkeit der Bahnverbindung zu erhöhen. Auch zum Stand der geplanten Unterbrechung der Strecke in Stuttgart-Vaihingen stellen die FDP-Politiker Fragen. „Die Unterbrechung in Vaihingen kann fatal für die Verbindung sein. Dazu kommt der Autobahnausbau bei Böblingen. Nach Stuttgart zu kommen, wird dann schwer,“ befürchtet Karrais. „Wir wollen mehr Tempo bei der Verbesserung der Zugstrecke,“ fordert der Abgeordnete.

 

„Es wird Zeit, dass die Vertrösterei bei der Gäubahn ein Ende hat. Auch wenn die Bahn dem Bund gehört, muss das Land einen Plan haben und Druck ausüben,“ ist Karrais überzeugt. Er sei gespannt auf die Antwort des Ministeriums und hofft auf eine konstruktive Diskussion mit der Landesregierung: „Bei der Gäubahn zählt für mich das Ergebnis und nicht die Parteifarbe Ich werde das Thema so lange regelmäßig auf die Agenda bringen, bis sich etwas bewegt.“

Parteitag stimmt Rottweiler Vorschlägen zum Mobilfunkausbau und zur Glasfaserprämie zu / Karrais: „Können uns hinterherhinken nicht mehr leisten“

 

Beim traditionellen Dreikönigsparteitag der Freien Demokraten stimmten sich auch die Delegierten der Kreis-FDP auf den begonnenen Vorwahlkampf ein. In den Reden von Landeschef Michael Theurer und Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke drückten beide aus, dass es an der Zeit sei der sich eintrübenden Wirtschaftskraft politisch entgegen zu treten.

 

Mit Blick auf zunehmende Kurzarbeit und Stellenstreichungen in der Automobilindustrie forderte Rülke eine Abkehr von der einseitigen Förderung der batterieelektrischen Mobilität. „Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe müssen in der Förderung endlich dem E-Auto gleichgesetzt werden,“ erklärte Rülke. Er sehe in alternativen Kraftstoffen die größeren Chancen für das Klima und die baden-württembergische Wirtschaft.

 

Im kontrovers diskutierten Leitantrag „Die Signale der Wirtschaft verstehen: Den Menschen in Baden-Württemberg Zukunft schaffen“ stellte die Partei zentrale Forderungen für den Fortbestand des Erfolgs des Landes auf. Da es darin auch um Energiepolitik und digitale Infrastruktur ging, war in der Antragsberatung der Rottweiler Landtagsabgeordnete Daniel Karrais am Rednerpult gefordert.

 

Im weiteren Verlauf des Parteitags erzielte die Kreis-FDP mit ihrem Antrag unter dem Titel „Mobilfunkausbau in Baden-Württemberg beschleunigen“ einen Erfolg. „Es ist eine Zumutung, wenn man entlang von Bundesstraßen oder Bahnstrecken nicht mal telefonieren kann. Um den Ausbau zu beschleunigen müssen aber auch alle Akteure an einem Strang ziehen,“ erklärte der Kreisvorsitzende Daniel Karrais in seiner Rede. Oft scheiterten die Ausbauvorhaben der Mobilfunkunternehmen am Widerstand der Kommunalpolitik oder an Bürgerprotesten, was vor allem durch „irrationale Panikmache selbsternannter Experten“ verursacht werde, meinte der FDP-Politiker. „Damit wir den Ausbau beschleunigen können, müssen wir die geschürten Ängste durch Aufklärungskampagnen abbauen. Land und Kommunen müssen aber auch Flächen und Gebäude zur Verfügung stellen,“ forderte Karrais. „Wir können es uns wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht leisten hinter dem Rest der Welt hinterherzuhinken,“ schloss Karrais seine Rede, der eine breite Zustimmung zum Antrag folgte.

 

Auch beim Glasfaserausbau konnten die Rottweiler Delegierten um Daniel Karrais einen Erfolg feiern. Der Forderung nach einer Glasfaserprämie als Instrument der Nachfrageförderung, die Karrais als Antrag einbrachte, schloss sich die Landespartei ebenfalls an. „Eine solide digitale Infrastruktur ist gerade im ländlichen Raum notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dem haben wir mit unseren Anträgen Nachdruck verliehen,“ zog der Kreisvorsitzende Karrais sein Fazit zum Dreikönigstreff.

 

 

 

Text zum Bild: Diesmal in der ersten Reihe folgen (v.l.) Ex-MdL Dieter Kleinmann, der frühere Kreisvorsitzende Hans Zeller, Kreisvorsitzender Daniel Karrais, Niko Reith aus dem Kreis Schwarzwald-Baar und Josef Rack dem Parteitag

                                                                                                                                       Foto: FDP