Ukraine-Krieg und steigende Energiepreise stellen die Tourismus-Branche vor große Herausforderungen

Für Karrais war es der zweite Besuch beim Reiseunternehmen Hauser Reisen in Rottweil. Bereits im Juni 2020 gab es ein Treffen mit Hauser, damals allerdings in größerer Runde. Alle Busunternehmen im Kreis kamen unter dem Motto „Bus retten“ zusammen und tauschten sich über die Folgen der Pandemie für die Branche aus.

Im Mittelpunkt des diesmaligen Treffens stand der Krieg in der Ukraine und die Folgen für Europa. Karrais erkundigte sich über die Situation bei Hauser und die Auswirkungen, mit denen das Unternehmen seit Beginn des Krieges zu kämpfen hat.

Als touristisches Unternehmen sei Hauser daran gewohnt, sich an geänderte Rahmenbedingungen rasch anzupassen und entsprechend zu reagieren, bemerkt Geschäftsführer Axel Keller. Diese Flexibilität wurde bereits durch die Corona-Pandemie auf eine harte Probe gestellt. „Kreative Köpfe und ein engagiertes Team waren gefordert, um das Unternehmen gut durch die Krise zu navigieren. Nur so konnten neue Ideen und innovative Lösungen auch umgesetzt werden,“ betont der Geschäftsführer. Sehr schnell hatte Hauser das Test- und Impfzentrum auf dem Berner Feld eingerichtet und auf mobiles Arbeiten gesetzt. Dennoch habe sich die Mitarbeiterstärke reduziert, da viele der Touristik als stark konjunkturabhängige Branche den Rücken gekehrt hätten. Auch Kurzarbeit habe es zeitweise gegeben. Insgesamt habe man die Pandemie gut überstanden, resümiert Keller. Dies sei nicht zuletzt durch die Überbrückungshilfen möglich gewesen, für die es Lob an die Politik gab. „Wir wollen aber nicht am Tropf vom Staat hängen, sondern selbst am Markt bestehen,“ findet der Unternehmer.

Nun werde die Tourismus-Branche durch den Krieg in der Ukraine erneut vor große Herausforderungen gestellt. „Die Nachfrage der Kunden sinkt natürlich bei derartigen Ereignissen“, gibt Axel Keller zu bedenken. „Normalerweise ist Osteuropa ein beliebtes Reiseziel in den Sommermonaten. Rundreisen nach Russland und in die Baltischen Länder finden regelmäßig statt. Aktuell gibt es zwar kein Einreiseverbot, aber aus ethisch-moralischen Gründen haben wir uns entschieden, alle Fahrten zu streichen. Unter diesen Umständen können und wollen wir keine Gäste ins Land des Aggressors bringen,“ erklärt Verkaufsleiterin Hülya Keller.

Hauser war jedoch eines der ersten Unternehmen, die Fahrten mit Hilfsgütern in die Ukraine unternommen hatten, um die Menschen vor Ort zu unterstützen. „Wir waren von der großen Hilfsbereitschaft überwältigt“, schwärmt Stefan Beck, technischer Leiter bei Hauser Reisen. „Vorerst sind aber keine weiteren Fahrten mehr geplant.“ Man wolle abwarten und erst erneut tätig werden, wenn wieder Hilfe benötigt wird.

Zur generellen Situation der Branche meint Hülya Keller, Verkaufsleiterin bei Hauser: „Aktuell wird noch nicht auf Reisen verzichtet. Im Gegenteil – nach zwei Jahren Pandemie ist der Wunsch zu verreisen groß. Viele planen bereits den Haupturlaub im Sommer.“ Ob die Reisebereitschaft anhalten werde, sei aber noch nicht absehbar. „Die gestiegenen Energiepreise wird man erst bei der nächsten Nebenkostenabrechnung sehen,“ gibt Stefan Beck zu bedenken. Viele Familien buchen zudem sehr kurzfristig, was sich dann erst im Sommer bemerkbar machen wird.

