Einträge von Wibke Steinhilber

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Genossenschaftsvorstand diskutiert mit Bundes-und Landtagsabgeordneten der FDP

Unabhängigkeit in der Energieversorgung vorantreiben:


(Lahr) Der Vorstand der BürgerEnergiegenossenschaft E- Werk Mittelbaden e.G. disuktierte am Donnerstag, 31.03.2022, in den Räumlichkeiten der schrempp edv mit den FDP-Politikern Martin Gassner-Herz, MdB und Daniel Karrais, MdL über Perspektiven und Hemmnisse bei der Durchführung von regionalen Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien.

Die Unabhängigkeit der Energieversorgung in Deutschland wird aktuell dringlicher denn je. Damit auf allen Ebenen Vollgas gegeben werden kann bei der Erzeugung, Speicherung und Nutzung von erneuerbaren Energien, besuchen der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Offenburg, Martin Gassner-Herz (FDP) und sein Landtagskollege Daniel Karrais aus Rottweil Energiegenossenschaften, Stadtwerke und Unternehmen, um die verschiedenen Beschleunigungspunkte herauszufinden. Bei Brigitta Schrempp, Vorstandssprecherin der BürgerEnergiegenossenschaft E- Werk Mittelbaden e.G. und ihren Vorstandskollegen Frank Kunzelmann, Tatiana Demeusy und Berthold Geppert treffen die engagierten Politiker dabei einen wunden Punkt. „Genehmigungsverfahren für Projekte müssen verkürzt, vereinfacht und entbürokratisiert werden“, erklärt Unternehmerin Brigitta Schrempp, „nur so ist eine Mitnahme der Bevölkerung möglich“.

An verschiedenen Beispielen aus den Bereichen Photovoltaik, Wasserkraft und Windenergie berichten auch Kunzelmann, Demeusy und Geppert über ihre Erfahrungen mit „verschleppten“ Projekten, die an komplizierten Genehmigungsverfahren über Jahre hinweg gescheitert sind. Als Vorsitzender des Umweltausschusses von Baden-Württemberg, dem parlamentarischen Pendant zum Umweltministerium, kennt Daniel Karrais die Problematik sehr gut und merkt an, dass im Rahmen eines neuen Gesetzes das Widerspruchsrecht bei Windkraftanlagen gestrichen wurde, was zu einer Einsparung von 3-12 Monaten bei der Planungszeit führt. Dies ist allerdings nur ein kleiner Lichtblick, wenn man sich die durchschnittliche Genehmigungszeit von sieben Jahren vor Augen führt. Die Ursachen für die langwierigen Verfahren sieht Gassner-Herz unter anderem in der Furcht, Zielkonflikte wie z.B. Artenschutz versus Klimaschutz aufzulösen. In diesem Zusammenhang wünschen sich alle Beteiligten mehr Spielraum für die Entscheider, dies jeweils im Einzelfall abzuwägen.

Die Vorstände der BürgerEnergiegenossenschaft zeigten allerdings nicht nur die Missstände auf, sondern brachten auch Lösungsvorschläge in die Diskussion ein. So fordert zum Beispiel Berthold Geppert, Geschäftsführer eines führenden Anbieters von Entstaubungsanlagen, die Industrie mehr in den Prozess der Gesetzgebung einzubeziehen. Nur so sei es möglich, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen mit den technischen Entwicklungen Schritt halten können. Auch Tatiana Demeusy, Expertin für grüne Gase bei einem der größten Energieversorger in Baden-Württemberg, stellt ihre tiefgreifende Expertise auf diesem Bereich gerne zur Verfügung. Sie ist sicher, dass Deutschland mit innovativen technologischen Lösungen eine Vorreiterrolle spielen kann, wenn Industrie und Politik besser ineinandergreifen. Um die Akzeptanz der Projekte bei der Bevölkerung zu steigern, schlägt Frank Kunzelmann vor, verstärkt auf erfolgreiche Projekte hinzuweisen. Oft bleiben nur negative Medienberichte im Gedächtnis, wie z.B. über sie Setzungen in Staufen im Schwarzwald infolge von Geothermie-Bohrungen. Dabei sehen alle Beteiligten in dieser Technologie ein großes Potential und nehmen sich vor, durch ihren Dialog Barrieren abzubauen, ein Umdenken zu unterstützen und Weg für innovative Projekte aus allen Bereichen zu ebnen.

