Bei seinem Besuch in Dornhan verschaffte sich der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais im Gespräch mit Bürgermeister Huber einen Überblick über die aktuelle Situation der Stadt. Dornhan kam insgesamt glimpflich davon. Es gab nur wenige Infizierte im gesamten Gebiet. „Natürlich hat die Corona-Krise viele Herausforderungen mit sich gebracht,“ so Bürgermeister Huber. Nichtsdestotrotz könne man aus solch schwierigen Zeiten lernen. Der Dornhaner Bürgermeister erklärte: „Während des Lockdowns haben wir das Bürgerbüro weiterhin geöffnet gehabt, allerdings nur mit Terminvereinbarung. Wir überlegen Terminvereinbarungen auch weiter beizubehalten, da es für alle Seiten Planbarkeit schafft.“

Anschließend ging es für den Bürgermeister und den Landtagsabgeordneten zur Feuerwehr Dornhan, wo die beiden Politiker von Stadtkommandant Frank Pfau und dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Jürgen Eberhardt empfangen wurden. Karrais, der im Innenausschuss des Landtags sitzt, erkundigte sich bei den Feuerwehrmännern über die Auswirkungen auf den Dienstbetrieb in den vergangenen Wochen und Monaten durch Corona. „Auf Grund des Lockdowns waren wir anfangs dazu gezwungen, den Übungsbetrieb einzustellen,“ berichtete Pfau.

Dies sei für alle eine große Herausforderung gewesen, da die Übungseinheiten für die Mannschaftsdynamik innerhalb der Feuerwehr essentiell seien und Routine verloren gehe, erklärte der Stadtkommandant und ergänzte: „Nichtsdestotrotz hat das Wegfallen der Trainingseinheiten keinen Einfluss auf die fachlichen Kompetenzen der Beteiligten gehabt und die Einsätze konnten erfolgreich durchgeführt werden.“ Mittlerweile laufe der Übungsbetrieb, allerdings noch nicht wie gewohnt. Das Innenministerium habe hierfür eine Art Leitfaden erstellt, was beim Ausbildungs- und Übungsbetrieb eingehalten werden müsse. So dürfen nur kleine Gruppen unter der Einhaltung der gängigen Abstands- und Hygieneregelungen üben. Übungsteile mit Körperkontakt seien zudem zu vermeiden.

Ein zentraler Aspekt der Dornhaner Feuerwehr ist die Jugendarbeit, denn nur so könne der Nachwuchs gesichert werden und der künftige Einsatzdienst aufrechterhalten werden, berichtet Pfau. Um die Jugendfeuerwehr möglichst attraktiv zu gestalten werden neben regelmäßigen Übungen auch zahlreiche Ausflüge veranstaltet. „Wir wollen die Kinder und Jugendlichen für die Feuerwehr begeistern. Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz,“ sagte Pfau dazu. Mit rund 40 Kindern und Jugendlichen habe man im Verhältnis zu 160 aktiven Feuerwehrleuten einen sehr starken Nachwuchs.

Ein weiteres Thema, das die Mitglieder der Feuerwehr beschäftigt sei die Landesfeuerwehrschule. Bedarf und Angebot der Ausbildungsplätze gingen weit auseinander, bestätigten Pfau und Eberhardt. „Für die höheren Aufgaben, wie Gruppenführer oder Kommandant ist ein Besuch bei der Feuerwehrschule Pflicht. Wir bekommen aber nicht genug Ausbildungsplätze zugeteilt,“ beklagt Pfau. Karrais hatte bereits zuvor eine Anfrage bei der Landesregierung gestellt, wie es um die Kapazität der für die Feuerwehren wichtigen Einrichtung bestellt sei. „Bei Führungsaufgaben in der Feuerwehr verantwortet man die Gesundheit und das Leben der Einsatzkräfte, da muss bestmöglich ausgebildet werden,“ ist der Abgeordnete überzeugt.

„In den letzten Wochen sind die Unterrichtseinheiten digital abgehalten worden. Beim theoretischen Teil könnte man das doch einfach beibehalten, so könnte eine größere Anzahl an Schülerinnen und Schülern gleichzeitig unterrichtet werden,“ schlug Pfau vor. Den praktischen Unterricht könne man dann als Blockeinheiten abhalten. Karrais bedankte sich für den Anstoß und versprach, die Idee in den Innenausschuss zu tragen, sobald das Thema dort behandelt werde. „Wir müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung, die jetzt viele entdeckt haben, künftig stärker nutzen,“ ist der Digitalpolitiker überzeugt.