Durch die steigenden Energie- und Rohstoffpreise steigen natürlich auch die Kosten für Unternehmen. Auf Karrais‘ Frage, ob Hauser die Preise erhöhen müsse, antwortet Axel Keller: „Aktuell gibt es noch keine Preissteigerungen, aber je länger die Situation anhält, umso wahrscheinlicher wird es, dass wir die Kosten auch auf die Kunden umlegen müssen.“

In Sachen alternativem Antrieb war man sich einig, dass es noch eine Weile dauern werde, bis sich dies für die Reisebusbranche lohne. Für den ÖPNV sei dies gut umsetzbar, da hier kürzere Strecken zurückgelegt werden. Im Reisebusbereich ist E-Mobilität hingegen aktuell aufgrund der langen Strecken und geringen Reichweiten nicht rentabel. „Unsere Reisebusse sind außerdem weltweit unterwegs und müssen vor Ort repariert werden können. Bei Dieselmotoren ist dies problemlos möglich,“ führt Axel Keller ein weiteres Argument ins Feld. In der Vorausschau wird sich in den kommenden fünf Jahren vermutlich wenig für die Reisebus-Branche ändern. Es bleibe also nichts Anderes übrig, als auf die Weiter- oder Neuentwicklung anderer Technologien zu warten.

Zum Abschluss zieht Karrais dennoch ein positives Fazit: „Die Politik hat die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen einigermaßen gut abfedern können. Angesichts des Ukraine-Krieges stehen wir nun vor neuen Herausforderungen, durch die es zu navigieren gilt. Mir ist es besonders wichtig, mit den betroffenen Unternehmen direkt ins Gespräch zu kommen, um zu sehen, wo der Schuh drückt und wie die Politik hier helfen kann. Dadurch nehme ich immer wieder wichtige Anregungen für meine Arbeit im Landtag mit!“

 

Foto (li. nach re.): Daniel Karrais MdL, Hülya Keller (Verkaufsleiterin bei Hauser Reisen), Daniela Hermann (IHK), Axel Keller (Geschäftsführer von Hauser Reisen), Stefan Beck (technischer Leiter bei Hauser Reisen).

Volldigitalisierte Arbeitsweise ermöglicht Papierlosigkeit / Beratungsangebote nutzen

Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (FDP) statte dem Regionalzentrum der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen einen Besuch ab. Dort sprach er mit der Leitung des Zentrums über Leistungen der Behörde und Verwaltungsdigitalisierung im öffentlichen Bereich.

„Wir betreuen aktuell etwa 490.000 Versicherte, sowie rund 216.000 Rentenbezieher aus den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen und Konstanz“, erklärt Andrea Wittlinger, Leiterin des Regionalzentrums. Um diese große Zahl zu bewältigen, seien 134 Mitarbeiter bei der Behörde angestellt, verteilt auf die drei Standorte des Regionalzentrums in Villingen, Stuttgart und Singen, so Wittlinger. „Die Rente ist ein Thema, das früher oder später jeden und jede betreffen wird, daher wollte ich mir einen Überblick über die Dienstleistungen und Angebote der Rentenversicherung verschaffen.“, so Karrais über die Gründe für seinen Besuch in Villingen. Gleich zum Einstieg war die geplante Rentenerhöhung um 5,35 Prozent in Westdeutschland ein Thema. Die Erhöhung komme zum richtigen Zeitpunkt, waren sich alle Anwesenden einig.

Zu den Leistungen gehören unter anderem auch Beratungsgespräche. Hier sei es wichtig auf die drei Säulen der Altersvorsorge, die gesetzliche, betriebliche und private, aufmerksam zu machen, so die Regionaldirektorin. „Wir geben auch Tipps, welche Art von Vorsorgeprodukten geeignet sein können,“ berichtet Wittlinger. Auch Schulbesuche macht die Rentenversicherung, um die Jugendlichen früh an das Thema Altersvorsorge heranzuführen. „Leider wird in den Schulen kaum auf solche entscheidenden Fragen eingegangen. Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen“, bedauert der Abgeordnete Karrais.

Zu den weiteren Angeboten der Rentenversicherung gehören auch etwa die Übernahme der Kosten von Präventionsleistungen oder Reha, da so häufig ein gesundheitlich bedingter früherer Renteneintritt verhindert werden kann, erklärt der Erste Direktor der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, Andreas Schwarz. „Viele Leute denken, dass sie die Reha selbst zahlen müssten oder von der Krankenkasse keine bekommen. Wir helfen, um den Leuten weiter zu ermöglichen für sich selbst zu sorgen, bis sie regulär in die Rente eintreten,“ so der Direktor.