Von links nach rechts: Tatiana Demeusy, Brigitta Schrempp, Frank Kunzelmann, Martin Gassner-Herz, Daniel Karrais und Berthold Geppert

 

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Karrais: Wir müssen uns energiepolitisch neu sortieren

Energiepolitik

Die erste Prämisse muss jetzt die Versorgungssicherheit sein

Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf unsere Energieversorgung beleuchtete der klimaschutzpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion Daniel Karrais am 30. März 2022 in einem online Talk mit Prof. Dr. Löschel (Ruhr-Universität Bonn, Leitautor 5. und 6. Sachstandsbericht des Weltklimarates) und Dr. Jörn C. Richstein, (Verantwortlicher für den Bereich Strommärkte und klimaneutrale Industrien, Deutsches Institut für Wirtschaft):

„Die zahlreichen Fragen der Zuschauer zeigen deutlich, dass die Menschen im Land besorgt sind und nach Lösungen suchen. Die erste Prämisse muss jetzt Versorgungssicherheit sein. Eine Verzichtsdebatte ist aktuell aber noch zu verfrüht. Die Politik ist in der Verantwortung die Energieversorgung sicherzustellen. Unser Land mit seiner starken Industrie hat einen hohen Energiebedarf und stellt gleichzeitig nur wenig Strom selbst her. Das verschärft die Situation der Abhängigkeit von Energieimporten, insbesondere von Gas. Dabei darf es jetzt keine Denkverbote mehr geben. Wir müssen alle Optionen auf deren technische Machbarkeit und Sicherheit überprüfen und uns neu sortieren“, meinte Karrais.

Prof. Dr. Löschel führte aus: „Was wir jetzt sehen ist eine Zeitwende, die sich aber schon lange angedeutet hat. Wir haben uns in den letzten Jahren im energiewirtschaftlichen Dreieck zu stark auf den Umweltschutz fokussiert und dabei die Energiesicherheit vernachlässigt, was uns jetzt vor massive Herausforderungen stellt. Viele der Prozesse, die nun notwendig sind, können nur langsam umgesteuert werden. Wir brauchen den effizienten Ausbau der Erneuerbaren, aber auch das wird lange dauern. Kurzfristig müssen wir deshalb auf Flüssiggas setzen und schauen, mit welchen Ländern wir verlässliche Allianzen schließen können und letztlich auch die Nachfrage entsprechend anpassen.“

Dass die Wärmewende und die Sanierung von Gebäuden in den letzten Jahren zu langsam voranging, betonte Dr. Richstein: „Nichtsdestotrotz ist der Stromsektor der Schlüssel für Emissionssenkungen und Energiesicherheit auch über Elektrifizierung in anderen Sektoren. Angesichts einer zu erwartenden steigenden Stromnachfrage bis 2030 müssen wir die Rahmenbedingungen schaffen Netz-Infrastrukturen schneller auszubauen und effizient über lokale Preise zu nutzen. Beim Ausbau der Erneuerbaren sollten neue Anlagen mit Contracts for Difference (CFDs) ausgeschrieben werden. Sie sichern Erzeuger und Verbraucher ab und können die Stromkunden entlasten. Wir müssen die Grundstoffindustrie in Deutschland halten, dafür brauchen wir einen regulatorischen Rahmen, der eine sichere Perspektive bietet.“

 

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Karrais: Land fördert Abwassersysteme mit 4,6 Millionen Euro

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Der Rottweiler Abgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energie im Landtag Daniel Karrais freut sich über vorgesehene Fördermittel für fünf Projekte im Landkreis Rottweil im Bereich der Abwasserwirtschaft.

Insgesamt 4.550.000 Euro sollen in die Region fließen, die vorrangig dazu genutzt werden, um Anschlüsse von Gebieten an die übrigen Kanäle in Talhausen (0,7 Millionen Euro), den Aufbau eines Retentionsbodenfilters in Fluorn-Winzeln (1,5 Millionen Euro) und die Erweiterung einer Kläranlage in Bergfelden (2,3 Mio. Euro) zu unterstützen. „Die Verbesserung der Abwasserinfrastrukturen und Kanalisationen ist eine dauernde Aufgabe, die auch wegen der gestiegenen Anforderungen an die Qualität der Abwasseraufbereitung an Bedeutung gewinnt. Es ist gut, dass das Land den Kommunen und damit auch den Gebührenzahlern unter die Arme greift,“ kommentierte der Abgeordnete die Ankündigung des Umweltministeriums. Durch die zunehmende Belastung des Wassers mit Spurenelementen und Medikamentenrückständen seien modernere Kläranlagen erforderlich, so der Umweltpolitiker.

