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Künstliche Intelligenz aus Zimmern verbessert Produktionsplanung

Kürzlich besuchte FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais das Zimmerner Unternehmen macs Software GmbH, das auf Software-Lösungen im Bereich Controlling spezialisiert ist.

Geschäftsführer Michael Joos berichtete, dass sich die Arbeit seit Corona stark verändert habe. Als IT-Unternehmen sei die Umstellung auf digitales Arbeiten während der Pandemie nicht schwergefallen. Man habe jedoch festgestellt, dass bei den Kunden die Infrastruktur zunächst nicht vorhanden gewesen sei. „Wir saßen zuhause an unseren Rechnern, nur hat es gedauert, bis unsere Gesprächspartner soweit waren. Die Infrastruktur musste erst geschaffen werden.“ Nach kurzer Zeit sei dies aber geglückt und nun nicht mehr wegzudenken. Corona habe in Sachen Digitalisierung einen regelrechten Schub bewirkt, berichtet Joos. Ein eigentlich geplanter Firmenanbau sei nicht realisiert worden, da durch die zunehmend mobile Arbeit tendenziell weniger Fläche benötigt werde. „Unsere Mitarbeiter sind meist drei Tage pro Woche im Home-Office,“ erklärte der Geschäftsführer.

Auf das Thema Künstliche Intelligenz angesprochen wusste Joos zu berichten, dass Macs diese Technologie bereits einsetze, um die Planungs- und Controllingsoftware zu verbessern. „Die selbst im Hause programmierte KI kann beispielsweise Absatzzahlen prognostizieren oder bei der Planung von Produktionsmengen unterstützen, indem sie Zusammenhänge im Markt erkennt“, sagte Joos. Karrais und Joos waren sich einig, dass KI viele Verbesserungen bringe, aber der Mensch immer noch eine tragende Rolle spiele. „KI lernt aus den Daten, mit denen man sie füttert. Es braucht aber trotzdem eine Fehlerkontrolle. Der Mensch hinter der Maschine muss immer noch mitdenken und kontrollieren,“ konstatierte der Softwareunternehmer. Dem stimmte auch Karrais zu: „Wir brauchen Know-How und müssen schleunigst diese neue Entwicklung in die Bildungspläne bringen.“

Der FDP-Politiker berichtete davon, dass die Landesverwaltung derzeit eine KI namens F13 teste, um Texte schneller zusammenzufassen und zu erkennen. „Da tut sich was. Trotzdem klemmt es bei der Verwaltungsdigitalisierung im Land“, so Karrais. „Im Bund wird jetzt die Grundlage dafür geschaffen, dass Informationen zwischen Behörden einfacher ausgetauscht werden können, indem man die Steuer-ID als Personenkennziffer nutzt. Das spart uns eine Menge Zeit, Geld und vor allem Papierkram,“ lobte Karrais, der sich als digitalpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion schwerpunktmäßig mit Digitalisierungsthemen beschäftigt. Dennoch müsse Deutschland und auch Baden-Württemberg bei der Verwaltungsdigitalisierung noch einen Zahn zulegen. Dem stimmte auch Joos zu und verwies auf den Förderdschungel. Es sei schwierig, bei Fördervorhaben den Überblick zu behalten.

Sorgen bereiten beiden Gesprächspartnern die zunehmenden Fälle von Cyberangriffen. „Auch als IT-Unternehmen sind wir davor nicht gefeit. Das Risiko wird unserer Erfahrung nach häufig unterschätzt,“ berichtete Joos. Landespolitiker Karrais verwies auf die Cybersicherheitsagentur des Landes, die sich derzeit jedoch schwerpunktmäßig nur um die öffentliche Hand kümmere. „Cybersicherheit ist wie Brandschutz. Dass sie gefehlt hat, merkt man erst, wenn es zu spät ist. Hier muss mehr aufgeklärt werden, um Schaden von der Wirtschaft abzuwenden“, sagte Karrais dazu.

Foto: FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais (re.) mit Gesprächspartner Michael Joos (li.), Geschäftsführer der macs Software GmbH.