Sehr früh – im Vergleich zu anderen Behörden – habe die Deutsche Rentenversicherung die Digitalisierung forciert, mittlerweile sei die e-Akte Standard, erklärte Direktorin Gabriele Frenzer-Wolf stolz: „Das hat uns, gerade in der Corona-Pandemie, enorm weitergeholfen“. Papierakten gebe es nur noch vereinzelt, womit es einfach möglich sei den Beschäftigten mobile Arbeitsmöglichkeiten zu bieten. „Wir sind ein attraktiver und moderner Arbeitgeber und bilden auch aus. Dabei bieten wir einen Einstieg ins Beamtentum,“ warb Frenzer-Wolf. Daniel Karrais, der Sprecher für Digitales der FDP/DVP-Fraktion im Landtag ist, zeigt sich davon überzeugt: „Die Deutsche Rentenversicherung zeigt, dass auch die Verwaltung digitalisiert werden kann und muss und welche Vorteile das bietet.“

Auch der demographische Wandel und die Folgen für die Rentenentwicklung wurde diskutiert. Den Einstieg in die kapitalgedeckte Rente, den die Bundesregierung mit zehn Milliarden Euro in Form einer Aktienrente vornehmen wolle, sieht Schwarz jedoch kritisch. „Wir zahlen im Monat 25 Milliarden Euro Renten aus. Da wird man mit dem Betrag aus der Aktienrente nicht weit kommen,“ so der Rentenexperte. Dennoch müsste die Politik sich die Rente genau anschauen. „Viele Dinge sind gut gemeint, laufen aber am Ziel vorbei und kosten vor allem Geld, das man besser unter den Rentenbeziehern verteilen könnte,“ erklärte Schwarz. Die Stabilität der Renten wird wohl noch weitere Generationen beschäftigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MdL Karrais im Gespräch mit Wirtschaftsjunioren / Meldeportal für Bürokratie geschaffen

„Wir sind die Stimme der jungen Wirtschaft“, beschreibt Stefanie Faulhaber, Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren Schwarzwald-Baar-Heuberg und Kaufmännische Leiterin bei GUK Falzmaschinen in Wellendingen ihren Verband. Sie und der stellvertretende Kreissprecher, Markus Paul, trafen sich mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais um über die wichtigsten Themen zu sprechen, die gerade jüngere Geschäftsführer und Führungskräfte in der Region bewegen.

„Es ist schön, auch mal mit gleichaltrigen, die Unternehmen leiten, an einem Tisch zu sitzen“, sagte Karrais zu Beginn mit einem Augenzwinkern. Die beiden Wirtschaftsjunioren brachten einige Ideen, Herausforderungen und Anregungen ins Gespräch mit. Gleich zu Beginn kam mit dem Arbeitskräftemangel eines der größten Probleme zur Sprache. Dieser werde durch den demographischen Wandel in naher Zukunft noch ernster, erklärt Markus Paul. Auch GUK Falzautomaten – Weltmarktführer auf ihrem Gebiet – hat damit stark zu kämpfen. „Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird wohl ein nicht unerheblicher Anteil unserer aktuellen Belegschaft in den Ruhestand gehen“, so Faulhaber. Das Stimmungsbild der Mitglieder zeigt, dass neben Engpässen in der Materialversorgung und Lieferkettenthematik, die Unternehmen auch der Engpass „Mensch“ beschäftigt. „Es geht nicht mal nur um Fachkräfte, sondern um alle Arbeitskräfte insgesamt. Die Vorstellung man müsse studiert haben um sich einen guten Lebensunterhalt verdienen zu können entspricht nicht der einzigen Wahrheit. Die duale Ausbildung ist eine sehr gute Grundlage und dabei verdient ein Azubi schon ab Tag 1 Geld,“ erklärte Faulhaber.

Der FDP-Politiker verwies auf die Vorhaben der neuen Bundesregierung, um den Zustrom zum Arbeitsmarkt zu fördern. „Fakt ist, dass zu wenig Leute in den Arbeitsmarkt aus Deutschland nachkommen. Darum sind wir zwangsläufig auf Zuwanderung angewiesen. Sonst wird es hier schwierig den Wohlstand zu erhalten,“ gab Karrais zu Bedenken. Bisher habe sich der Staat bei diesem wichtigen Thema selbst im Weg gestanden, findet der Abgeordnete. Es sei zu schwer für arbeitswillige Ausländer in Deutschland eine Arbeitserlaubnis zu erlangen. Die neue Bundesregierung habe das Problem aber erkannt, ein neues Arbeitskräftezuwanderungsgesetz sei zeitnah geplant. Die beiden Wirtschaftsjunioren, Stefanie Faulhaber und Markus Paul, hoffen hierbei auf eine klare, unbürokratische Regel, die ihnen ihre Arbeit deutlich vereinfachen könnte. „Ich denke, dass sich die Bundesregierung ein Vorbild an dem kanadischen Modell nehmen wird. Dort wird seit Jahren erfolgreiche Einwanderungspolitik betrieben“, so Karrais.