Das Umweltministerium stellt für Baden-Württemberg 180 Millionen Euro zur Verfügung, die in Hochwasserschutz, Gewässerökologie und Abwasserklärung investiert werden. Ungefähr die Hälfte des Betrags ist für die Klärung von Abwässern vorgesehen. Final sei die Zusage der Förderung jedoch noch nicht. Die Bewilligungsbescheide müssten erst noch ausgestellt werden, so das Umweltministerium in einer Mitteilung.

 

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Ukraine-Krieg steht beim Besuch des Reiseunternehmens Hauser in Rottweil im Fokus

https://zeitung.schwarzwaelder-bote.de/webreader-v3/index.html#/827278/29

Um sich im persönlichen Gespräch mit dem Reiseunternehmen Hauser Reisen in Rottweil über die Veränderungen, Sanktionen und Einschränkungen durch den Ukraine-Krieg auszutauschen, hat der Rottweiler Landtagsabgeordnete Daniel Karrais am Mittwoch das Unternehmen besucht. Zunächst erkundigte sich Karrais nach den Auswirkungen, mit denen Hauser Reisen seit Beginn des Ukraine-Kriegs zu kämpfen hat. »Wir haben die Situation gleich gemerkt. In den ersten zwei Wochen ging erst mal gar nichts«, erklärte Geschäftsführer Keller. Des Weiteren sprach Karrais die steigenden Kosten für das Unternehmen an und wollte daher wissen, ob Hauser Reisen zukünftig die Preise anzieht. Es werde sich auch zeigen, ob die prognostizierte Reiselust der Menschen trotz der Mehrausgaben in nahezu allen Bereichen anhalte, so die Vertreter von Hauser Reisen. Bezüglich der aktuellen Situation sagte Karrais: »Vielleicht können wir nicht alle erhalten, was wir gewohnt sind. Früher hieß es immer: Geld kostet nichts.«

Auf dem Bild von links nach rechts: Daniel Karrais MdL, Frau Keller (Hauser Reisen), Frau Herrmann (IHK), Herr Keller (Hauser Reisen), Herr Beck (Hauser Reisen).

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Elektromobilität stößt im ländlichen Raum auf Skepsis

Dass es auf dem Weg in die klimaneutrale Zukunft des Verkehrswesens von äußerster Notwendigkeit ist, den ländlichen Raum nicht zu vernachlässigen, sieht auch der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Umweltausschusses im baden-württembergischen Landtag, Daniel Karrais (FDP) so. In einer Kleinen Anfrage an das Verkehrsministerium beschäftigte er sich daher mit der Entwicklung der E-Mobilität im Kreis Rottweil. In der Antwort ließen sich Trends erkennen, die Schlüsse auf die weiteren nötigen Schritte ziehen lassen würden, so Karrais.

Seit 2016 habe sich demnach die Anzahl aller angemeldeten Fahrzeuge um circa 9 Prozent erhöht, der Anteil reiner Elektroantriebe liegt jedoch nur bei einem halben Prozent. Damit sind aktuell 485 Elektroautos im Kreis angemeldet. Dies ist deutlich unter Landes- und Bundesschnitt, welcher jeweils bei etwa 1,3 Prozent liegt. „Hier zeigt sich deutlich, dass E-Mobilität gerade im ländlichen Raum auf Skepsis stößt“, sagt Karrais. Und das sei auch aus gutem Grund so; die Elektromobilität funktioniere möglicherweise in größeren Städten auf Kurzstrecken gut, jedoch gebe die Infrastruktur für Viele eine Nutzung im Alltag auf dem Land nicht her.

Dass es an Lademöglichkeiten fehle, kann man auch an den Zahlen aus der Antwort des Verkehrsministeriums sehen: Im Kreis Rottweil gibt es demnach nur 33 Schnellladestationen, von denen zehn sogenannte Tesla-Supercharger sind, die nicht von Autofahrern anderer Hersteller genutzt werden können. „Viele Menschen aus der Region pendeln täglich nach Stuttgart oder in die Ortenau. Damit die Reichweite reicht, muss man zu den recht teuren großen Modellen greifen. Das wird finanziell für viele schwierig,“ erklärte sich Karrais die Entwicklung.

