Landtagsabgeordneter Daniel Karrais zu Besuch bei der Musikschule in Rottweil

Rottweil. Das Thema Musikschulfinanzierung führte den Landtagsabgeordneten Daniel Karrais (FDP) in die Musikschule in Rottweil. Dort informierte die Musikschulleiterin Gabriele Hammen über die Tätigkeit und Angebote.

Im Mittelpunkt des Termins stand die Forderung des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württemberg nach einer Anhebung der Landesförderung auf 12,5 Prozent für die Musikschulen durch das Land Baden-Württemberg. Betrug diese 1981 noch 20 Prozent der förderfähigen Personalkosten für den Musikunterricht mit Kindern und Jugendlichen so wurde sie bis heute auf das gesetzlich verankerte Minimum von 10 Prozent abgeschmolzen. Dies führe zu einer stetigen Steigerung der Musikschulentgelte, dies würde viele Eltern inzwischen überfordern. „Die musikalische Bildung ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung unserer Kinder. Diese Möglichkeit hängt jedoch zunehmend vom Geldbeutel der Eltern ab“, erklärt Hammen. Die musikalische Bildungsarbeit benötige dringend eine für die Eltern vertretbare Entgeltgestaltung – auch um sich gegenüber dem billigen Vergnügen der Unterhaltungsindustrie behaupten zu können.

Aktuell erhält die Musikschule der Stadt Rottweil ca. 131.000 Euro vom Land Baden-Württemberg und 45.000 Euro vom Landkreis Rottweil. Die Stadt Rottweil trägt den verbleibenden Nettoresourcenbedarf von 762.0000 Euro, in dem auch alle internen Verrechnungen für Räume und Leistungen der Stadtverwaltung enthalten sind. „Wir sind der Stadt und dem Kreis sehr dankbar für die verlässliche Unterstützung“, sagt Hammen und betont die hervorragende Zusammenarbeit mit Stadt- und Kreisverwaltung. Zur vollen Kostendeckung tragen jedoch auch die Schülerfamilien aktuell mit ca. 415.000 Euro Eigenbeiträgen bei und diese Entgelte erhöhen sich regelmäßig. Mit einer stärkeren Beteiligung des Landes könnte hier entgegengesteuert werden.

Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais ist sich der Situation bewusst. „Die frühkindliche wie auch die jugendliche Musikerziehung ist ein wichtiger Teil in der Entwicklung eines jungen Menschen. Wir werden uns für die Forderung einer Erhöhung der Zuschüsse stark machen und eine Erhöhung der Mittel unterstützen,“ sicherte Karrais zu.

Rottweil. Bei einem Besuch in der Unternehmenszentrale der ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG in Rottweil macht sich der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais ein Bild von der Lage des regionalen Energieversorgers. Herr Karrais ist seit kurzem Mitglied des Aufsichtsrats der ENRW. Die ENRW steht, wie die gesamte Energiebranche, vor großen Herausforderungen im Rahmen der Energiewende und den damit verbundenen Stromnebenkosten. Informiert wurde der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais durch den Geschäftsführer der ENRW, Christoph Ranziger, der das Unternehmen seit 2011 als Alleingeschäftsführer leitet.

Die ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG versorgt Kunden in den drei Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald Baar mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme. Ebenso gehören kommunale Dienstleistungen wie die Führung der Bädersparte sowie Betriebsführungen für die Wasser- und Abwasserversorgung zur Produktpalette der Gesellschaft. Der Gesamtumsatz im ENRW-Unternehmensverbund beträgt ca. 90 Mio. Euro. Insgesamt hat die ENRW einen Marktanteil in Rottweil und Umgebung von 80 Prozent. Der selbst erzeugte Strom wird durch Blockheizkraftwerke, Photovoltaikanlagen, Wasserkraftwerk und einer Biogasanlage generiert. Rund 20 Prozent des Strombedarfs werden durch hocheffiziente Blockheizkraftwerke gedeckt und direkt vor Ort an den Kunden geliefert. Der restliche regenerativ erzeugte Strom auch aus den Beteiligungen an Windkraftanlagen on- und offshore werden über das EEG vergütet.

„Wir sind ein innovatives Unternehmen und nutzen auch neue digitale Medien wie Apps und das Störungsportal zur Information der Kunden“, erklärt der Geschäftsführer. Die Umsetzung der Energiewende sei was die Stromproduktion angehe kein Problem für das Unternehmen, da die ENRW kein Kernkraftwerk oder Kohlekraftwerk betreibe. Dennoch stelle sie das Unternehmen vor große Herausforderungen. Der Strompreis sei in den letzten 20 Jahren um ca. 72 Prozent gestiegen, „dabei ist der Staat der Hauptkostentreiber“, ist Ranziger überzeugt.

Die Anteile an Steuern, Abgaben und Umlagen lagen im Jahr 2018 pro KWh bei über 50 Prozent. Der durch die Unternehmen direkt beeinflussbare Teil macht dabei den geringsten Anteil am Gesamtstrompreis aus. Das liegt im Wesentlichen an der jährlich steigenden Abgaben und Umlagen, die aufgrund der Energiewende zu bezahlen sind. Außerdem hat sich der Strompreis an der Börse in Leipzig durch die CO2 Bepreisung des Energiemarktes in den letzten 12 Monaten verdoppelt. „Eine Einführung der CO2 Steuer ist gegenüber Menschen mit geringerem Einkommen nicht vertretbar. Wir brauchen einen CO2 Zertifikate Handel und Investitionen in neue Technologien“, ist der Energiepolitische Sprecher der FDP Landtagsfraktion Daniel Karrais überzeugt.

Die ENRW ist leistungs- und ertragsstark, weil sie die Netzinfrastruktur für Strom, Gas, Wasser und Wärme auf modernstem Standard hält. Deshalb ist die Netzsicherheit für die Strom- und Gasnetze auf einem guten Niveau. Die wichtigsten Unternehmensprozesse wie beispielsweise das Technische Sicherheitsmanagement werden regelmäßig von externen Zertifizierungsstellen überprüft. „Das Thema Cybersicherheit ist für die Zukunft ein wichtiger Faktor, in den die Energieversorger investieren müssen. Bei diesem Thema ist die ENRW ein absolutes Vorbild, da sie mit der höchsten Sicherheitsstufe Zertifiziert ist“, stellt der Sprecher für Digitalisierung der FDP Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg Daniel Karrais fest.