Unternehmer Paul sprach einen Punkt, den viele seiner Kollegen belaste, direkt an: „Wir bekommen immer mehr neue bürokratische Auflagen. Alle reden vom Abbau, aber von der Politik kommt das Gegenteil.“ Wie das sein könne, frage sich nicht nur der Wirtschaftsjunior. Karrais versuchte sich an einer Erklärung, die den Ball zurück ins Feld der Wirtschaft spielte. „Politiker bekommen die Klagen über Bürokratie, aber leider zu selten Hinweise auf die konkreten Punkte, die stören. Da weiß man dann nicht, wo man ansetzen soll. Darum haben wir ein Meldeportal entwickelt, bei dem bürokratische Auflagen aufzeigt werden können,“ erklärte Karrais. Die Meldungen würden gesammelt, mit dem Ziel die entsprechenden Gesetzesänderungen auf den Weg zu bringen. Die Idee fand bei den beiden jungen Unternehmern Anklang. Zudem müsse man dafür sorgen, dass die Digitalisierung Einzug in die Verwaltung halte, führte Digitalpolitiker Karrais weiter aus. „Oft müssen Unternehmen die gleichen Daten an verschiedene Stellen melden, obwohl der Staat die Information schon hat,“ sagte er kopfschüttelnd.

Auch weitere Punkte, wie die Versorgung mit schnellem Internet kamen zur Sprache. Die Gesprächspartner vereinbarten weiter in Kontakt zu bleiben.

Auch Desinformation im Netz ist Cybersicherheitsthema

Anlässlich der Meldung wonach Innenminister Thomas Strobl für digitale Souveränität und höhere Investitionen in Cybersicherheit geworben hat, sagt Daniel Karrais, digitalpolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag:

„Minister Strobl hat recht, dass mehr in Cybersicherheit investiert werden muss. Das gilt aber nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für das Land. Bei den letzten Haushaltsberatungen im Landtag wurden die Ausgaben für die Cybersicherheit erst nachträglich erhöht. Wenn das Thema tatsächlich so einen hohen Stellenwert in der Landesregierung hätte, wären die Gelder von Anfang an vorgesehen gewesen.

Die Warnungen des Innenministers zu Cyberangriffen passen nicht zu den Aktivitäten der Landesregierung. Statt die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen mit der Cyberwehr zu stärken, wird deren Förderung eingestellt. Die neue Cybersicherheitsagentur schafft derweil bei weitem noch keinen Ersatz für die wichtigen Aufgaben der Cyberwehr. Die Landesregierung hat die Cyberabwehr des Landes damit geschwächt. Das ist besonders absurd, weil Minister Strobl zuvor keine Gelegenheit ausgelassen hat, um die Cyberwehr als Leuchtturm der Cybersicherheit darzustellen.

In Zeiten hybrider Kriegsführung durch Russland ist das Schließen von Sicherheitslücken und die Steigerung der digitalen Resilienz gegen Cyberangriffe zentral. Den neuen Bedrohungen im Cyberspace muss durch eine ehrgeizige Cybersicherheitspolitik entgegengetreten werden. Die Landesregierung hat ihre Hausaufgaben hier noch nicht gemacht.

Cyberkriminalität hört nicht bei Computersabotage auf. Minister Strobl legt viel zu wenig Augenmerk auf die Gefahr der Desinformation beispielsweise durch gefälschte Videos (Deep Fakes) und Fake News als Mittel der Cyberkriegsführung. Desinformation ist eine Gefahr aus dem Cyberraum, die neben Cyberspionage und –sabotage eine genauso wichtige Rolle spielt. Es ist bezeichnend für die Kompetenz der Landesregierung bei der Cybersicherheit, wenn sie diese Gefahr für das Gemeinwesen in ihrer Cybersicherheitsstrategie nicht erwähnt. Die Cybersicherheitsagentur muss zwingend Kompetenz aufbauen, um Desinformation durch Manipulation von Bildern und Videos zu erkennen und über die Gefahr aufzuklären.“

Effektiver Klimaschutz nur mit ganzheitlicher Betrachtung möglich!

