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Bessere Energie = Besseres Klima?

Die Energiewende spielt in Bezug auf den Klimawandel eine maßgebliche Rolle. Doch ist bessere Energie mit besserem Klima gleichzusetzen und was bedeutet überhaupt bessere Energie? Darüber hat sich der FDP-Landtagsabgeordnete und energiepolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Daniel Karrais mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Lukas Köhler (FDP) und dem Geschäftsführer des Unternehmens Enerix, einem Rottweiler Fachbetrieb für Photovoltaik, Stromspeicher und Ladetechnik, Daniel Drixler bei einem Live-Talk ausgetauscht.

Drixler schilderte deutlich, an welchen Stellschrauben die Politik noch zu drehen habe. „Ich habe das Gefühl, dass die Politik viel zu lange die Wichtigkeit von Photovoltaik verkannt hat,“ so der Praktiker. Im vergangenen Dezember sei die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz verabschiedet worden. „Kurz vor knapp oder gerade noch rechtzeitig“ beschreibe hier das politische Vorgehen laut Drixler gut. „Bereits vor 20 Jahren wusste man, dass irgendwann der Punkt kommen wird, an dem alte Anlagen aus der EEG-Förderung rausfallen werden. Es musste aber erst wieder fünf vor zwölf schlagen, bis man sich überlegt hat, wie es mit diesen Anlagen weitergehen soll,“ kritisierte der Landespolitiker Karrais und berichtete aus den Diskussionen im Landtag zum Thema.

Für Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP Bundestagsfraktion, sei dieses späte Handeln keineswegs überraschend gewesen. „Das Auslaufen der Förderung kam wohl für die Bundesregierung so überraschend wie Weihnachten jedes Jahr,“ so der Bundespolitiker scherzhaft. Für Köhler sei jedoch eines noch viel erschreckender: „Mir kommt es leider so vor, als würde den Regierungen der Gesamtzusammenhang der Energiewende fehlen.“ Besonders in einem so komplexen Bereich sei es wichtig sich zu überlegen, was passiere, wenn man an einer Stellschaube drehe.

Und auch im Bereich der Energiewende sei das Thema der Entbürokratisierung von herausragender Bedeutung. So könne, laut Drixler, der Stromhandel wesentlich einfacher geregelt werden. „Mein Vorschlag wäre es, dass Vermieter die Möglichkeit bekommen, den Stromhandel ganz einfach über die Nebenkosten abzurechnen,“ gab der Spezialist in Sachen Photovoltaik zu bedenken. Köhler und Karrais fanden die Idee gut. Für Köhler sei klar, was die Energiewende jetzt wirklich benötige: „Das gesamte Strommarktdesign in Deutschland ist ein einziges Durcheinander, bei dem nicht einmal Experten durchblicken. Beides muss reformiert und dabei mächtig ausgemistet und aufgeräumt werden, auch um Stromkosten zu senken.“

Auch Daniel Karrais habe für das Land klare Vorstellungen: „Baden-Württemberg hat sich in der vergangenen Zeit fälschlicherweise auf die Windkraft fokussiert, aber die Photovoltaik vernachlässigt. Hier ist Bayern mit ähnlicher Struktur deutlich weiter,“ kritisiert er. Jede Region müsse ihre Stärken nutzen. Dabei dürfe man sich nicht nur auf eine Technologie fokussieren. Zudem sollte viel mehr in den Aufbau von Energiespeichern investiert werden, um die erneuerbaren Energien zu speichern und die Netzstabilität zu verbessern, so Karrais. „PV-Anlagen sind gerade für Häuslebauer eine tolle Möglichkeit eigenen Strom zu produzieren. Hier kann man aber noch viel mehr ermöglichen,“ so Karrais.

Den Talk gibt es auf Youtube (Daniel Karrais, Bessere Energie = Besseres Klima?) oder auf der Facebook-Seite Daniel Karrais MdL in voller Länge zum Nachschauen.