FDP-Abgeordneter Karrais in Diskussion mit Smart-City-Experten zu Chancen von Smart City Ansätzen im ländlichen Raum / Chancen auch für Kreis Rottweil

 „Die Digitalisierung der Städte und Kommunen in Baden-Württemberg ist ein wichtiger Beitrag für ein effizientes und modernes Gemeinweisen,“ so eine These des Rottweiler Digitalpolitikers Daniel Karrais, der bei einer Veranstaltung der FDP/DVP-Landtagsfraktion über die Chancen von Smart City Konzepten für den ländlichen Raum diskutierte. Dabei traf er auch auf Dr. Steffen Braun, Geschäftsfeldleiter/Instituts-

direktor am Frauenhofer IAO, der vor Kurzem zu Besuch im Rottweiler Gemeinderat war, um eine neue Digitalstrategie der Stadt vorzustellen.

Im Rahmen der Online-Diskussionsveranstaltung „Smart Cities für ein #SmartesLändle“ betonte der digitalpolitische Sprecher Karrais noch einmal die Bedeutung der Digitalisierung zur Standortsicherung der Kommunen in Baden-Württemberg: „Smarte Lösungen können vieles erleichtern, beschleunigen und Bürokratie abbauen. Doch die ganze Welt fährt uns davon, während wir erst dabei sind den Gang einzulegen. Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, um unseren Wohlstand zu erhalten.“ Dabei könne auch für kleinere Kommunen im ländlichen Raum der Einsatz von neuen Technologien interessant sein, so Karrais. Dringend notwendig sei auf jeden Fall, dass die staatlichen Einrichtungen Schritt hielten mit der Lebenswirklichkeit der Bürger. „Wer etwas von seiner Ortsverwaltung will, braucht oft vor allem eines: Papier. Dabei ließen sich die Aufgaben grundsätzlich digital erledigen,“ meint der Digitalpolitiker. Verwaltungsprozesse zu digitalisieren sei, sofern man es richtig macht, nicht nur einfacher für die Bürger, sondern ergebe auch neue Möglichkeiten in den Verwaltungen.

„Viel zu oft müssen die gleichen Daten an unterschiedlichsten Stellen abgegeben werden. Das macht Arbeit bei Verwaltung und Bürger. Ein digitales Bürgerkonto, bei dem man freiwillig seine Daten hinterlegen kann, sodass Behörden bei Bedarf darauf zugreifen können, würde viel Arbeitszeit frei machen,“ schlägt der Abgeordnete vor. Dieser Teilaspekt eines smarten Gemeinwesens sei nicht nur in Großstädten, sondern gerade auch im ländlichen Raum zentral, wo man teilweise längere Fahrtwege oder beschränkte Öffnungszeiten der Ämter habe. Als weitere lokale Beispiele für smarte Ansätze, die im ländlichen Raum einen Mehrwert brächten, nannte Karrais das geplante dynamische Parkleitsystem in Rottweil oder den Lokalen Online-Marktplatz in Oberndorf. „Mit passgenauen Lösungen kann die Digitalisierung Chancen schaffen,“ so Karrais.

In der von Christian Milankovic, Titelautor der Stuttgarter Zeitung, moderierten Diskussion betonte Smart City-Experte Braun die zukunftsweisende Chance von Smart Cities im Sinne der Nachhaltigkeit und des ökologischen Fußabdrucks. Wichtig in der Debatte sei dabei, dass diese langfristig gedacht werden müssen und auch die Stadtplanung sich daran ausrichte, da sich ganze Lebensräume veränderten.

Ferdinand Schuster, Geschäftsführer des Instituts für den öffentlichen Sektor bei der Beratungsgesellschaft KPMG, machte noch einmal deutlich, dass Digitalisierung kein Selbstzweck sei. „Es müssen immer die Nutzer, also die Bürgerinnen und Bürger, im Mittelpunkt stehen,“ so Schuster. Die Aufgabe von Smart Cities sei es, die Lebensqualität für die Einwohnerinnen und Einwohner zu steigern, verdeutlicht Schuster. Zudem könne dadurch auch ein wirtschaftliches Wachstum entstehen, wenn die Stadt ein Start-Up-freundliches Klima schaffen könne. Für die Wirtschaft sei es dabei unerlässlich, dass der Staat bzw. die kommunalen Verwaltungen eine klar zu erkennende Strategie hätten, die aufzeige, wohin der Digitalisierungsweg gehen solle.