Zur Meldung, wonach das Land mit einem neuen Klima-Maßnahmen-Register (KMR) mehr
Tempo beim Klimaschutz machen will, sagte der klimapolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion
im baden-württembergischen Landtag, Daniel Karrais:

„Wir begrüßen es, dass der Landesregierung die eklatanten Mängel ihres 2014 veröffentlichten
Energie- und Klimaschutzkonzepts aufgefallen sind. Inwieweit aber das heute angekündigte
Klima-Maßnahmen-Register nun zu ‚mehr Tempo‘ beim Klimaschutz führen soll, konnten auch
Ministerpräsident Kretschmann und Umweltministerin Walker nicht plausibel erklären.
Wieder plant die Landesregierung, durch kleinteilige und kaum erfüllbare Sektorziele in
Bereichen wie Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude und Verkehr einzugreifen. Wieder droht die
Landesregierung damit einem verwirrenden Kompetenz-Chaos Vorschub zu leisten und
effektiven Klimaschutz zu behindern. Bei den meisten Sektoren hat das Land gar keine
Gesetzgebungskompetenz. Es ist daher widersinnig sich zu kleinteilig mit Zielen zu
beschäftigen, die man gar nicht selbst einhalten kann. Die Aufgabe des Landes beim
Klimaschutz ist es, dafür zu sorgen, dass die Industrie beste Voraussetzungen erhält, um in
klimafreundliche Technologien und Produktionen zu investieren. Außerdem muss das Land
auch die eigenen Hausaufgaben bei der Sanierung der eigenen Liegenschaften machen.
Statt zusammenhängende Wirtschafts- und Lebensbereiche künstlich voneinander zu trennen
und dabei wichtige Querverbindungen und Wechselwirkungen zu ignorieren, kann die
Jahrhundertaufgabe Klimaschutz daher nur mit einem sektorübergreifenden Plan bewältigt
werden, der Energieerzeugung, Infrastruktur und Anwendungsfelder ganzheitlich betrachtet
und die zahlreichen Interessen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft miteinander verbindet.“

Der Rottweiler FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais freut sich über einen Zuschuss aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes.

Die Schindelbrücke im Neckartal war durch Brandstiftung abgebrannt. Der Rottweiler Gemeinderat hatte daraufhin eine Neuerrichtung beschlossen, um den für Wanderer und Radfahrer wichtigen Weg wieder passierbar zu machen. Der Neubau soll 446.250 Euro kosten, wovon das Land 30 Prozent der förderfähigen Kosten übernehme, was 133.875 Euro entspricht.

„Die Schindelbrücke ist für die Naherholung rund um die Neckarburg wichtig. Da Investitionen in Tourismus freiwillige Aufgaben der Kommunen sind, müsste die Stadt den Neubau selbst finanzieren. Durch die Landesförderung erhält Rottweil eine wichtige Unterstützung,“ freut sich Karrais.

Dass immer wieder Förderanträge aus dem Kreis Rottweil erfolgreich bewilligt werden zeige, dass sich der Einsatz für die Förderungen auf Landesebene lohne, so Karrais

Eine Schulstunde mit Fokussierung auf die Politik:

Auf gut vorbereitete und sehr interessierte Schülerinnen und Schüler trafen die FDP-Politiker Dr. Timm Kern und Daniel Karrais beim Besuch in der Schramberger Schule. Im Zentrum des Schülerinteresses standen die Themen Internet, Digitalisierung und Klimaveränderungen „Warum ist in Deutschland das Internet so langsam?“ und „Was unternehmen Sie persönlich für den Klimaschutz?“ oder “Weshalb sind die Spritpreise so hoch?“ oder „Hatten sie schon mal was mit Korruption zu tun?“ Die Fragen der Schülerinnen und Schüler waren teilweise sehr direkt. „Die Frage ist interessant, die wurde mir so noch nie gestellt“, so Timm Kern als er danach gefragt wurde, ob er persönlich schon einmal Korruption erlebt habe. „Nein, mit merkwürdigen Angeboten habe ich es bisher noch nie zu tun gehabt“, so die klare Antwort von Timm Kern dazu.

Die Antworten beider Landespolitiker zur Klimafrage lauteten von „oft mit der Bahn fahren“, über „Lebensmittel möglichst aus lokaler Herstellung, wenig Waren mit langen Transportwegen kaufen“, bis „Plastik vermeiden im Haushalt“ und waren für die Schüler überzeugend.