Dennoch ist zwischen 2020 und 2021 ein großer Sprung in den Daten zu erkennen, die Anzahl der Hybrid- sowie Elektroautos hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Bemerkenswert sei der im Vergleich zu Elektroautos recht hohe Anteil an Hybriden (1585 Fahrzeuge). „Viele nehmen gerne die staatlichen Subventionen und Steuervorteile mit. Ökologisch sinnvoll ist das aber nicht“, sagt Karrais. „Hybride bringen nur Vorteile, wenn sie regelmäßig auch geladen werden. Leider zeigen Berichte, dass die Batterie oft ungenutzt spazieren gefahren wird. Das geht vor allem, wenn man eine Tankkarte vom Arbeitgeber hat und somit den Sprit nicht selbst zahlen muss. Der Staat setzt somit völlige Fehlanreize,“ kritisiert Karrais.  Es werde Steuergeld für eine Technologie verschwendet, die weder einen essentiellen Mehrwert für den Klimaschutz biete, noch eine große Bedeutung in der Zukunft spielen werde, so der FDP-Mann.

Generell findet Karrais den forcierten Umstieg zur E-Mobilität fragwürdig. „Allein im Kreis Rottweil fahren aktuell über 92.000 reine Verbrenner, demnach müssten nur für den Kreis eine gleiche Zahl neuer Elektroautos produziert werden. Schlauer wäre es, den Kraftstoff mit eFuels umweltfreundlicher zu machen“, so Karrais, der Vorsitzender des Umweltausschusses im baden-württembergischen Landtag ist, mit Blick auf die benötigte Produktion für ganz Deutschland. Es helfe dem Klima schließlich nicht, wenn die Verbrenner hier verkauft und anderswo auf der Welt weiter führen, während man Ressourcen für neue Fahrzeuge aufwende, findet der Abgeordnete.

„Die Erkenntnisse meiner Kleinen Anfrage sind klar: Die einseitige Fokussierung der Politik auf die E-Mobilität muss beendet werden. Gerade für den ländlichen Raum müssen auch andere Technologien in Betracht gezogen werden“, so Karrais. Der Weg der FDP in der Verkehrswende auf Technologieoffenheit in alle Richtungen zu setzen, stelle sich mehr und mehr als der richtige heraus. Nun müsse das Konsens aller Parteien werden, bis dahin sei es aber wohl noch ein langer Weg, befürchtet er.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Umweltausschuss berät über Wasserstoff und Freiflächen-Photovoltaikanlagen

Stuttgart. Im öffentlichen Teil der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft am Donnerstag, 24. März 2022, berichtete der Staatssekretär des Umweltministeriums, Dr. Andre Baumann, auf Wunsch des Ausschusses über den Sachstand bei der Energieversorgung angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine. Dies hat der Ausschussvorsitzende Daniel Karrais (FDP/DVP) mitgeteilt. Zudem diskutierte das Gremium über die Transportinfrastruktur von Wasserstoff im Land und den Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. „Durch die geänderte außenpolitische Lage sind die Beratungen hier im Gremium noch einmal wichtiger, da die Meinungen aus den Fachausschüssen sicherlich Einfluss auf die Positionierung des Landes haben“, so Karrais.

 Dem Ausschussvorsitzenden zufolge wurde in den Ausführungen des Ministeriums betont, dass die Versorgung mit den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas für die nächsten Wochen und Monate gesichert sei. Die aktuellen Füllstände beim Gas lägen deutschlandweit etwas unterdurchschnittlich bei rund 25 Prozent, bei der Kohle gäbe es keine Engpässe. Als besonders wichtig seien im Ausschuss die Diversifizierung der Importregionen sowie eine schnelle Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern hervorgehoben worden. Alle möglichen Maßnahmen, die die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen reduzieren können, müssten unvoreingenommen geprüft werden. Das Ministerium habe in diesem Zusammenhang auch darauf hingewiesen, dass die Gewährleistung der Versorgungssicherheit derzeit an erster Stelle stünde, berichtete Karrais.

