Besuch in der Unternehmerzentrale der Energieversorgung Rottweil GmbH & Co.KG
Rottweil. Bei einem Besuch in der Unternehmenszentrale der ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG in Rottweil macht sich der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais ein Bild von der Lage des regionalen Energieversorgers. Herr Karrais ist seit kurzem Mitglied des Aufsichtsrats der ENRW. Die ENRW steht, wie die gesamte Energiebranche, vor großen Herausforderungen im Rahmen der Energiewende und den damit verbundenen Stromnebenkosten. Informiert wurde der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais durch den Geschäftsführer der ENRW, Christoph Ranziger, der das Unternehmen seit 2011 als Alleingeschäftsführer leitet.
Die ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG versorgt Kunden in den drei Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald Baar mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme. Ebenso gehören kommunale Dienstleistungen wie die Führung der Bädersparte sowie Betriebsführungen für die Wasser- und Abwasserversorgung zur Produktpalette der Gesellschaft. Der Gesamtumsatz im ENRW-Unternehmensverbund beträgt ca. 90 Mio. Euro. Insgesamt hat die ENRW einen Marktanteil in Rottweil und Umgebung von 80 Prozent. Der selbst erzeugte Strom wird durch Blockheizkraftwerke, Photovoltaikanlagen, Wasserkraftwerk und einer Biogasanlage generiert. Rund 20 Prozent des Strombedarfs werden durch hocheffiziente Blockheizkraftwerke gedeckt und direkt vor Ort an den Kunden geliefert. Der restliche regenerativ erzeugte Strom auch aus den Beteiligungen an Windkraftanlagen on- und offshore werden über das EEG vergütet.
„Wir sind ein innovatives Unternehmen und nutzen auch neue digitale Medien wie Apps und das Störungsportal zur Information der Kunden“, erklärt der Geschäftsführer. Die Umsetzung der Energiewende sei was die Stromproduktion angehe kein Problem für das Unternehmen, da die ENRW kein Kernkraftwerk oder Kohlekraftwerk betreibe. Dennoch stelle sie das Unternehmen vor große Herausforderungen. Der Strompreis sei in den letzten 20 Jahren um ca. 72 Prozent gestiegen, „dabei ist der Staat der Hauptkostentreiber“, ist Ranziger überzeugt.
Die Anteile an Steuern, Abgaben und Umlagen lagen im Jahr 2018 pro KWh bei über 50 Prozent. Der durch die Unternehmen direkt beeinflussbare Teil macht dabei den geringsten Anteil am Gesamtstrompreis aus. Das liegt im Wesentlichen an der jährlich steigenden Abgaben und Umlagen, die aufgrund der Energiewende zu bezahlen sind. Außerdem hat sich der Strompreis an der Börse in Leipzig durch die CO2 Bepreisung des Energiemarktes in den letzten 12 Monaten verdoppelt. „Eine Einführung der CO2 Steuer ist gegenüber Menschen mit geringerem Einkommen nicht vertretbar. Wir brauchen einen CO2 Zertifikate Handel und Investitionen in neue Technologien“, ist der Energiepolitische Sprecher der FDP Landtagsfraktion Daniel Karrais überzeugt.
Die ENRW ist leistungs- und ertragsstark, weil sie die Netzinfrastruktur für Strom, Gas, Wasser und Wärme auf modernstem Standard hält. Deshalb ist die Netzsicherheit für die Strom- und Gasnetze auf einem guten Niveau. Die wichtigsten Unternehmensprozesse wie beispielsweise das Technische Sicherheitsmanagement werden regelmäßig von externen Zertifizierungsstellen überprüft. „Das Thema Cybersicherheit ist für die Zukunft ein wichtiger Faktor, in den die Energieversorger investieren müssen. Bei diesem Thema ist die ENRW ein absolutes Vorbild, da sie mit der höchsten Sicherheitsstufe Zertifiziert ist“, stellt der Sprecher für Digitalisierung der FDP Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg Daniel Karrais fest.