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„Ich bin keine Nageltussi, ich bin Unternehmerin“: FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais im Austausch mit Nicole Kammerer

Der FDP-Landtagsabgeordnete tauschte sich kürzlich der Inhaberin und Geschäftsführerin des Nagelstudios Hand & Fuß, Nicole Kammerer, aus. In bester Lage, direkt neben dem Schwarzen Tor, wartet Kammerer auf baldige Öffnungen. Auch ihr Geschäft, ein kleines Nagelstudio samt Laden mit Deko-Artikeln, sei von den Schließungen auf Grund der Pandemie betroffen. „Im November wurde mir ein Berufsverbot auferlegt und daran hat sich bis heute nichts geändert,“ so Kammerer. Das Verhalten der Regierungen trifft bei der Betreiberin auf Unverständnis: „Nagelstudios haben bereits vor der Pandemie unter sehr hygienischen Bedingungen gearbeitet.“ Masken, Handschuhe und seit dem ersten Lockdown im vergangen Jahr eine Trennscheibe aus Glas – während es in vielen Lebensmittelläden zuginge wie beim Taubenschlag, achte Kammerer darauf, dass sich nie zu viele Personen im Laden aufhalten, schon gar nicht, wenn sie selbst gerade in einer Behandlung sei.

Am 1. März durften nun die Friseure öffnen. Bei den Schließungen, so Kammerer, haben die Nagelstudios in den selben Bereich wie die Friseure gehört. „Ich verstehe nicht, wieso das jetzt auf einmal anders ist,“ kritisierte die Rottweilerin. Sie fühle sich mittlerweile nicht mehr für voll genommen. Aus diesem Grund engagiere sie sich bei einer Aktion, die unter dem Slogan „Ich bin keine Nageltussi, ich bin Unternehmerin“ darauf aufmerksam machen wolle, dass die Politik mit ihren intransparenten Maßnahmen ganze Existenzen gefährde. „Leider wird mir zum Teil das Gefühl gegeben, dass mein Beruf weniger wert ist, als der der Friseurin, weil es sich hierbei um einen Ausbildungsberuf handelt und bei meinem nicht,“ so Kammerer.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais könne den Frust nachvollziehen: „Wir brauchen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie, der es ermöglicht mit der Krankheit zu leben. Teststrategien, Öffnungsszenarien und ähnliche sinnvolle Maßnahmen lassen aber schon lange auf sich warten.“ Medienberichten zufolge sollen alle körpernahen Dienstleistungen nun in der kommenden Woche öffnen dürfen. „Ich hoffe sehr, dass es sich hierbei nicht wieder um leere Versprechungen handelt,“ kritisierte Karrais. Alle Branchen bräuchten endlich eine Perspektive. „Ich weiß nicht, wie lange wir sonst noch so weitermachen können,“ schloss der Rottweiler Landtagsabgeordnete ab.