Im nicht öffentlichen Teil der Sitzung informierte sich der Ausschuss Karrais zufolge auf Antrag der Grünen-Fraktion über den Transport von Wasserstoff in Baden-Württemberg und die dafür benötigte Infrastruktur. Der Einsatz von grünem Wasserstoff solle einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass das Land bis 2040 klimaneutral werde. Die Antragsteller sähen im Markthochlauf von Wasserstofftechnologie eine große Chance für den Industriestandort Baden-Württemberg, so Karrais. Die Ausschussmitglieder seien sich einig darüber gewesen, dass dafür auch der Aufbau einer Transportinfrastruktur zügig vorangetrieben werden müsse. Wasserstoff und seine Folgeprodukte müssten in größerem Umfang und über weitere Strecken transportiert werden können.

Die Verteilung von Wasserstoff im Land erfolge momentan ausschließlich über Lkw-Sattelauflieger. Ebenfalls zur Diskussion stünde derzeit ein Transport über Wasser- und Schienenwege. In Deutschland und Europa fände bereits ein pipelinegebundener Wasserstofftransport statt. Für kleinere Mengen würden auch weiterhin Lkw-Trailer in Frage kommen, für größeren Mengen und Distanzen von bis zu 10.000 Kilometer seien Pipelines die wirtschaftlichste Option, fasste Karrais die Ausführungen von Ministeriumsseite zusammen.

„Der steigende Strombedarf, der Ausstieg aus der Atomenergie und die Reduzierung fossiler Energien erfordern den schnellstmöglichen Ausbau klimaneutraler Energieerzeugung“, erklärte der Ausschussvorsitzende. Es sei jedoch davon auszugehen, dass das Land auch weiterhin ein Energieimportland bleibe. Um die notwendigen Voraussetzungen für eine Wasserstoffwirtschaft zu schaffen, sei die Sicherung ausreichender Importmengen von grünem Wasserstoff notwendig. Zudem seien Wasserstoff-Cluster in allen Regionen Baden-Württembergs geplant. Diese sollen mittelfristig über ein nationales bzw. internationales Wasserstofftransportnetz verknüpft werden. Die bestehende Erdgasinfrastruktur könnte sukzessive auf die Wasserstoffnutzung umgestellt werden.

Des Weiteren diskutierte der Ausschuss auf Antrag der FDP/DVP-Fraktion den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen und Windkraft auf landwirtschaftlichem Grund in Baden-Württemberg. „Durch die aktuellen politischen Entwicklungen ist der Bedarf an Flächen sowohl für die Landwirtschaft als auch zur Energiegewinnung sprunghaft gestiegen. Wir brauchen jede Fläche, die wir kriegen können“, sagte Karrais. Für den Ausbau erneuerbarer Energien habe das Land die möglichen Flächen für Solarparks um „benachteiligte Gebiete“ auf Acker- und Grünlandflächen erweitert und in einer 2021 verabschiedeten Novelle des Klimaschutzgesetzes mindestens zwei Prozent der jeweiligen Fläche einer Region für die Nutzung von Windenergie und Photovoltaik festgelegt. Die Antragsteller forderten Karrais zufolge, den Flächenverlust in der Landwirtschaft zu begrenzen, um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Lebensmitteln und die Überlebensfähigkeit der Landwirte mit Pachtverträgen sicherstellen zu können.

 

Bei den im Klimaschutzgesetz angepeilten zwei Prozent sei angedacht, dass der deutlich größere Anteil, nämlich rund 1,7 bis 1,8 Prozent, auf die faktisch weniger Raum einnehmende Windkraft und nur etwa 0,2 Prozent auf Photovoltaikanlagen entfallen solle, gab Karrais die Angaben von Ministeriumsseite wieder. Generell sei ein sparsamer Umgang mit Grund und Boden vonnöten, weswegen auch die im Ausschuss vorgebrachte Agri-Photovoltaik, mit hochgestellten Photovoltaikanlagen und gleichzeitiger landwirtschaftlicher Nutzung der Fläche, befürwortet werde. Abschließend wurde im Ausschuss appelliert, in der laufenden Debatte Ackerland und Photovoltaik-Energien nicht gegeneinander aufzuwiegen, so Karrais.

