,

MdL Karrais besucht Sulzbacher Bauunternehmen

Oezer Bau mit hoher sozialer Kompetenz

Im Rahmen seiner Wahlkreisbesuche war der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais bei Oezer-Bau in Lauterbach-Sulzbach. Yaman Oezer stellte sein Unternehmen vor, das neun Mitarbeiter beschäftigt. Der Bauunternehmer hat seine Sparte gefunden: Bausanierungen, Anbau, Garagen, Hangsicherungen und Außenanlagen sowie kleinere Tiefbauarbeiten. „Wir legen Wert auf ein gutes Miteinander und haben deshalb nur eine geringe Fluktuation bei den Mitarbeitern“, sagt Oezer.

Nach den Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung gefragt, verwies Oezer auf weiter hohe Nachfrage. „Nur der Umfang der Aufträge hat sich geändert. Wir haben jetzt mehr kleinere Aufträge, als zuvor. Viele schieben größere Vorhaben lieber noch einmal“, berichtet der Maurermeister. Schwierig sei es gute Auszubildende und Fachkräfte zu finden. In der Einwanderung von Arbeitswilligen sieht Oezer eine Chance. „Es reicht aber nicht die in die Schule zu schicken und darauf zu warten, dass Integration stattfindet. Die müssen selbst auch arbeiten wollen, sonst finden die nie Anschluss“, sagt Oezer, der vor 60 Jahren mit seinen Eltern aus der Türkei nach Deutschland kam und sich nach einer Ausbildung zum Metzger und zum Maurer zusammen mit seiner Frau Roswitha Oezer mit einem Baugeschäft selbstständig machte.

Karrais stimmte dem Unternehmer zu. Mit dem neuen Einwanderungsgesetz sei nun erstmals gesteuerte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt auch bei nicht-akademischen Berufen möglich. „Wir brauchen Zuwanderung, um die Arbeitsplätze zu besetzen. Es ist gut, dass jetzt gezielt Einwanderung stattfinden kann und nicht über die Ausnutzung von Flucht oder Asyl“, erklärt der FDP-Politiker.

Oezer betont, dass man Asylbewerbern und Flüchtlingen gerne Praktika und Tätigkeiten als Hilfskraft anbiete, dies aber meistens an den Sprachkenntnissen scheitert.

Im politischen Gespräch kritisierte Oezer, dass die Azubis im ersten Jahr fast nur in der Berufsschule seien und zu wenig im Betrieb. „Im Betrieb lernen sie, dass auch mal was schiefgehen kann und müssen dann praktische Lösungen finden, oft mit Unterstützung der Kollegen“, so der engagierte Unternehmer.

Für Roswitha Oezer habe die Bürokratie „wahnsinnig zugenommen“. Es gebe ständig neue Anforderungen an Dokumentationspflichten, die kaum mehr überschaubar seien.

Für ein Kleinunternehmen ist die Fahrerkarte für LKW-Fahrer eine hohe Belastung, wenn das Fahrzeug von mehreren Mitarbeitern benutzt wird. Die Dokumentation ist sehr aufwendig. „Man kanns machen wie man will, es ist nie ganz richtig“, meint Roswitha Oezer. Der Landtagsabgeordnete Karrais verwies auf ein kürzlich im Bundestag beschlossenes Maßnahmenpaket, mit dem verschiedene Schwellen, ab denen Meldepflichten greifen, verdoppelt wurden. „Man muss nicht bis ins kleinste Detail alles erfassen. Davon müssen wir wegkommen“, ist er überzeugt und erntet Zustimmung bei den beiden Oezers.

Insgesamt, so das Fazit des Gesprächs, gebe es vor allem bei der Arbeitsweise und Risikobereitschaft der Verwaltungen viel zu tun. „Wir brauchen einen Mentalitätswandel, damit nicht aus Furcht und vorauseilendem Gehorsam wichtige Projekte verzögert oder gar ganz verhindert werden“, schließt Karrais ab.

 

Text zum Bild: FDP-Landespolitiker Daniel Karrais mit Roswitha und Yaman Oezer, deren Sozialkompetenz ihn sehr stark beeindruckt hat.