Kevin Lindauer, Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Pforzheim und Antonija Scheible, CIO/CDO der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm, erläuterten anhand von Praxisbeispielen, dass Städte unterschiedlicher Größe spannende Digitalisierungsprojekte auf den Weg bringen können. Seien es Sensoren für die Frühanzeige von Straßenglätte oder das Zählen und damit Überwachen von Schädlingen, wie Ratten in einer Stadt oder eben Anwendungen, die direkt vom Nutzer im Alltag bemerkt werden. Gerade für den ländlichen Raum spannend sei ein „Bus-on-demand“, wie er in Pforzheim eingesetzt werde. Bei diesem Modell richte sich Route und Fahrplan an den aktuellen Bedarfen der Fahrgäste aus. „Da ließe sich jede Menge Geld und der Transport heißer Luft sparen,“ bekräftigt Karrais diese Idee mit Blick auf die immer wiederkehrenden Diskussionen um schlecht frequentierte Buslinien im Kreis Rottweil und Schwierigkeiten mit den Anruf-Sammel-Bussen.

Alle Referenten waren sich einig, dass die Digitalisierung als großer Treiber für Veränderung in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft fungiert und dies ein enormes Potenzial für eine zukunftsgerechte Stadtentwicklung birgt, auch für die Entwicklung von Städten und Gemeinden im ländlichen Raum.

Daniel Karrais, Landtagsabgeordneter der FDP/DVP-Fraktion, informierte sich bei einem Besuch über die aktuelle Situation sowie den Tourismus in Schiltach. Nach einem Stadtrundgang mit Bürgermeister Thomas Haas kamen Daniel Karrais und Christian Jäckels, Tourismus-Manager der Stadt Schiltach, ins Gespräch. Weit über 25.000 Übernachtung gebe es im Jahr insgesamt. Rund 21.800 davon zu Erholungszwecken und rund 3.600 im Rahmen einer Geschäftsreise. „Viele Tagestouristen, auch Internationale, kommen wegen des Fachwerks nach Schiltach,“ erklärt Jäckels. Doch die Corona-Krise verschone auch die Stadt Schiltach nicht.

Besonders über Pfingsten habe man es an den Zahlen der Museumsbesucher gemerkt. „Während es im Vorjahr noch 1.500 Gäste waren, verschlug es dieses Jahr gerade einmal 350 Interessierte nach Schiltach in die Museen,“ berichtete der Tourismusexperte. Karrais, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, erkundigte sich auch über den Stand der Digitalisierung. „Eine digitale Stadtführung ist bereits in Planung und wird zeitnah auf unserer Homepage verfügbar sein. Im Eingangsbereich des Rathauses gibt es zudem ein digitales Board, an dem sich Touristen über Sehenswürdigkeiten usw. informieren können,“ so Jäckels. Der Liberale zeigt sich begeistert: „Ich finde es toll, dass Schiltach in Sachen Tourismus und Digitalisierung investiert. Das kann man von anderen, teils größeren Städten, oftmals nicht behaupten.“

 

Ein wichtiges Thema sei in Schiltach zudem die Erweiterung der Übernachtungsmöglichkeiten. Man benötige mehr Betten, denn „damit steht und fällt alles,“ erklärt der Tourismus-Manager. Verschiedene Bauernhöfe zeigten sich interessiert, zum Beispiel Übernachtungen in Weinfässern anzubieten. Die Bauordnung stelle hierbei allerdings eine zu große Hürde da. Karrais versprach hier nachzuhaken: „Ich denke, dass man hier etwas an den Regulierungen ändern sollte. Das Übernachten in Fässern wäre eine interessante Möglichkeit Ferien auf dem Bauernhof neu auszulegen. Hierbei muss die Politik unterstützen und nicht bremsen.“

Karrais möchte den Tourismus im Kreis Rottweil insgesamt voranbringen. „Ich sehe große Chancen für die Bewohner, denn Touristen machen es Gastronomie und Handel leichter. Außerdem haben wir in unserer Region auch etwas vorzuzeigen,“ ist sich der Abgeordnete sicher. Das Land müsse hierfür mehr Geld für Marketing in die Hand nehmen oder die Kommunen mehr dabei unterstützen den Tourismus voranzubringen. Karrais und Jäckels sind sich einig: Schiltach hat Potenzial. Jetzt gilt es dieses Potenzial noch weiter auszubauen.

Bei einem anschließenden Rundgang stellte Bürgermeister Haas dem Landtagsabgeordneten die aktuellen Vorhaben der Stadt vor. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien dabei laut Haas bei der Gastronomie und den Beherbergungen stark zu spüren, denn diese habe es hart getroffen. „Die Wirtschaft blieb weitestgehend verschont,“ so sein Fazit.