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Karrais und Bonath: Wir müssen bei der Sicherheit der Energieversorgung neue Wege gehen

Dann gerät auch der Klimaschutz nicht in den Hintergrund

Anlässlich des Berichts des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zum Sachstand bei der Energieversorgung vor dem Hintergrund der Lage in der Ukraine sagte Frank Bonath, energiepolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion:

„Die Energiewende stand schon vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auf wackeligen Beinen, denn die Landesregierung hat die Energiepolitik mit ideologischen Scheuklappen betrieben. Sie hat einen effektiven Ausbau der erneuerbaren Energien im Land verschleppt, Potenziale wie Biogas und Geothermie vernachlässigt und sich ausschließlich auf grünen Wasserstoff konzentriert. Es darf jetzt aber keine Denkverbote mehr geben. Alle Optionen, die uns dabei helfen, die Energieabhängigkeit von Russland schnellstmöglich zu beenden, müssen auf den Tisch und nach aktuellen wissenschaftlichen Fakten auf deren technischen Möglichkeiten und Sicherheit überprüft werden.“

Der klimaschutzpolitische Sprecher Daniel Karrais, ergänzt:

„Die Sicherung der Energieversorgung hat jetzt oberste Priorität. Wenn wir technologieoffen denken und den Mut haben, neue Wege zu gehen, muss aber auch der Klimaschutz nicht in den Hintergrund geraten. Mit CCUS-Technologien (Carbon Capture, Usage and Storage) lassen sich CO2-Emissionen abscheiden und speichern bzw. stofflich nutzen und somit deutlich reduzieren. Gerade mit Blick auf die Laufzeitverlängerungen von Kohlekraftwerken sind sie wichtig. Deshalb muss Baden-Württemberg verstärkt in die Weiterentwicklung von CCUS-Technologien investieren und die Potentiale im Land technologieoffen erkunden und heben. Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von Russland als Öl- und Gaslieferant lösen, dürfen uns aber auch nicht in neue Abhängigkeiten begeben. Das betrifft zum Beispiel die Beschaffung der für erneuerbare Energien benötigten seltenen Erden und Metalle.“

 

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MdL Karrais trifft Stadtwerke-Geschäftsführer/Energiepreise belasten

Versorgungssicherheit das große Thema

Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (FDP) stattete den Stadtwerken Schramberg einen Besuch ab und traf sich mit dem dortigen Geschäftsführer Peter Kälble. Der Betrieb, der jeweils zur Hälfte der Stadt Schramberg und der EnBW gehört, versorgt mit rund 70 Mitarbeitern die Stadt mit Energie und übernimmt als Eigenbetrieb Aufgaben, wie den Betrieb der Bäder und Parkhäuser. Gesprochen wurde vorrangig über die Energiepreise, Versorgungssicherheit und innovative Konzepte erneuerbarer Energien.

Die hohen Energiepreise stellen auch die Schramberger Stadtwerke vor eine Herausforderung, allerdings „hängt auch unglaublich viel davon ab, wie beschafft wird“, so Kälble. Bei den Stadtwerken kaufe man daher die voraussichtlich benötigte Strommenge über einen längeren Zeitraum gestaffelt ein. „Durch unsere Einkaufsstrategie senken wir das Risiko, dass wir plötzliche Preissteigerungen an die Kunden weitergeben müssen,“ erklärt Kälble. Dafür seien zwar mögliche Gewinnmargen geringer, aber man wolle den zahlreichen Privatkunden nicht das Risiko aufladen, so der Stadtwerkegeschäftsführer. Andere Anbieter würden, so Kälble, kurzfristig kaufen und mit Kampfpreisen in den Markt gehen. Wenn dann der Einkaufspreis steige, treffe das am Schluss die Kunden oder der Anbieter gehe insolvent, ist sich der Branchenexperte sicher. Dies führe dann zu deutlich volatileren Strompreisen als bei den Stadtwerken.

Die hohen Kosten bei Strom, Gas und Öl besorgen auch den Abgeordneten Karrais. „Ich bekomme viele Zuschriften von Privatleuten und Unternehmern, die über nahezu verdoppelte Energiekosten sprechen und mich fragen, wie sie ihr Geschäft aufrechterhalten sollen,“ schildert Karrais. Jedoch sei die Bundesregierung hier nicht untätig. Als Beispiel nennt er die vorgezogene Übernahme der EEG-Umlage im Strompreis durch den Bund, welche zum 1. Juli komme und den Strompreis um fast vier Cent senken werde. Zudem würde der Heizkostenzuschuss und mehrere Freibeträge bei der Steuer angehoben. Der von Christian Lindner ins Gespräch gebrachte Tankrabatt könnte etwa Pendler gezielt und schnell entlasten, so der Politiker. „Für uns als FDP steht die Versorgungssicherheit an allererster Stelle“, dass darüber auch in der Bundesregierung Konsens herrsche, stimme ihn erfreut, so Karrais, dabei „leisten die Stadtwerke als Grundversorger einen wichtigen Beitrag“.