Die Frage „Was stört Sie am meisten?“ führte zum Ukraine-Konflikt. Den Historiker und Theologen Kern belastet aktuell am stärksten, „dass mitten in Europa ein friedliches demokratisches Land überfallen wird.“ Für den Bildungspolitiker Kern sei es wichtig, dass es gelingt, Schülern und Jugendlichen, die vor ihrem Schulabschluss standen und jetzt aus der Ukraine flüchten mussten, zu ermöglichen, dass sie hier ihren Abschluss erlangen können. Dazu gebe es bereits konkrete Pläne im Kultusministerium. Karrais führte auf die Frage an, dass es ihn manchmal störe, dass Vernunft der Ideologie geopfert werde in politischen Entscheidungsprozessen. „Manchmal ist man festgefahren. Es ist wichtig, sich immer wieder neu zu überdenken und zu schauen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Das machen viele Akteure zu selten,“ erklärte der Rottweiler.

Die Frage nach dem langsamen Internet richtete sich an den Digitalisierungsexperten Karrais. „Wir waren zu lange zu gut bei Internet und Telekommunikation, haben uns ausgeruht und wurden von der rapiden Entwicklung überrollt. Erst seit wenigen Jahren wird beim Thema schnelles Internet richtig Druck gemacht. Jetzt gibt es viel aufzuholen. Zumindest in den Schulen haben wir durch den Digitalisierungspakt inzwischen flächendeckend schnelles Internet“, so der Landtagsabgeordnete aus Rottweil.

Am Beispiel der Frage, ob in Schulen weiter eine Maskenpflicht gelten solle, erklärte Timm Kern die Herausforderungen, die richtigen Entscheidungen zu treffen: „Es gibt Kinderpsychologen, die sagen, dass die Masken vor allem jüngere Kinder am Verständnis von Mimik und Gestik hindern. Das kann beispielsweise langfristige Folgen für die Entwicklung von Empathie haben. Gleichzeitig sagen Mediziner, dass Masken natürlich vor einer Corona-Infektion schützen. Es ist also mitunter nicht einfach, sich für den richtigen Weg zu entscheiden.“

Zum Schluss appellierte Daniel Karrais an die Schüler sich an den Wahlen zu beteiligen und zu informieren. „Wir Abgeordnete stehen Rede und Antwort. Wählen entscheidet über den Kurs für die nächsten Jahre. Dabei kann jede Stimme entscheidend sein,“ so der Politiker.

 

Text zum Bild:

Die Schulstunde zur Politik kam gut an bei den Schülerinnen und Schülern der Erhard-Junghans-Schule. Daniel Karrais (li) und Dr. Timm Kern (re) gaben bereitwillig Antworten auf die vielfältigen Fragen.                                                                                                                  Foto: Rack

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schwierige Lehrerversorgung und enorm großer Verwaltungsaufwand:

Neben der parlamentarischen Arbeit in Stuttgart ist es Daniel Karrais sehr wichtig, mit verschiedenen Gruppen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Dieser Tage besuchte er die Erhard-Junghans-Verbundschule in Schramberg. Begleitet wurde er vom bildungspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Dr. Timm Kern.

Im Gespräch mit der Schulleitung ging es um die derzeitigen Schulbedingungen. Rektor Jörg Hezel hatte einen „gut gefüllten Rucksack“ an Themen dabei. Schon zu Beginn des Schuljahres sei die Lehrerversorgung eher dürftig gewesen. Mittlerweile hätten Corona und andere Krankheitsfälle die Situation sehr stark verschärft. „Der Pflichtunterricht ist, auch mit erheblicher Mehrarbeit etlicher Lehrkräfte, kaum mehr aufrecht zu erhalten,“ sagte Hezel. Es gebe einen steten Mangel an Lehrkräften. Stellenausschreibungen blieben häufig ohne passende Bewerbungen offen.

Nach Auffassung des Schulleiters müsse der Zugang zur Lehrerausbildung attraktiver gestaltet und ausgeweitet werden. Bildungspolitiker Timm Kern ergänzte, dass ausgerechnet für die Sonderpädagogischen Bildungszentren (SBBZ), wo jeweils der Lehrkräftemangel am größten sei, gleichzeitig auch die höchste Zugangsbeschränkung vorhanden sei. Dies sei für ihn völlig unverständlich.