Im zweiten Teil des Gesprächs drehte es sich um die erneuerbaren Energien und wie diese am effizientesten eingesetzt werden können. „Für die Stadtwerke und Netzbetreiber ist es eine Herausforderung das Netz für die gesteigerten Anforderungen auszubauen,“ erklärte Kälble. Durch die sehr dynamische Stromeinspeisung von PV-Anlagen und hohe Abnahmemengen durch Elektroautos müsse in Transformatoren und neue Leitungen investiert werden. „Wir suchen händeringend Fachkräfte, die wir für die Arbeit einsetzen können. Das bremst uns tatsächlich aus,“ erklärt der Geschäftsführer.

Das Solarpotential in Baden-Württemberg sei nicht ansatzweise ausgeschöpft, so Karrais, der Vorsitzender im Umweltausschuss des Landtages ist. Dass dieses Potential genutzt werden muss, sieht auch Peter Kälber so. „Da müssen wir erfinderisch sein, Denkverbote bringen uns nicht weiter“, sagt Karrais und verweist auf die Nutzung der Agro-Photovoltaik zur Solarstromerzeugung. So sei es möglich sowohl Landwirtschaft als auch Stromerzeugung zu betreiben.  Des Weiteren müsse die Genehmigungszeit für Windräder, die aktuell mindestens 48 Monate beträgt, deutlich verringert werden, jedoch „spart die Landesregierung zunächst Zeit bei der Bürgerbeteiligung. Das geht so aber nicht. Akzeptanzen bekommt man nur mit breiter Diskussion“. Vor allem problematisch seien die Artenschutzdiskussionen für Genehmigungen. „Da wird ein einzelner Vogel geschützt und man streitet sich darum, ob er nun da ist oder nicht. Letztlich gibt es fast immer einen Roten Milan hier,“ sagte Karrais.

Die Herausforderungen der Energiewende sind noch groß. Darin waren sich Kälble und Karrais einig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Daniel Karrais besucht Bürgermeister Hermann Acker

Digitalisierung, Erneuerbare, Verkehr – Oberndorf setzt auf Zukunft

Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais (FDP) und Dieter Rinker, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Oberndorfer Stadtrat, trafen sich zum Gespräch mit Oberndorfs Bürgermeister Hermann Acker. Themen waren unter anderem die Vorbereitung auf die anstehende Flüchtlingswelle, Digitalisierung der Verwaltung und der Ausbau erneuerbarer Energien.

„Die Kommunen tun, was sie können“, sagt Acker in Bezug auf den Krieg in der Ukraine und die daraus folgende Flüchtlingswelle. Man hoffe aber auch, dass das Land aus den Fehlern von 2015 gelernt hat und nun besser vorbereitet ist. Die Hauptlast dürfe nicht wieder an den Gemeinden hängen bleiben. Um Platz zu schaffen, wird nun auch die Möglichkeit der Sanierung einiger Gebäude zur Unterbringung der Flüchtlinge geprüft. Karrais begrüßte diese Eigeninitiative der Neckarstadt.

Entgegen den Erwartungen der Verwaltung habe die Corona-Pandemie nicht zu erheblichen Einbrüchen in der bei den Gewerbesteuereinnahmen geführt, daher bleibe auch der Gemeinde-Haushalt solide. So können nun weitere Projekte realisiert werden, darunter auch die weitere Digitalisierung der Verwaltungsdienstleistungen. Diese stellt ein zentrales Anliegen des Abgeordneten Karrais dar. Hilfreich waren hierbei die sogenannten „Digitallotsen“, die die Mitarbeiter durch den Digitalisierungsprozess leiten, so Acker. Oberndorf sei dort im Kreis Vorbild, obwohl auch bei der Digitalisierung noch viel zu tun sei, bestätigte Karrais: „Die Digitalisierung der Verwaltung darf kein Zukunftsthema bleiben. Gerade Corona hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Amtsgänge auch von Zuhause aus möglich sind und automatisierbar werden.“ So könne man den Verwaltungsprozess verschlanken und damit deutlich vereinfachen.

Gesprochen wurde auch über den Ausbau erneuerbarer Energien. „Wir haben einerseits den möglichen Windkraftstandort entlang der A81, andererseits verfolgen wir einige innovative Pläne im Bereich der Solaranlagen. Wir wollen unseren Beitrag leisten und sind auch gerne an einem Pilotprjekt beteiligt“, führt Acker aus. Gerade im Bereich Photovoltaik wolledie neue Bundesregierung neue Anwendungen besser fördern, erklärt Daniel Karrais, Vorsitzender des Umweltausschusses im Landtag. Vom Ausbau der PV-Anlagen ist auch Stadtrat Rinker überzeugt, seine Fraktion hatte die weitere Nutzung der Technik auch auf Freiflächen beantragt. Allerdings werden noch einige Dinge zu klären sein, wie etwa die bauliche Eignung städtischer Dachflächen. Das generelle Problem sei die Umsetzung der Projekte, da kaum Mitarbeiter – etwa im Hochbauamt – zur Verfügung stünden. „Das Fehlen von Fachkräften ist in allen Ebenen der Verwaltung eine Herausforderung. Der demographische Wandel schlägt auch hier langsam durch“, so Karrais, der auch im Rottweiler Gemeinderat sitzt. Bürgermeister Acker hofft durch eine fortschreitende Digitalisierung der Verwaltung diesem Phänomen entgegenzuwirken.

In Sachen Gäubahn, die für Oberndorf eine wichtige Anbindung in Richtung Stuttgart und Bodensee darstellt, verabredeten die beiden Politiker laut Mitteilung sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. „Es ist gerade viel Bewegung in der Frage, wie der lange überfällige Ausbau der Strecke konkret aussehen soll. Das ist für uns hier in der Region entscheidend, damit wir nicht unter die Räder kommen,“ machte Karrais deutlich. Hermann Acker betonte, dass die Stadt bereits Vieles getan habe, um den Bahnverkehr attraktiver zu machen. „Mit einem neuen Umstiegsplatz am Bahnhof, dem Durchstich der Unterführung und der Sanierung des Bahnhofareals haben wir viel Geld investiert. Wir brauchen die Schienenanbindung und unterstützen sie auch,“ bekräftigte der Bürgermeister.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Karrais: Die Bürgerbeteiligung darf nicht auf der Strecke bleiben

Der Ausbau Erneuerbarer Energie muss beschleunigt werden, aber sinnvoll und effektiv

Zur Meldung, dass die Landesregierung noch in diesem Jahr das Recht auf Widerspruch bei der Genehmigung von Windkraftanlagen zum Teil abschaffen will, meinte der klimaschutzpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Daniel Karrais:

„Fakt ist, dass die langen Genehmigungszeiten für Windkraftanlagen unabhängig von der Frage, ob sie an einem Standort sinnvoll sind oder nicht, beschleunigt werden müssen. Die Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ist daher wichtig. Dabei darf aber die Bürgerbeteiligung nicht auf der Strecke bleiben.

Der bisher schleppende Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg lag vor allem an den seltenen Zuschlägen für neue Anlagen bei den EEG-Vergütungsausschreiben aufgrund der schlechten Windverhältnisse im Land. Auch 1.000 Windräder an Orten, an denen kein Wind weht, helfen uns nicht weiter. Da können Planungs- und Genehmigungsverfahren noch so kurz sein.

Die Landesregierung hat aber nicht nur den effektiven Ausbau der Erneuerbaren verschleppt, sondern auch den Netzausbau und den Ausbau von Energiespeichern. Wir müssen Energie nicht nur erzeugen, wir müssen sie auch verteilt bekommen und speichern können.

Das Land sollte den Fokus auf Solarenergie, Biomasse und Biogas sowie Geothermie setzen. Sie sind regionale, umweltfreundliche und zukunftssichere Energielieferanten. Die Geologie im Oberrheingraben beschert uns einen wichtigen Standortvorteil für die Geothermie. Diesen sollten wir jetzt auch nutzen.

Ansonsten wird der Ausbau der Erneuerbaren nicht nur unnötig teuer, er wird letztlich am Widerstand der Bevölkerung scheitern.“