Auch die erheblich ausgeweiteten Verwaltungsaufgaben würden der Schulleitung zu schaffen machen: „Es müssen immer neue Dokumentationen und Statistiken erstellt werden, Entlastungen gibt es aber zu wenige,“ so Hezel. Eindrucksvoll belegte er dies an der Entlastung der Lehrkräfte, die für den EDV-Bereich zuständig sind. Gerade einmal zwei Stunden Anrechnung gebe es für die Betreuung der über hundert PCs und der vielen Tablets der Schule. Das reiche bei weitem nicht aus, um die zeitintensive Wartung zu gewährleisten. Die Stadt Schramberg unterstütze glücklicherweise gut durch die angestellten Informatiker. Bei Timm Kern stieß das auf Zustimmung. Um diese Situation zu verbessern, setze sich die FDP-Landtagsfraktion wiederholt für die Einführung eines „digitalen Hausmeisters“ ein. „Leider fehlt es bei der Umsetzung der Digitalisierung für die Schulen an der Unterstützung durch IT-Fachkräfte. Das kann ein Lehrerkollegium kaum alleine stemmen“, so der Bildungspolitiker.

Die Erhard-Junghans-Schule als Verbundschule der beiden Schularten Gemeinschaftsschule und Realschule ist nun schon seit Jahren hinweg stabil. In der Gemeinschaftsschule könne man meist zweizügig und in der Realschule zwei- bis dreizügig Unterricht durchführen: „Die Realschule ist nach wie vor eine gefragte Schulart. Mit der Gemeinschaftsschule können wir aber auch viele begeistern und gut auf das Leben vorbereiten“, so der Schulleiter. Bildungsexperte Kern freut sich über diese Entwicklung. Gleichzeitig zeigt er sich besorgt über Entwicklungen im grün geführten Kultusministerium. Die Realschule habe nun kein eigenständiges Referat mehr, sondern dieses sei mit dem Gemeinschaftsschulreferat zusammengelegt. „Das sehe ich mit großer Sorge“, so der FDP-Bildungsexperte. Für ihn sollten alle Schularten gleichwertig behandelt und in der Kultusverwaltung entsprechend repräsentiert sein. „Die FDP will nicht die Einheitsschule für alle, sondern die passende Schulart für jedes Kind. Das setzt eine Vielfalt voraus, die uns bisher stark gemacht hat,“ erklärte Kern. Die Eindrücke aus dem Schulbesuch konnten Kern und Karrais für ihre Arbeit im Landtag mitnehmen.

 

Text zum Bild:

Ausführlich wurden die derzeitigen Aufgaben und Problemstellungen der Schule besprochen. Daniel Karrais (li) hatte zum Gespräch den bildungspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Dr. Timm Kern (re) mitgebracht. Schulleiter Jörg Hezel (2.v.li), Bianca Ettwein (2. v.re) und Nicole Marte-Nick (Mitte) gaben einen umfangreichen Einblick in die derzeitige Situation.                                Foto: Rack

 

 

 

Perspektivisch muss Wasserstoff Erdgas als zentrale Säule der Energieversorgung ablösen / Befristeten Weiterbetrieb der Kernkraftwerke erwägen

Anlässlich der heutigen Landtagsdebatte zum Thema „Zukunftsperspektiven des ‚Klimaschutzlandes Baden-Württemberg‘ unter Betrachtung der Energieerzeuger sowie der internationalen Zusammenhänge“ sagte der klimaschutzpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Daniel Karrais:

„Auch die Landesregierung muss realisieren, dass sie sich in der Vergangenheit energiepolitisch falsch aufgestellt hat. Sie muss ihre ideologischen Scheuklappen ablegen und ihre energiepolitischen Wunschvorstellungen an die Realität anpassen. Der engstirnige Fokus auf Wind- und Sonnenenergie war schon vor der Ukraine-Krise der falsche Weg. Alle Optionen und vorhandenen Potenziale, die uns jetzt dabei helfen, die Energieabhängigkeit von Russland schnellstmöglich zu beenden, müssen auf den Tisch und nach aktuellen wissenschaftlichen Fakten auf deren technischen Möglichkeiten und Sicherheit überprüft werden. Dazu gehört auch zu erwägen, ob ein befristeter Weiterbetrieb der verbliebenen drei Kernkraftwerke sinnvoll zu bewerkstelligen ist.

Versorgungssicherheit hat jetzt oberste Priorität. Nur mit dem Mut, andere und neue Wege zu gehen, können wir die Energieversorgung sichern. Es darf keine Denkverbote mehr geben, dann muss auch der Klimaschutz nicht in den Hintergrund rücken. Mit CCUS-Technologien (Carbon Capture, Usage and Storage) lassen sich CO2-Emissionen abscheiden und speichern bzw. stofflich nutzen und somit deutlich reduzieren. Gerade mit Blick auf die Laufzeitverlängerungen von Kohlekraftwerken sind sie wichtig. Deshalb muss Baden-Württemberg verstärkt in die Weiterentwicklung von CCUS-Technologien investieren und die Potenziale im Land technologieoffen erkunden und heben.

Wir brauchen nicht nur bei den Energielieferanten eine Diversifizierung, sondern auch bei den erneuerbaren Energien. Viel zulange wurden die Potenziale von Geothermie und Biogas, die wir hierzulande haben, vernachlässigt. Perspektivisch muss Wasserstoff Erdgas als zentrale Säule der Energieversorgung ablösen. Die Landesregierung muss sich daher konsequent für tragfähige Energiepartnerschaften mit geeigneten Förderländern einsetzen und in den Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur investieren, mit der Wasserstoff zeitnah unsere Industrie und die privaten Haushalte erreichen kann. Erneuerbare Energien müssen dort erzeugt werden, wo sie im Überfluss verfügbar sind. Nach wie vor muss darauf geachtet werden, dass jeder investierte Euro so viel Klimaschutz wie möglich erreicht.“

 

 

Stuttgart. Der Ausschuss für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 6. April 2022, mit einer geplanten Verordnung und Vorschriften des Europäischen Parlaments und des Rates für die Binnenmärkte für erneuerbare Gase und Erdgas sowie Wasserstoff beschäftigt, einer Unterrichtung des Landtags in EU-Angelegenheiten. Das hat der Ausschussvorsitzende Daniel Karrais (FDP/DVP) berichtet.

Das Gremium informierte sich Karrais Angaben zufolge über die Vorschläge der EU-Kommission, die im Zusammenhang mit dem „Fit for 55“-Gesetzespaket zur stärkeren Reduktion von CO2-Emissionen stehen. „Fit for 55“ strebt an, Treibhausgase in der EU bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu verringern.

Mit der geplanten Richtlinie für die Binnenmärkte für erneuerbare Gase, Erdgas und Wasserstoff sollen die Voraussetzungen für einen Übergang von fossilem Erdgas zu erneuerbaren und CO2-armen Gase wie Biomethan und Wasserstoff geschaffen werden und die Resilienz des Gassystems gestärkt werden, so Karrais. „Die Richtlinie regelt entscheidende Fragen, ob wir das Ziel einer klimaneutralen Energiewirtschaft erreichen können. Wasserstoff und andere erneuerbare Gase spielen hier eine entscheidende Rolle. Die europäischen Regeln müssen aber passen“, erklärte der Vorsitzende. Vor allem solle ein günstiges Investitionsumfeld geschaffen und die Entwicklung spezieller Infrastrukturen für den Wasserstoffmarkt gefördert werden.

 

Im Ausschuss sei insbesondere thematisiert worden, dass die in der Richtlinie angelegten Entflechtungsregeln für Gas- und Wasserstoffnetze weitreichende Folgen für Energieversorgungsunternehmen im Land haben könnten, teilte der Ausschussvorsitzende mit. Bisher wird in Baden-Württemberg das Geschäftsmodell des Independent Transmission Operator (ITO) praktiziert, bei dem die Netzbetreiber getrennt agieren, aber zu einem Unternehmen dazugehören. Nach einer Übergangszeit sollen Wasserstoffnetze vertikal, sprich eigentumsrechtlich, und horizontal entflochten werden oder an einen ISO (Independent System Operator) verpachtet werden. Der Ausschuss sieht laut Karrais allerdings die Gefahr, dass hierdurch nicht mehr Wettbewerb, sondern Parallelstrukturen zu bereits bestehenden Netzen geschaffen werden. „Für Baden-Württemberg ist das Modell, das ab 2030 eingeführt werden soll, nicht zielführend“, gab Karrais die Ausführungen der Umweltministerin wieder. „Doppelinfrastrukturen sind volkswirtschaftlich unsinnig und zu vermeiden“, so Karrais weiter.

Die überwiegende Mehrheit des Gremiums hätte das Vorhaben unterstützt, sich in der anstehenden Debatte im Bundesrat entsprechend kritisch zu positionieren, so der Ausschussvorsitzende.